Mitglied inaktiv
Hallo! Mein Sohn ist heute 16 Tage alt. Ich habe mich kurz nach dem Milcheinschuß aus privaten Gründen dafür entschieden medikamentös abzustillen, dies tags darauf aber auch gleich wieder bereut Seit einer Woche nun versuche ich durch Abpumpen und Anlegen die Milchproduktion wieder anzuregen. Seit drei Tagen ist aber kein Tropfen mehr nachgekommen und die Brüste haben sich schon wieder zurückgebildet. Ich versuche nun bereits seit Tagen mich übers Internet schlau zu machen ob es Mögichkeiten gibt auch nach medikamentösem Abstillen wieder zu einem Milchfluß zu kommen. Mir wurde immer erklärt, dass dies irreversibel sei. Vielleicht können sie mir ja weiterhelfen. Vielen Dank. Silvia
Kristina Wrede
Liebe Silvia, Abstillpillen haben nicht immer die gewünschte Wirkung und ja, trotz ihrer Einnahme kann eine Frau sich DOCH fürs Stillen entscheiden. Es kann recht viel Geduld und Durchhaltevermögen brauchen, sowohl von der Mutter als auch von dem Baby. Du musst einerseits deine Milch wieder zum Fließen bringen und die Milchmenge steigern. Damit das klappt, muss jedoch auch die Technik stimmen, denn nur effektives Saugen wird die Milchbildung tatsächlich anregen. Dazu ist es nötig, dass der Milchspendereflex nach der Stimulation der Brustwarze ausgelöst wird, und das ist nicht immer ganz einfach, wenn ein Baby inkorrekt saugt oder Frau beim Pumpen unter Stress steht! Doch es kann erlernt werden! Zudem muss dein Sohn wieder lernen, die Brust anzunehmen und mit der richtigen Saugtechnik an der Brust zu trinken. Darum wäre es z.B. gut, wenn du ihm KEINE Flasche gibts, sondern alle zusätzlich erforderliche Milch mit einem Becherchen gibst. Oder, du erschwerst ihm das Trinken aus der Flasche. Wähle dazu einen Schnuller/Sauger mit breiter Basis und mit dem kleinstmöglichen Loch und halte die Flasche möglichst waagerecht , gerade so schräg, dass Milch den Sauger füllt. Der Sauger sollte so tief im Mund des Babys sein, dass die Lippen des Kindes die Basis des Saugers, ganz ähnlich wie die Brust, umschließen. Wenn das Baby beim Füttern möglichst im 45 Grad Winkel gehalten wird, dann kann die Schwerkraft nicht dazu beitragen, dass die Milch schnell aus der Flasche fließt. Auch eine Flaschenmahlzeit sollte gut 20 Minuten dauern! Zaubermittel, die die Milch einfach so fließen lassen, gibt es leider nicht. Motilium wird in manchen Situationen zur Steigerung der Milchmenge eingesetzt. Doch diese Verwendung wird seit einiger Zeit kontrovers diskutiert. Ich zitiere aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001: "Auch Cisaprid und Domperidon wirken peristaltikanregend. Beide liegen offenbar in geringer Konzentration in der Milch vor. Von Cisaprid wurden bei einer Untersuchung an zehn Frauen gut 0,1 % einer gewichtsbezogenen Säuglingsdosis via Muttermilch errechnet (Hofmeyr 1986), bei Domperidon waren es durchschnittlich 0,1 % der mütterlichen gewichtsbezogenen Dosis (Hofmeyr 1985) Empfehlung für die Praxis: Metoclopramid ist in der Stillzeit mittel der Wahl unter den peristaltikanregenden Anitemetika, Auch Cisaprid und Domperidon dürfen bei entsprechender Indikation verwendet werden." Bockhornkleesamen ist ein Mittel, von dem es tatsächlich ein Untersuchung gibt, die die Wirksamkeit bestätigt. Allerdings gibt es Frauen, die keinen Bockshornklee nehmen dürfen (z.B. bei Diabetes). Mariendistel zählt zu den Kräutern, denen eine milchbildungsfördernde Wirkung nachgesagt wird, allerdings kenne ich keine Studie, die das auch belegt. Auf jeden Fall macht es Sinn, dass du dir die Unterstützung einer kompetenten Beraterin vor Ort sicherst. Adressen von Stillberaterinnen finden sich im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Vielen Dank. Ich bin bereits auf der Suche nach einer Stillberaterin. Habe nur noch keine Rückmeldung bekommen bisher. Unter Streß stehe ich wirklich. Das Gefühl dringend handeln zu müssen belastet mich zusätzlich. Gibt es einen zeitlichen Rahmen, wann es noch Sinn macht es nocheinmal zu versuchen? Liebe Grüße Silvia
Kristina Wrede
Liebe Silvia, es hängt auch davon ab, welches Abstillpräparat du bekommen hast. Es gibt einige wenige mit sehr langer Halbwertszeit, die das Ingangbringen der Milchproduktion für längere Zeit sehr stark beeinflussen können, so z.B. "Dostinex" mit dem Inhaltsstoff Cabergolin. Darum macht es Sinn, dass du mit jemandem in deiner Nähe eine "Strategie" entwirfst, wie und ob es trotzdem gelingen kann. Es macht genau so lange Sinn, wie es für dich wichtig ist. Wenn du an dem Punkt ankommst wo du spürst, dass du es nur aus äußerem Druck, nicht aber aus innerer Überzeugung machen möchtest, solltest du es auch sein lassen. Denn der Stress, unter den du dich -und deinen kleinen Mann- setzt, tut keinem vom euch gut! Und auch eine nicht-stillende Mutter ist eine gute, liebevolle Mutter... Lieben Gruß, Kristina
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