Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wieso kommt nachts keine Milch mehr?

Frage: Wieso kommt nachts keine Milch mehr?

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Biggi, ich stille meinen Sohn (1 Jahr) tagsüber und nachts. Normalerweise spüre ich den Milcheinschuss immer noch und merke natürlich, wenn er wirklich trinkt. Seit einiger Zeit habe ich des öfteren das Problem, dass nachts keine Milch mehr kommt. Normalerweise stille ich gegen Mitternacht problemlos. Wenn er 2-3 Stunden später nochmal kommt, dann habe ich keine Milch. Er saugt, hört nach ein, zwei Minuten wieder auf, schläft für ca. 15 min, dann dreht er sich um, spuckt den Nuckel aus und weint. Das haben wir z.B. letzte Nacht 4 Mal durchgemacht. Danach schlief er doch und um 6 Uhr war die Nacht vorbei, weil er so hungrig war. Ergebnis: Mama geht auf dem Zahnfleisch und hat Schmerzen an der Brustwarze, Kind ist knatschig, weil müde. Was kann das nur sein? Irgendwie glaube ich nicht an Saugverwirrung, denn seit ich ihm (trotz Stillen) den Nuckel anbiete, haben wir eigentlich keine Probleme gehabt. Er hat auch gerade erst einen Zahn bekommen und die Erkältung ist auch am Abklingen - also kann ich an der Stelle die Ursache auch nicht finden. Ich hoffe, Du weißt einen Rat. Vielen Dank + viele Grüße Zweizahn


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Zweizahn, viele Frauen erleben im Laufe der Stillzeit, dass sie das Einsetzen des Milchspendereflexes nicht mehr spüren und denken dann, dass er ausbleibt. Deshalb ist es die Frage, ob es wirklich ein fehlender oder verzögerter Milchspendereflex ist oder ob Du ihn schlicht nicht mehr bemerkst. In jedem Fall ist der größte "Feind" des Milchspendereflexes das Warten darauf bzw. die Angst er könne nicht einsetzen. Diese Anspannung kann den Milchspendereflex tatsächlich blockieren. Die Milch ist nicht einfach plötzlich weg. Es kann schon mal vorkommen, dass der Milchspendereflex nicht gleich einsetzt. Wenn die Mutter verspannt ist oder das Kind nicht ganz so optimal saugt. Das ist aber kein Beinbruch und wenn die Mutter es dann schafft ruhig zu bleiben, vielleicht die Seite zu wechseln (eventuell mehrfach) und sich gezielt entspannen, dann ist meist alles bald wieder so wie es sein soll. Also: Keine Panik, sondern Ruhe bewahren und sich mit dem Kind bequem und in Ruhe hinsetzen oder hinlegen und auch mal an was anderes denken. Die Entspannungsübungen aus dem Geburtsvorbereitungskurs können ebenfalls sehr hilfreich sein. Plötzlicher Aktionismus und viel Trinken sind kontraproduktiv, wichtig ist es jetzt wirklich ruhig zu bleiben, am besten mit dem Baby zusammen ein paar reine Baby und Stilltage einzulegen. Das kann wahre Wunder wirken, wenn Du dich für ein paar Tage mit deinem Kind ins Bett legen kannst (oder auf ein gemütliches Sofa) und dich um nichts anderes kümmerst als um dich und dein Baby und dich selbst so richtig verwöhnen (lässt). Es kann auch sein, dass dein Baby gar keinen argen Hunger hat und einfach nur Nuckeln mag, um wieder in den Schlaf zu finden. Auch eine Saugverwirrung lässt sich nicht ausschließen, auch dann nicht, wenn es monatelang gut gegangen ist. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. LLLiebe Grüße, Biggi


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Biggi, erstmal vielen Dank für Deine Antwort. Der Milchspendereflex setzt wirklich nachts nicht ein, so wie sonst immer. Ich weiß doch, wann mein Kleiner trinkt und wann nicht. Ich weiß auch, dass er unzufrieden ist, wenn er nicht trinken kann. Er buzelt zwar erstmal noch ein, wacht aber ganz schnell auf. Trotzdem reicht das Nuckeln nicht aus. Da mein Kleiner bereits ein Jahr alt ist und auch schon läuft, fällt das tageweise ins Bett/aufs Sofa legen MIT Baby aus. Außerdem muss der Große versorgt werden. Er ist 6 Jahre alt. Den Nuckel weglassen geht leider auch nicht, er ist daran gewöhnt, ihn zum Einschlafen zu bekommen. Wie soll ich einem einjährigen erklären, dass er plötzlich keinen Nuckel mehr bekommt. Dann lieber doch die nächtliche Stillmisere. Vielleicht fällt dir ja noch was ein. Liebe Grüße


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Zweizahn, ich vermute tatsächlich, dass dein Kind den Milchspendereflex nicht mehr auslöst in der Nacht, weil er wie am Schnuller nuckelt. Ein Versuch wäre es daher schon wert, auf den Schnuller zu verzichten - auch, wenn das ein paar stressige Tage bedeuten kann. Der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonstwie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. o Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. o Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. o Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. o Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. Schnuller sind auch nicht "kiefergerecht", wie es immer wieder behauptet wird. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo, ich habe Zwillinge wurden bei 37+2 geboren und sind jetzt fast 4 Wochen alt. Die erste Woche verbrachten sie komplett auf der Neo, wo sie aufgrund ihrer Trinkschwäche mit der Flasche mit Pre-Nahrung gefüttert wurden. An der Brust tranken sie gar nicht. Ich versuchte von Beginn an abzupumpen und gab Kolostrum, später Muttermilch, ebenfall ...

Liebe Biggi, Mein kleines Glück ist jetzt 16 Wochen alt und schon seit Beginn des stillens haben wir das Problem das ich zu viel Milch habe. Dies äußert sich vorallem daran dass meine Tochter beim stillen ständig an der Brust zieht und nach dem Milchspendereflex hörbar kaum nachkommt mit dem schlucken. Meist dauert unsere Stillzeit nur 5 Min ...

Liebe Biggi, bevor ich meine Frage stelle, möchte ich dir von ganzem Herzen danken. Ich habe dir vor einigen Monaten eine sehr verzweifelte Nachricht geschrieben. Ich hatte begonnen, ein Psychopharmakon zu nehmen und mir wurde vom Arzt gesagt, ich müsse abstillen. Zu dem Zeitpunkt war meine Tochter 10 Monate alt und weder meine Tochter noch ich ...

Hallo, mein Baby ist jz 3 Wochen alt ich stille habe aber das gefüll das Sie am Abend nicht satt wird weil Sie mindestens 2 Std an meiner Brust ist und ich Sie einfach nicht weg bekomme weil sie hunger hat dann hab ich ihr paar mal die Pre nahrung zugefüttert dann war Sie ruhig. Wenn ich Abends abpumpe schaff ich nach ewigem pumpen grad mal 30m ...

Hallo, mein Baby ist bald 9 Monate alt und stillt noch sehr viel. Dazu machen wir BLW, was jedoch nicht zum Sattwerden reicht.  Ich muss bald für 24 Stunden weg und das Baby muss bei Papa bleiben. Es trinkt ein wenig Wasser aus dem Becher zu den Mahlzeiten.   Abgepumpte Milch aus dem Becher, dem Glas oder dem Fläschchen wird komplett ...

Hallo, seit gestern stille ich meine 3 Wochen alte Tochter an der Brust voll und bis dahin hab ich die Milch abgepumpt und ihr gegeben. Wor waren heute beim Kidnerarzt und jetzt hat sie 60 gramm verloren. Geburtsgewicht: 3650 Entlassung: 3590 und heute 4060 Ist es normal, dass bei der Umstellung, die kleine Maus an Gewicht verloren hat? Mus ...

Hallo... jetzt muss ich wieder mal schreiben... Ich bin sehr traurig,  dass ich beide Geschwisterkinder nach dem erdten vollgestillten Kind ÜBERHAUPT nicht stillen konnte. Es können maximal 100ml sein, die je in 24h gebildet wurden. Das bestätigen Stillberater, Hebamme und Kinderarzt.   Was können Gründe dafür sein? Ich bin normalgewichtig, ...

Meine Tochter ist 7 Monate alt. Wir hätten gern ein weiteres Kind. Sie akzeptiert keine Flasche. Dadurch, dass ich bis auf den Mittagsbrei voll stille, mache ich mir Gedanken. Ich habe gehört, dass man die Milch in der Schwangerschaft oft verliert. Meine Befürchtung ist, dass dann gar nicht mehr klappt: weder Flasche noch das Stillen (dur ...

Liebe Biggi, ich lese hier gerne immer mal mit. Jetzt habe ich auch eine Frage: meine Tochter ist 8 Monate alt. Seit 2 Monaten bekommt sie Beikost, die sie auch mittlerweile gerne isst. Ich stille zudem nach Bedarf, gehe jetzt jedoch in Teilzeit wieder arbeiten. Ich stille sie morgens, bevor ich gehe und bin dann 6-7 Stunden weg. Währenddessen ...

Hallo! Mein Sohn (9 Wochen alt) wird seit Geburt voll gestillt. Leider haben wir seit Beginn Probleme, da er noch nie gut an die Brust gegangen ist und wir extreme Probleme mit Luft schlucken, schnalzen und wunden Brustwarzen haben. Nach vielen Untersuchungen wurde nun eine Trinkschwäche (fehlende Saugkraft) diagnostiziert und wird nun behandel ...

Öffne Privacy-Manager