Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie steigere ich meine Milchmenge? Und wie komme ich von der Milchpumpe los?

Frage: Wie steigere ich meine Milchmenge? Und wie komme ich von der Milchpumpe los?

S.Hartmann

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Ich habe gerade so viel von euren guten Antworten gelesen und hoffe sehr, ihr könnt mir helfen. Meine Emilia ist am 11.5.13 geboren (Geburtsgewicht 3830 g). Sie hatte 4 Tage später, am 15.5. 400 g abgenommen. Die Nachsorge-Hebamme empfahl mir, unbedingt etwas dazu zu füttern. Da ich zu Hause noch ein neues Brusternährungsset zur Verfügung hatte, habe ich es damit einmal ausprobiert. Aber meine Kleine hat sich total verschluckt und ich musste mehrmals das Stillen unterbrechen. (Ich hatte den Schlauch mit der kleinsten Öffnung verwendet). Da Emilia am 17.5. 120 g zugenommen hatte, habe ich das mit dem Zufüttern per Brusternährungsset sein gelassen. Als sie nach 6 weiteren Tagen genau diese zugenommenen 120 g wieder abgenommen hatte, forderte die Nachsorge-Hebamme mich auf, nun wirklich zu zu füttern, da sie sonst auch nach einem Monat noch nicht ihr Geburtsgewicht wieder erreichen würde. Da ich mir in den Kopf gesetzt hatte, unbedingt stillen zu wollen und keine künstliche Nahrung zu geben, hab ich mir eine Nuckelflasche mit Sauger (Gr.S) gekauft und täglich meine 30ml ausgestrichene Muttermilch allabendlich mit der Flasche zugefüttert. Auch mit dieser Flasche verschluckte sich meine Tochter immer und immer wieder. Anschließend habe ich mir Flaschensauger zum selbst lochen aus Holland besorgt. Mit diesem extra kleinen Saugloch verschluckte sie sich nicht mehr. Emilia nahm langsam, aber kontinuierlich zu. Als ich nun am 10.6. mit meinem 4 Wochen alten Baby zur U3 kam, hatte sie mit 3840 g gerade wieder ihr Geburtsgewicht erreicht - ich war heilfroh! Zwischendurch hatte ich allerdings schon viele Kinderarzt- und Nierenarzt-Termine wahrnehmen müssen, da bei Emilia per Ultraschall bei beiden Nieren eine sogenannte Doppelanlage festgestellt wurde. Außerdem ist der eine Harnleiter vergrößert und hat nicht die richtige Lage. Das bedeutet, dass Emilia fast von Geburt an ein Antibiotikum schlucken muss. Ein Ende ist leider noch lange nicht in Sicht. Außerdem ist sie auch seit ihrer Geburt fast 3 Monate lang ununterbrochen verschnupft gewesen (durch ihre große Schwester angesteckt). Ich musste Mitte Juli mit Emilia zu einem Workshop fahren. Während des Workshops bekam Emilia ununterbrochen abgepumpte Muttermilch und meine Eltern waren die tollsten Babysitter ;-) Anschließend stellten wir fest, dass Emilia noch nie so viel zugenommen hatte, wie in dieser Workshop-woche (ca. 300 g). Auch in der darauffolgenden Woche waren wir mit allerlei Terminen überhäuft und mussten weiterhin von der Milchpumpe Gebrauch machen. Danach wollte ich natürlich die Milchpumpe wieder loswerden und normal weiterstillen wie vorher. Ich reduzierte also die abgepumpten Milchmahlzeiten und nach ca. einer Woche verwendete ich keine Pumpe mehr, musste allerdings stündlich stillen. Nach 2 Wochen stellten wir erschreckt fest, dass sie insgesamt nur 200 g zugenommen hatte. Dann hatten wir diese Nierenszintigraphie - anstrengende Untersuchung - und danach hat sie überhaupt nicht mehr zugenommen. Am 4. Tag ohne jede Gewichtszunahme habe ich beschlossen, wieder Milch abzupumpen. Und seitdem musste ich feststellen, dass nicht mehr so viel Milch wie vorher aus meiner Brust kommt. Ich versuche nun wieder öfter abzupumpen um die Milchmenge zu erhöhen, aber füttere doch zusätzlich etwa 150 - 200 ml künstliche Nahrung pro Tag zu. Emilia ist ausgerechnet das unruhigste Baby, welches ich je hatte. Entweder ich sitze an der Milchpumpe, oder ich füttere Emilia. Wenn ich Glück habe, dann schaff ich es noch zwischendurch, auf die Toilette zu gehen. Um meine 3jährige Tochter kümmert sich nach der Arbeit meistens mein Mann wenn er es schafft. Ich selbst schaffe kaum noch etwas. Aber wenn ich mich um meine beiden kleinen Kinder kümmern muss, dann schreit Emilia ununterbrochen. Mein Mann rät mir dauernd dazu, endlich abzustillen. Ich weiß nicht mehr wie es weitergehen soll und bin wirklich mit meinem Latein am Ende. Jetzt, wo ich hier bei euren Antworten von der sogenannten "Saugverwirrung" gelesen habe, habe ich das Gefühl, alles falsch gemacht zu haben. Ich habe das Gefühl, dass meine Tochter überhaupt nicht mehr richtig aus meiner Brust trinkt. Sie bekommt wahrscheinlich fast nichts mehr heraus, da sie schon so sehr an das Flaschensaugen gewöhnt ist. Viele Grüße Sabine


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Sabine, es kann gut sein, dass deine kleine Maus saugverwirrt ist und nicht mehr effektiv an der Brust saugt. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Du hast jetzt drei Möglichkeiten. Entweder probierst Du es noch einmal mit dem Brusternährungsset, was aber sicherlich nicht einfach wird (aber durchaus machbar!). Du könntest auch komplett abpumpen und die abgepumpte Milch mit der Flasche geben (verwendest Du ein Doppelpumpset?) Oder aber Du stillst ab, aber ich denke, dass dich das auch nicht froh machen würde, oder? Hast Du schon einmal daran gedacht, dass dein Arzt dir zumindest stundenweise eine Haushaltshilfe zur Seite stellen könnte (wegen chronischer Erschöpfung), so hättest Du doch ein wenig Luft. Wichtig st es, dass DU in dich hinein hörst und danach eine Entscheidung fällst. Auch wenn Du aufgibst, ist das nicht schlimm, Du bist auch als nichtstillende Mutter eine gute Mutter und manchmal stehen so viele Hindernisse im Weg, dass es wirklich nicht klappen kann. Wenn Du magst, können wir beide gerne einmal telefonieren, schicke mir deine Nummer an biggi@die-welters.de, dann melde ich mich. LLLiebe Grüße, Biggi


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