JennyPr
Hallo, unser Kleiner ist 2 Wochen alt (Geburtsgewicht: 2360 g). Schon bei meinem ersten Kind war Anlegen anfangs schwierig (Sie hatte nur 2 kg, war zu schwach. Zudem habe ich eine Schlupfwarze. Ich pumpte damals anfangs nur. Später stillte ich ausschließlich - ein Jahr lang mit Stillhütchen). Nun will der Sohnemann auch nicht aus der Brust direkt trinken. Die erste Woche habe ich ausschließlich abgepumpt. In der zweiten Woche habe ich langsam versucht, ihn ans Trinken mit Stillhütchen zu gewöhnen, aber er wurschtelt ewig rum und bekommt weder Stillhütchen noch Brustwarze zu fassen. Ab und zu schafft er es, dann trinkt er aber nur 5 Minuten und ist dann total erschöpft und schläft ein. Als ich ihm die Flasche gegeben habe, trank er außergewöhnlich viel und schlief danach lange super ruhig. Nun, da er sich schaffen musst, trinkt er sehr wenig, sehr oft und ich komme gar nicht mehr zur Ruhe. Ich bin drauf und dran, einfach immer abzupumpen, um meine Ruhe zu bekommen. Aber ich habe auch keine Lust, später dann immer mit ner Pumpe losziehen zu müssen. Mache ich etwas falsch? Gibt es bestimmte Tricks, wie ich Anlegen und Abpumpen besser kombinieren kann? Liebe Grüße, Jenny
Liebe Jenny, das Saugen an der Brust ist nicht schwerer sondern anders und ein Baby, welches die Flasche bekommt, hat Probleme effektiv zu trinken. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich nämlich grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muß das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Vor allem für ein Neugeborenes, das gerade lernt, an der Brust zu trinken, ist der Wechsel zwischen Brust und künstlichem Sauger eine sehr schwierige und verwirrende Aufgabe. Versucht ein Baby, an der Brust genauso zu saugen wie an der Flasche oder einem Schnuller, wird es schnell enttäuscht und reagiert vielleicht mit Geschrei, Quengeln und Verweigerung der Brust. es erhält nur wenig Milch und es kann Schwierigkeiten haben, korrekt an der Brust trinken zu lernen. Du solltest dir in den nächsten Tagen viel Zeit für dein Baby nehmen und anlegen, anlegen, anlegen. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa zwei Wochen zu erwarten. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Ich würde dir empfehlen, eine Stillberaterin in deiner Nähe zu suchen. Sie kann dir helfen, zunächst einmal auch ohne Hütchen zu stillen (in einem meiner letzten Stilltreffen kam auch eine Mutter die überzeugt war, es gehe nicht ohne, und siehe da: Mit Geduld und ein paar Versuchen trank ihr kleiner Sohn doch recht gut auch ohne Hütchen, und seit dem hat sie es nie wieder gebraucht!). Ohne dem Hütchen hast du dann auch die Hand frei, um dein Kind dabei zu unterstützen, sich korrekt anzudocken. Eine Stillberaterin kann dir helfen, den Mut und das Vertrauen aufzubringen, es auch ohne Hütchen zu probieren und zu schaffen! Du findest sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi
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