Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

wie nass müssen nasse Windeln sein

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: wie nass müssen nasse Windeln sein

Anerev86

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Liebe Biggi & Kristina, ganz oft liest man als Rat "wenn X nasse Windeln über den Tag, dann ist alles okay". Welche Ausscheidungsmenge ist denn bei einem 6 Monate altem Stillkind normal? Ich finde nämlich in letzter Zeit die Windeln meiner Tochter nicht mehr besonders schwer, dazu kommt, dass wir seit Wochen enorme Stillprobleme haben, die sich auch durch Kristinas Rat nicht gelöst haben. Aber wir halten durch... Von beißen, rupfen, reißen, verweigern, wütend werden bei Versuch anzulegen haben wir schon alles durch, momentan trinken wir nach dem Motto "sitze an der Strandpromenade von Mallorca mit dem Cocktail in der Hand" -> also mal ein Schlückchen und dann schaun wer so vorbeiflaniert und ggf ein bisschen drüber erzählen, dann wieder ein Schlückchen. Meiner Brust fehlt nur noch der Strohhalm mit Cocktailkirschlein :/ Wenn man sie puckt wird sie grantig, sie ist beim Stillen motorisch meeeega unruhig und mit allen verfügbaren Körperteilen in Bewegung, leider sogar zu 80% nachts im dunkeln und im Halbschlaf und tagsüber egal ob mit Blick an die nackte Wand oder mit Action um sie rum. Ich lege sie alle 3 Stunden an und da trinkt sie meines Erachtens nach mies, abends bekommt sie, aufgrund der anhaltenden Probleme und weil meine Brust echt übel aussieht ein abgepumptes Fläschchen, da schafft sie mit Mühen und Geduld 180ml. Nachts kommt sie dafür alle 1,5 - 2 Stunden. Inwieweit sie sich in punkto Gewicht, Körper, Wohlbefinden verändert hat ist schwer zu sagen, aufgrund diverser Empfehlungen und ihrem Futterneid bekommt sie mittags 80g Gemüse/Kartoffel oder Gemüse/Vollkornreisflocken + danach Stillen, sie zahnt & sie hat einen meeega motorischen Schub gemacht. Leider also ziemlich viel auf einmal, so dass ihre Unruhe, nachts lange Wachphasen, viel stillen, viele Pupse, öfter quengelig, ab und zu etwas "festerer" Stuhl irgendwie von allem kommen könnte. 1. Welche Ausscheidungsmenge sollte sie ca. in 24 Stunden schaffen? 2. Ich vergesse tagsüber auch sehr oft zu trinken und hab dann meist abends und nachts höllischen Durst...kann meine neugierige Tochter das ähnliche Problem haben und nachts aufholen, was sie tagsüber nicht getrunken hat um nichts zu versäumen? 3. Gibt es "ein Kind stillt sich selbst ab" tatsächlich Lieben Dank.


Biggi Welter

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Liebe Anerev86 , nach sechs Wochen kann die Anzahl der nassen Windeln auf fünf bis sechs (Stoff) bzw. vier bis fünf (Wegwerfwindeln) zurückgehen, aber die Urinmenge pro Windel wird zunehmen (116 ml und mehr). Der Grund dafür ist, dass mit zunehmendem Alter des Babs auch die Blase größer wird. Dann kann es sein, dass einzelne Windeln deutlich mehr Urin enthalten und die Gesamtzahl der nassen Windeln zurückgeht. Ich denke, dass das Kind durch die Flasche saugverwirrt ist und deshalb im Halbschlaf viel besser und effektiver trinken kann. Deshalb wird die größte Menge in der Nacht getrunken. Ein Kind stillt sich vor dem ersten Geburtstag normalerweise nicht selbst ab, aber es wird durch Flasche und Schnuller verwirrt und verweigert dann irgendwann die Brust, weil es nicht mehr effektiv trinken kann. Die Blähungen kommen nicht davon, dass ein Baby zu oft trinkt, sondern falsch trinkt. Blähungen sind bei kleinen Babys relativ häufig. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls „Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Nun kann ich aber weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi


Anerev86

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Als 4. noch eine Frage :) Wenn sie nachts alle 1,5 - 2 Stunden ganz hörbar schluckt und also auch recht gut trinkt, kann die Verdauung dann überhaupt nachts zur Ruhe kommen, oder kann auch das wieder mit ein Grund sein, dass sie ab halb 5 wach ist, jammert und viel pupst? Sollte man mit 6 Monaten noch so häufig wirklich stillen, oder das eher etwas reduzieren auf alle 3-4 Stunden und anderweitig Nähe vermitteln?


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