Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie soll ich mein Baby ernähren?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wie soll ich mein Baby ernähren?

julifee81

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Hallo liebe Sillexpertinnen, Meine Tochter ist jetzt 7 Wochen alt. Sie ist gut entwickelt und trinkt regelmäßig etwa alle 3 Stunden und manchmal ein paar Schlucke zwischendurch. Leider hatten wir aber seit dem Milcheinschuss große Probleme beim Stillen. Sie ist oft sehr unruhig und verschluckt sich häufig an der Brust, schreit viel beim Stillen und schluckt Luft. Seit 3 Wochen erbricht sie etwa 2 mal pro Woche große Mengen ihrer letzten Stillmahlzeit. Hinzu kommen Starke Blähungen und häufiger Schluckauf. Teilweise ist sie so erschöpft das sie während einer Stillmahlzeit mehrfach einschläft und dadurch dauerstillt.Bei mir stelle ich fest das mir regelmäßig die Brust ausläuft. Meine Hebamme meinte das meine Tochter stark saugt und ich einen starken Milchspendereflex habe. Sie sagte auch das Babys normalerweise die Brustwarze mit der Zunge zudrücken können um zu vermeiden das zu viel Milch kommt und das meine Tochter das vielleicht nicht kann. Sie sagte da kann man leider nichts machen. Da sich die Situation nicht bessert möchte ich gerne wissen ob ich parallel stillen und abgepumpte Muttermilch füttern kann und wie ich das am besten machen kann ? Gibt es vielleicht doch eine Möglichkeit die Situation beim Stillen zu verbessern? Liebe Grüße Julia


Biggi Welter

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Liebe Julia, bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (lege dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen“. Dazu wird das Baby so gehalten, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als die Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnt die Mutter sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff wird das Baby von unten mit zwei Kissen im Schoß der Mutter abgestützt und die Mutter lehnt sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Klappt es denn im Liegen besser bei Euch? Oft ist das anfangs dir beste Lösung. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: die Häufigkeit der Stillmahlzeiten erhöhen. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst verschlimmert sich das Problem noch weiter. nur eine Brust pro Mahlzeit anbieten. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade so viel Milch ausstreichen, dass Du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. das Baby stillen, wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. verschiedene Stillpositionen ausprobieren (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) das Baby oft aufstoßen lassen. den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller vermeiden. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Vermutlich hast du auch nicht zu viel Milch, sondern tatsächlich vor allem einen zu starken Milchspendereflex. Das ist ziemlich lästig, aber du brauchst keine Sorge zu haben, dass dein Baby nicht gut ernährt wird. Ich hoffe, meine Tipps helfen dir weiter, wenn nicht, melde dich wieder und sprich dann auch einmal mit dem Arzt. LLLiebe Grüße Biggi


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