Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

wie schaffe ich es dass ich mein kleinkind zum schlafen ablegen kann?

Frage: wie schaffe ich es dass ich mein kleinkind zum schlafen ablegen kann?

Steffi_2607

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Hallo liebes rund-ums-baby-team, Meine kleine maus ist nun 15 monate alt. Ich stille nur mehr zum einschlafen mittags und abends sowie in der nacht. Ich wollte eigentlich komplett abstillen und hab auch schon einige versuche hinter mir doch vergebens. Ich möchte meine maus nicht schreien lassen und dabei das zimmer verlassen, das ist für mich keine akzeptable lösung. Daher habe ich versucht, bei ihr zu bleiben und sie in den schlaf singen oder mit geschichten vorlesen ... jedoch schläft sie nicht ein - das geht manchmal über drei stunden so. Sie raunzt dabei oder ist auch quietsch fröhlich, blabbert vor sich hin - ich bekomme sie auch nicht zum liegen - sie turnt einfach nur herum - wenn ich sie wieder hinlege, sitzt sie sich wieder auf oder steht auf und spaziert im bett auf und ab. Es kann nicht daran liegen, dass sie nicht müde ist, sie steht um ca. sechs uhr auf - um elf haltet sie ihren mittagsschlaf normalerweise eineinhalb stunden also bis spätestens halb eins und um sieben geht sie wieder schlafen. Unter tags stille ich gar nicht mehr, sie isst gut und ausreichend. Ich habe das jetzt mit dem abstillen wieder beiseite gelegt, denn das funktioniert nicht. Es funktioniert nur an der brust. Also bin ich wieder beim einschlafstillen seit ca. 3 wochen. Das hat in der ersten woche super funktioniert jedoch jetzt seit zwei wochen kann ich sie nicht mehr ablegen. Es kommt mir so vor als wenn sie die ganze zeit bei mir sein wolle. Sie trinkt auch nicht wirklich, das ist mehr ein nuckeln an der brust. Sobald sie eingeschlafen ist, lege ich sie in ihr bett und eine sekunde später sitzt sie wieder und fängt an zu weinen. Wenn ich sie dann wieder raus nehme und an die brust lege, schläft sie sofort wieder ein, dann lege ich sie wieder in ihr bett, natürlich ganz behutsam und vorsichtig und zack sitzt sie schon wieder - das ganze geht oft drei stunden so bis ich resigniere und sie ins elternbett hole, dann schläft sie zwar aber mit der brust im mund. Schnuller nimmt sie nicht, flasche auch nicht. Was kann ich tun, damit ich sie zum schlafen bringe und wieder zu meinen schlaf komme? Ganz schlimm ist es beim mittagsschlaf ... sie wacht nach tlw. nicht mal einer halben stunde auf und ich schaffe es einfach nicht mehr sie zum weiterschlafen zu bringen. Sie fängt dann bitterlich an zu weinen sobald ich sie wieder in ihr bett legen will - ich habe einfach keine chance. Ich zweifle schon an mir selbst. Das ist doch viel zu wenig schlaf. Wir haben es auch schon versucht, dass mein mann sie, wenn sie munter wird beruhigt und wieder zum schlafen bringt, das funktioniert auch super. Er beruhigt sie sogar in ihrem bett und bringt sie wieder zum schlafen innerhalb weniger minuten. Jedoch kann er es nicht die ganze nacht lang machen, da er ja ausgeschlafen zur arbeit gehen soll. Zwangsweise muss ich dann rein und dann fängt das theater wieder an. Und da sie ja doch fast 10 mal in der nacht kommt, geht es nicht, dass mein mann das übernimmt. Ich verstehe einfach das problem nicht und habe daher keine lösung. Eigentlich kommt es mir so vor als wie wenn ich ihr die brust gebe das einschlafen dann zu einem problem wird, andererseits denke ich sie braucht die nähe (die ich ihr nicht verweigern will) aber wieso klappt es bei meinem mann und nicht bei mir? Ich bin wirklich beim verzweifeln und kämpfe mit tränen in den augen dass ich meine maus zum schlafen bringe, jedoch vergebens. Vielleicht habt ihr eine lösung für mich. Vielen danke Mit freundlichen Grüßen Steffi


Biggi Welter

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Liebe Steffi, wäre es denn möglich, dass Dein Mann evtl. ein bis zwei Wochen Urlaub nehmen könnte und sich wirklich ausschließlich um Eure Maus kümmert in der Nacht? Dein Kind verbindet die Brust mit Nähe und Geborgenheit und es zeigt nur, wie wichtig ihr das Stillen ist - klar, dass sie bei Dir nicht nur kuscheln möchte ;-). Stillen ist trotzdem eine Zweierbeziehung und wenn es dazu kommt, dass sich ein Partner dabei nicht wohl fühlt, dann müssen Lösungswege gefunden werden. Das Wichtigste überhaupt ist allerdings, dass Du fest zu deinem Entschluss stehst. Solange hier noch der geringste Zweifel besteht, wird dein Kind diese Zweifel spüren und Du wirst weiterhin „schwach" werden. Für viele von uns ist es sehr ungewohnt zu sehen, wie begeistert und mit wie viel Freude ein Kleinkind stillt. Deine Kleine verhält sich gar nicht so "brustversessen" wir Du glaubst, viele langzeitgestillte Kinder zeigen sehr deutlich wie viel ihnen das Stillen bedeutet. Wird es dem Kind überlassen, wann es sich selbst abstillt, dann stillen sich die meisten Kinder irgendwann zwischen dem zweiten und dem vierten Geburtstag ab. All diese theoretischen Überlegungen helfen dir jedoch nicht weiter, denn Du fühlst dich in der derzeitigen Situation unwohl. Wenn sich in einer Stillbeziehung ein Partner nicht mehr wohl fühlt, dann ist es an der Zeit zu überlegen, was geändert werden kann. Sicher ist ein 15 Monate altes Kind noch nicht in der Lage alles Gesprochene bis ins letzte Detail zu verstehen, doch ich denke, dass der erste Schritt für dich sein sollte, dass Du mit deinem Kind darüber sprichst, wie es dir geht und was Du nicht mehr möchtest. Dann könnt ihr als Eltern eine Art Plan machen, wie ihr vorgehen wollt, um das Stillen etwas einzuschränken. Stillen nach Bedarf ist bei einem Kind über einem Jahr nicht mehr ein so eng gefasster Begriff wie bei einem kleinen Baby und liebevoller Konsequenz lassen sich auch bei einem Kind in diesem Alter in einem gewissen Rahmen Regeln aufstellen. Selbstverständlich wird sich nicht von heute auf morgen eine plötzliche Änderung ergeben, das geschieht in kleinen Schritten und selbstverständlich wirst Du mit Rückschritten rechnen müssen, doch mit viel Liebe und Beharrlichkeit, kannst Du einen Weg finden. Wenn Du nicht mehr ständig stillen möchtest, wird es am besten sein, wenn du schrittweise vorgehst, z.B. in dem du zunächst eine gewisse stillfreie Zeit einführst. Dazu kannst du wie folgt vorgehen: Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihm Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Deine Kleine wird vermutlich schreien, toben, treten oder dich gar schlagen wollen. Ist das schlimm? Nein, es ist völlig normal, denn es ist die einzige Art, wie sie in diesem zarten Alter ihren Frust ausdrücken kann. Wie kannst du damit umgehen? Lass es zu. Lass dich nicht verunsichern, denn es geht deinem Kind ja trotzdem gut, es bekommt kein Trauma fürs Leben, wird nicht an deiner Liebe zweifeln. Dein Baby ist sauer, und das wird auch wieder vergehen. Bleibe bei ihm und sei du ruhig und klar, so dass deine Kleine sich an dir orientieren kann. Vielleicht wirst du sie ein wenig ablenken wollen (falls er sich ablenken lässt), vielleicht bleibst du auch einfach nur in ihrer Nähe und versicherst ihr, dass alles ok ist. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das ich wärmstens empfehlen kann. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Ich hoffe, die Antwort hilft dir weiter. LLLiebe Grüße, Biggi


Steffi_2607

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Was ich noch hinzufügen sollte: unter tags ist sie super sie ist richtig gut drauf ... ich beschäftige mich mit ihr den ganzen tag, bin also immer für sie da, wir sind sehr viel in der natur wo sie sich austoben kann und zuhause spiele ich durchgehend mit ihr. Also dass sie nachts die nähe zu mir braucht weil sie sie unterm tag nicht bekommt kann nicht sein. Wenn der papa da ist und ich den raum verlasse fängt sie auch bitterlich zum weinen an. Jedoch bei den omas ist es kein problem. Ich weiß einfach nicht weiter.


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