Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

milchschorf/allergierisiko

Biggi Welter

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Frage: milchschorf/allergierisiko

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liebe biggi! fange an, mich mit dem thema beikost ( habe mir das buch von gabi eugster gekauft!) zu beschäftigen und habe ein paar fragen. ich habe heuschnupfen und tierhaarallergie, keine nahrungsmittelallergie. mein mann ist kein allergiker. unser sohn hat milchschorf - ist jetzt davon auszugehen, dass er allergien entwickeln wird? werden alle babies mit milchschorf später allergiker? hier in schweden meinte die krankenschwester, dass man den kindern gleich alle nahrungsmittel geben könne, keine rücksicht walten lassen müsse, von jedem ein bißchen sei das beste. auch ich müsse während der stillzeit nix beachten, und so habe ich bislang eier, milchprodukte, nüsse etc gegessen - und auch bislang keine verdauungsprobleme beim kleinen beobachtet. als clou schickte sie dann noch hinterher, dass man in allerneusten studien herausgefunden hätten, dass die moleküle, die einen allergie vermitteln, in der muttermilch enthalten sind und so ihre folgerung - sollten allergikermamas wohl am besten gar nicht stillen???! aber das letzte war nicht offiziell. hast du von solchen untersuchungen schon mal gehört? schon mal danke und viele grüße, julia


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Liebe Julia, Milchschorf ist die Bezeichnung für eine fettige, gelbbraune Schuppenschicht, die sich bei Säuglingen auf der Kopfhaut bilden kann. Diese Hautveränderung ist nur vorübergehend und völlig ungefährlich. Es heißt Milchschorf, weil es ähnlich aussieht wie übergekochte Milch auf einer Herdplatte. Seine Ursache ist unbekannt, meist ist er einfach eine vorübergehende Störung der Haut im Neugeborenen und frühen Säuglingsalter. Wahrscheinlich kann er auch durch die Veranlagung zu verschiedenen Hautkrankheiten (z. B. atopische Dermatitis, Psoriasis) ausgelöst werden, ist aber kein sicherer Hinweis auf eine allergische Veranlagung. Der Milchschorf entsteht durch eine Überproduktion der Talgdrüsen der behaarten Kopfhaut, allerdings dürften andere Faktoren z. B. eine Besiedlung mit bestimmten Mikroorganismen ebenfalls eine Rolle spielen. Mit einer "Milchallergie" hat der Milchschorf nichts zu tun und auch nichts mit deiner Ernährung. Es ist noch nicht letztendlich bewiesen, aber es deutet einiges darauf hin, dass es sinnvoll ist, während der Stillzeit bestimmte Nahrungsmittel zu meiden, um eine Allergieprophylaxe beim Kind zu erreichen. Zu diesen Nahrungsmitteln gehören zunächst einmal alle Nahrungsmittel, die in der Familie nicht vertragen werden (also z.B. der Vater verträgt keine Nüsse, dann die Nüsse weglassen, die Mutter reagiert auf Kuhmilch, dann alle Kuhmilchprodukte weglassen usw.). Dann wird oft generell empfohlen auf die Hauptallergene wie Kuhmilch und Kuhmilchprodukte, Eier, Fisch und eben auch Soja zu verzichten. Man weiß inzwischen, dass ein Großteil der Menschen, die eine Kuhmilchallergie haben im Laufe der Zeit auch eine Unverträglichkeit oder Allergie gegen Soja entwickelt. Wenn dein Sohn allerdings gut gedeiht und keine Probleme hat, kannst Du essen, was dir schmeckt! LLLiebe Grüße, Biggi


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