Sehr geehrte Frau Welter, ich folge diesem Blog seit der Geburt unseres Sohnes zu vielen Fragen, die uns in der Vergangenheit aufkamen und fand insbes. Ihre Antworten immer hilfreich und tröstend. Nun möchte ich heute selbst eine Frage stellen, da ich in den Einträgen bisher keine passende Antwort lesen konnte. Unser Sohn ist fast 17 Monate alt und wird noch nach Bedarf gestillt. Er schläft mittags und abends ausschließlich an der Brust ein; manchmal im Kinderwagen (an den er sich langsam gewöhnt, nachdem wir ihn 1 Jahr lang ausschließlich getragen haben). Trotz dass er stark an seinen Papa gewöhnt ist, da wir lange zusammen Elternzeit genommen haben, ist er mehr auf mich fixiert (z.B. bin ich diejenige, die ihn in akuten Situation beruhigt). Da ich seit einer Woche wieder arbeite, wird er in Begleitung seines Papas an die Kita gewöhnt, wo er künftig auch den Mittagsschlaf halten soll. Bis dahin soll er möglichst bei Papa Mittagsschlaf halten. Beides bereit mir Sorgen. Ich glaube Ihre Meinung aus anderen Einträgen zu kennen: man braucht keine Sorge haben, die Kleinen schaffen es mit der Zeit getrennt v. Mama und Brust in der Kita zu schlafen bzw. sich umzustellen; es könne aber auch sein, dass mein Kleiner insbes. zu Anfang mit seinem Tagesschläfchen auf meine Rückkehr aus Arbeit wartet, um lieber an der Brust zu schlafen (was bei meiner täglich 5-stündigen Abwesenheit tatsächlich machbar wäre). Soweit richtig? Gilt das auch für die Papa-Mittage oder nur für die Kita-Mittage? Die letzten Kita-Tage zeigen: An einem Tag nach der Kitageingewöhnung ist er im Kinderwagen eingeschlafen, am anderen hat er auf mich gewartet und bis dahin mit Papa friedlich gespielt, jedoch am darauffolgenden Tag so lange geschrien, bis ich auf Wunsch meines Freundes frühzeitig von der Arbeit heim gekehrt bin, um ihn hinzulegen (in der Zwischenzeit fand ich ein, vor Erschöpfung eingeschlafendes, noch im Schlaf schluchzendes, Kind im Bett vor): Sowohl mein Freund, als auch meine Schwiegermutter, sind nämlich der Meinung, dass eine von mir verpasste Brustentwöhnung richtig gewesen wäre und die neue Situation (ohne mich mittags einzuschlafen) unserem Kind und meinem Freund erleichtert hätte, statt beide ins kalte Wasser zu werfen. Das bereitet mir ein schlechtes Gewissen egoistisch und unverantwortlich gehandelt zu haben. Ihren Antworten in anderen Beiträgen kann ich wiederum entnehmen, dass eine durch mich frühzeitig initiierte Entwöhnung der Brust als Vorbereitung für den Mittagsschlaf ohne mich bzw. durch den Papa/in der Kita (z.B. durch ein, die Brust ablösendes, Ritual (wie auch immer das aussehen soll)) eigentlich nicht ratsam ist, da das Kind bereits genug Veränderungen mit dem Kitaeinstieg erlebe und nicht noch weitere Veränderungen daheim mitmachen solle, sondern Stabilität brauche. Liege ich richtig in der Annahme? Soll ich also wirklich keine Feuerwehrarbeit leisten bzw. irgendetwas nachholen? Das Thema bringt viel Unruhe in unsere Beziehung / das Gefühl des im Stich gelassen Werdens von mir. Daher wäre ich dankbar für praktische Tipps, was mein Freund tun kann, damit der Mittagsschlaf bei ihm daheim klappt (er möchte nämlich ungern mit dem Kinderwagen jeden Tag bei Wind und Wetter rausmüssen, damit unser Sohn schläft, was ich verstehen kann). Muss er schlicht starke Nerven zeigen u. die Tage nehmen, wie sie passieren (mal Geschrei, mal kein Problem) und weiterhin Diverses probieren, um ihn in akuten Situationen ohne mich zu beruhigen? Was halten Sie außerdem von der Methode, dass ich die Brust löse, wenn unser Sohn kurz vor dem Einschlafen ist und nur noch nuckelt, damit er beharrlich und ohne Weinen lernt ohne Nuckeln einzuschlafen? Herzlichen Dank vorab für Ihre Hilfestellung. Carlami
von Carlami am 07.11.2019, 13:22