Frage: Wie lange voll stillen?

Liebe Biggi Welter, meine Tochter ist nun 6 Monate und fast zwei Wochen alt. Ich habe von Anfang an voll gestillt. Ich stille nach Bedarf, bemerke wenn meine Tochter gestillt werden will und wenn sie nur etwas "Durst" hat, dann stillt sie z.b. nur soviel sie möchte.. Ich lese u.a. immer wieder, dass z.b. die WHO zu "mindestens 6 Monaten voll stillen anratet". Zudem riet mir meinen Kinderarzt an, in ca. 3-4 Wochen Beikost ei zuführen. Es sei wissenschaftlich gut begründet, dass die Nährstoffe in der Muttermilch ab dem fünften/ sechsten Lebensmonat eines Säuglings, nicht mehr ausreichend wären und die Beikosteinführung auch den Stuhlgang regulieren würde. Meine Tochter nimmt gut zu (teu teu teu), kann noch nicht richtig aufrecht sitzen und wie es mit dem "Reflex der Zunge aussieht" weiß ich nicht genau, ich gebe Ihr nur Flour Tabletten. Es sieht dabei nach einem " anfänglichen kauen" aus. Sie schaut mir neugierig beim essen zu. Sie schaut aber auch wieder weg und dann wieder zu. Aber sie schaut neugierig und wirkt nicht interessiert am Vorgang der Nahrungsaufnahme und eher weniger an der Nahrung selbst. Ich würde gerne solange es geht voll stillen, ich hatte selbst während der Schwangerschaft über die wertvollen und reichhaltigen Inhalsstoffe der Muttermilch gelesen und bemerke auch den "Drang" in Deutschland, Nahrung, Beikost Folgemilch etc. als essentielle Notwendigkeiten so schnell wie möglich Säuglingen "verabreichen" zu wollen. Wie lange kann ich voll stillen? Wie genau wäre ein echtes Interesse an der Nahrungsaufnahme zu erkennen und sollte ein Säugling dabei "richtig" selbstständig sitzen können? Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar. Herzlichst Ü

von Mutter meines Engels am 06.08.2013, 21:57



Antwort auf: Wie lange voll stillen?

Liebe Ü, es ist prima, dass die Kleine gut gedeiht und zufrieden ist, aber das schließt nicht aus, dass sie dennoch jetzt bereit für Beikost ist. Mit etwa sechs Monaten ist es in der Regel so weit, dass sich der kindliche Speiseplan erweitert und das heißt ja nicht automatisch, dass damit das Stillen beendet ist. Das Kind wird auch ab der Einführung der Beikost weiter stillen wollen, aber es wird eben nicht mehr ausschließlich gestillt. Die Empfehlung deines Arztes, dass mit einem halben Jahr mit Beikost begonnen wird, deckt sich mit der Empfehlung der WHO und es stimmt nicht, was leider immer wieder verbreitet wird dass die WHO ein längeres Vollstillen empfehlen würde. Sicher ist es im Einzelfall möglich, dass ein Kind länger als sechs Monate ausschließlich gestillt wird, aber keinem Kind sollte ab etwa einem halben Jahr die Beikost vorenthalten werden, wenn es danach verlangt, auch dann nicht, wenn es mit der Muttermilch weiter „satt“ wird. Der „Idealzustand" wäre, dass die Mutter das Kind anschaut und darauf achtet, wann es zu erkennen gibt, dass es bereit für die Beikost ist. Das kannst Du an den folgenden Anzeichen erkennen: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Dein Kind sollte einigermaßen ohne Stütze oder nur mit sehr wenig Unterstützung sitzen können, so dass es in der Lage ist, selbst Nahrung in die Hand zu nehmen und in den Mund zu führen. Wenn es dir die Nahrung aus der Hand reißt und voller Begeisterung in den Mund steckt, dann ist sicher der Zeitpunkt gekommen, dass Du ihm ergänzend zur Muttermilch auch andere Nahrung anbietest. Die Einführung der Beikost ist dann jedoch wie bereits geschrieben keineswegs mit einem Ersetzen der Muttermilch durch feste Nahrung gleichzusetzen. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 06.08.2013



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