Mitglied inaktiv
Hallo, ich würde gerne wissen, wielange ich ausschliesslich stillen kann / soll, wenn mein Sohn als "allergiegefährdet" gilt? Man liest ja überall "bis zum sechsten Monat". Ist damit gemeint, bis Vollendung des fünften LM, d.h. bis Beginn des 6. LM oder bis einschliesslich des 6.LM, d.h. bis Beginn des 7.LM? Wie schnell kann ich dann auf normale Kost umstellen? Gibt es da noch mehr zu beachten? Gibt es Nahrungsmittel, die andere Babys essen dürfen, die man bei allergiegefährdeten Kindern aber noch meiden sollte? Wo bekomme ich detaillierte Informationen? Vielen Dank, schlumpfine012
Mitglied inaktiv
Liebe Schlumpfine012, ich kann Ihnen nicht sagen "Sie können xx Monate voll stillen". Es hängt von Ihnen und Ihrem Kind ab, wie lange ausschließlich gestillt werden kann. Die Empfehlung für allergiegefährdete Kinder lautet möglichst lange voll stillen (mindestens sechs Monate, also volle sechs Monate, bis zum Beginmn des siebsten Monats) und von einigen Seiten wird zu einer neunmonatigen ausschließlichen Stillzeit geraten. Doch nun kommt das Aber: wenn das Kind dabei nicht mehr ausreichend zunimmt und wächst, dann ist das alleinige Stillen in diesem Alter nicht mehr genug. Es muss wie immer der Einzelfall berücksichtigt werden, es darf keinesfalls zum Dogma erhoben werden, dass jedes allergiegefährdete Kind neun Monate lang nichts anderes als Muttermilch bekommen darf, gleich wie es dabei gedeiht. Die Initiative sollte immer vom Kind ausgehen. Schauen Sie auf Ihr Kind und wenn es deutlich zu erkennen gibt, dass es jetzt Beikost will und braucht, dann fangen Sie langsam und vorsichtig mit der Einführung der festen Nahrung an. Für die Ernährung eines allergiegefährdeten Kindes gibt es einige allgemeine Regeln, zu denen der Verzicht auf Kuhmilch und Kuhmilchprodukten im gesamten ersten Lebensjahr gehört. Ich kann Ihnen zu dem Thema "Nahrungsmittel, die gemieden werden sollen" aus dem "Breastfeeding Answer Book" (deutscher Titel "Handbuch für die Stillberatung" zitieren: "Einige Nahrungsmittel werden am besten gemieden, bis das Baby ein Jahr alt ist. Folgende Nahrungsmittel sollten im ersten Lebensjahr des Babys nicht gegeben werden: Kuhmilch. Empfehlen Sie der Mutter, mit der Einführung von Kuhmilch bis nach dem ersten Geburtstag ihres Babys zu warten. Kuhmilch ist ein weit verbreitetes Nahrungsallergen. Ein Baby, das gut an der Brust trinkt, braucht im ersten Lebensjahr keine Kuhmilch oder andere Molkereiprodukte. Sobald das Baby begonnen hat, Kuhmilch zu trinken, sollte die Mutter Vollmilch (keine Magermilch oder Milch mit nur 1,5 % Fettgehalt) anbieten, bis das Kind zwei Jahre alt ist. Kleine Kinder brauchen für ein optimales Wachstum natürliche Fette. Eier. Eier, besonders das Eiweiß, sind ein weiteres häufiges Nahrungsallergen. Viele Ärzte empfehlen, mit der Einführung von Eiern bis nach dem ersten Geburtstag zu warten. Die Mutter sollte mit einer kleinen Menge gekochtem Eigelb, keinem Eiweiß, anfangen. Hühnereiweiß ist höchst allergen. Wie bei Gemüse, ist es auch bei Ei nicht ungewöhnlich, Eistückchen in unveränderter Form in der Windel des Babys zu finden. Zitrusfrüchte, Beeren, die Samen enthalten, und Trockenfrüchte. Zitrusfrüchte sind ein weiteres stark allergenes Nahrungsmittel und sollten daher erst nach dem ersten Lebensjahr gegeben werden. Beeren können allergene Wirkung haben. Trockenfrüchte wie Rosinen, Datteln und Feigen sind sehr nahrhaft, aber sehr süß und neigen dazu, sich zwischen den Zähnen festzusetzen, wodurch Karies entstehen kann. Sie sollten auch nachdem das Baby ein Jahr alt ist nur sehr begrenzt angeboten werden. Nahrungsmittel mit einem hohen Anteil gesättigter Fette, wie z. B. frittierte Speisen. Gesättigte Fette werden nicht in großen Mengen benötigt und sollten nur in Maßen genossen werden. Speisen, die zusätzlichen Zucker oder Süßstoff enthalten. Zucker enthält keine Vitamine, Mineralien oder andere Nährstoffe, daher wird er manchmal auch als "leere Kalorien" bezeichnet. Zucker verdirbt den Appetit und trägt zu schlechten Essgewohnheiten bei, da süße Speisen den Hunger dämpfen und gesunde Nahrung verdrängen dabei spielt es keine Rolle, welche Süßmittel verwendet werden. Erinnern Sie die Mutter daran, dass sie die Etiketten sorgfältig lesen muss, wenn sie bei der Auswahl ihrer Nahrungsmittel eine informierte Entscheidung treffen will. Zucker wird oft hinter seinen anderen Bezeichnungen wie Dextrose, Rohrzucker, Maissirup, Fruktose usw. versteckt. Melasse und Honig sind fast reiner Zucker und haben dieselben Nachteile. Weisen Sie die Mutter insbesondere darauf hin, gezuckerte Frühstücksflocken, Bonbons, gesüßte Nachspeisen wie Pudding, aromatisierte Gelatinspeisen, Kuchen und Plätzchen, Dosenfrüchte in Sirup und Zahnungskekse zu vermeiden. Auch Limonaden, ob mit oder ohne Kohlensäure, sollten vermieden werden. Sie sind stark gezuckert, können Koffein enthalten und haben keinen Nährwert. Diätgetränke (Getränke mit Süßstoff) sind ebenfalls nicht zu empfehlen. Die in Muttermilch oder in Nahrungsmitteln wie rohem Obst und Gemüse natürlich vorkommenden Zucker entsprechen in ihrer Art und Zusammensetzung dem, was Babys (und Erwachsene) brauchen und verwerten können. Diese Nahrungsmittel liefern auch die notwendigen Nährstoffe. Stark gesalzene Speisen. Stark gesalzene Speisen, zum Beispiel Dosensuppen, Cracker, Chips und Brezeln, können das Verlangen nach salziger Nahrung fördern. Honig. Babys unter einem Jahr dürfen keinen Honig bekommen, weil ihr Verdauungssystem und ihr Immunsystem die darin möglicherweise enthaltenen Botulismuskeime nicht verträgt. Lassen sich bei dem Baby Anzeichen für eine Überempfindlichkeit oder Allergie erkennen oder gibt es in der Familie Allergien, sollte die Mutter auch andere stark allergene Nahrungsmittel während seines ersten Lebensjahres vermeiden. Bestimmte Nahrungsmittel können für ein Baby aus einer Allergikerfamilie ungeeignet sein. Solch ein Baby sollte als potenziell allergisch angesehen werden. Die Mutter wird besonders sorgfältig darauf achten wollen, erst dann mit fester Nahrung zu beginnen, wenn das Baby mindesten sechs Monate alt ist. Außerdem wird sie zurückhaltender sein in Bezug darauf, welche Nahrungsmittel das Baby vor seinem ersten Geburtstag erhält. Stark allergene Nahrungsmittel sind: Weizen, Mais, Schweinefleisch, Fisch (auch Schellfisch), Erdnüsse, Tomaten, Zwiebeln, Kohl, Beeren, Nüsse, Gewürze, Zitrusfrüchte und säfte und Schokolade. Dazu kommen alle Nahrungsmittel, die allergische Reaktionen bei anderen Familienmitgliedern verursachen oder auf die das Baby bereits durch die Muttermilch empfindlich reagiert hat." Andere spezielle Literatur, die sich besonders auf das gestillte Kind bezieht, kann ich Ihnen leider keine empfehlen. Ich hoffe, Ihnen dennoch etwas weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Ähnliche Fragen
Liebe Biggi, ich habe noch nicht verstanden, ob es meinem fast 5 Monate altem Sohn allergiemässig SCHADEN könnte, wenn ich ihm mal ne gekochte Kartoffel, ungekochte(?) Karotte oder Reiswaffel in die Hand drücke um seine Neugier zu "stillen". (in Bezug auf Deine Antwort vom 31.1.) Danke, Gruß von Mimo
Hallo Biggi, ich habe 2 Töchter. Meine Große (2 3/4) hatte eine sehr starke Kuhmilcheiweißallergie, woraufhin ich sie 1 Jahr voll gestillt hatte und insgesamt genau 2 Jahre. Die Allergie ist so gut wie verschwunden und sie kann heute problemlos Milchprodukte essen. Mein 2tes Töchterlein ist jetzt 3 Monate. Ich denke mal, daß sie wohl auch mit A ...
Liebe Biggi, hab wieder mal eine Frage an dich und möchte mich mal herzlich bedanken für deine Tips, ohne diese würde das Stillen bei mir nicht so gut klappen. Julia ist nun 4 1/2 Monate alt und wird noch voll gestillt. Da sie allergiegefährdet ist hatte ich eigentlich vor sie bis zum Ende des 6. Monats ausschließlich zu Stillen. Nun i ...
Liebe Biggi, ich stille meinen kleinen Sohn nun knapp 6 Monate voll. Er ist bereits mein 3.Kind, dass ich stille. Meinen ersten Sohn habe ich 6 Monate voll gestillt, danach allergenarme Beikost eingeführt und weiter gestillt. Bis zu seinem 1. Geburtstag. Leider hat mein Sohn, trotz aller Vorsicht, Neurodermitis bekommen (mit 15 Monaten). Inzw ...
Hier bekommt man immer so tolle Antworten. Vielen Dank. Jetzt habe ich wieder eine Frage, nicht das ich zufüttern will, mich interessiert es einfach: Wenn ich z.B. nur eine Mahlzeit am Tag statts Muttermilch die PRE Nahrung fütern würde, ist es dann schon vorbei mit dem möglichen Schutz gegen Allergien? Sprich, wenn ich auch nur eine Pre-Mahlzeit ...
Hallo, meine Tochter ist jetzt 6 Mon. und wird voll gestillt. Ich möchte möglichst lange voll stillen da mein Mann und ich Allergien haben, ich auch Asthma. Unser Ältester (10J.) hat Asthma und Allergien, wird grad desensibilisiert und unser Mittlerer (7J.) hat diesen "Sommer" mit Allergiereaktionen angefangen. Wie lange kann man voll stillen ...
liebe biggi! fange an, mich mit dem thema beikost ( habe mir das buch von gabi eugster gekauft!) zu beschäftigen und habe ein paar fragen. ich habe heuschnupfen und tierhaarallergie, keine nahrungsmittelallergie. mein mann ist kein allergiker. unser sohn hat milchschorf - ist jetzt davon auszugehen, dass er allergien entwickeln wird? werden alle b ...
Hallo, ich habe eine 5 Wochen alte Tochter. Sie hat so gut wie jeden Abend Blähungen und weint daher abends recht viel. Habe schon verschiedenes versucht: Massage mit Windsalbe Chamomilla globulis Wärmeflasche das Trinken(ich) von stilltee oder Kümmeltee Tragen im MeiTai oder TT aber bisher leider mit nicht ausreichendem Erfolg. Würde ...
Hallo liebes Stillteam, ich hätte einige Fragen zum Stillen und Breistart. Vorweg: Unser Sohn ist nun knapp 5 Monate und hat ein erhöhtes Allergierisiko. Mein Mann und ich sind beide Allergiker (u.a. Heuschnupfen). Ich habe eine leicht ausgeprägte Neurodermitis, beim Baby gibt es auch leichte Probleme mit der Haut. Da der Kleine seit einigen Woc ...
Hallo liebes Stillberaterteam, ich hätte eine Frage zu dem Thema Allergierisiko. Und zwar sagt man ja, dass ausschließliches Stillen in den ersten Monaten das Allergierisiko um fast 50% mindern kann. Nun ist es so, dass mein kleiner Sohn (jetzt 3 Monate) im Krankenhaus ohne meinen Willen bei diversen Untersuchungen (bei denen ich aus diversen Gr ...