Madradena
Liebe Stillberaterinnen! Meine Kleine ist jetzt 3,5 Monate alt. Von Anfang an konnte sie nur einschlafen, wenn sie in den Schlaf gestillt wurde, also hab ich das auch immer so gemacht. Dann habe ich irgendwann die Federwiege entdeckt und auch dort schläft sie tagsüber manchmal ein, aber man muß die ganze Zeit anschubsen, während sie schläft und auch dann wacht sie nach einer halben Stunde auf und kann nicht mehr einschlafen. Sie schläft tagsüber seit ihre Geburt nie länger als eine halbe Stunde am Stück auch nicht nach dem Stillen, obwohl sie immer sehr müde ist. Momentan schläft sie auch nach dem Stillen nicht mehr wirklich. Sie döst nur noch während sie an meiner Brust nuckelt (oft 1 Stunde lang). Sie versucht zwar einzuschlafen, schafft es aber nicht und irgendwann wird sie dann wütend weil es nicht klappt und zappelt rum. Ich habe auch schon versucht, sie über der Toilette abzuhalten, weil ich gelesen habe, daß das oft der Grund ist, wenn sie so zappelig sind. Sie hat dann tatsächlich ihr großes Geschäft gemacht, war aber danach noch genauso zappelig.Halte sie jetzt öfter mal ab, mal muß sie, mal nicht. Auch im Auto oder Kinderwagen kann sie nicht schlafen und will deshalb nach 10 Minuten raus und fängt an zu schreien. Bis vor Kurzem wollte sie nicht mal ins TT, aber seit sie ihren Kopf gut halten kann und ich das Tuch so binde, daß sie rausschauen kann, geht sie rein, aber nur wenn wir draussen sind, drinnen will sie nicht im TT bleiben. Allerdings auch draussen schläft sie selten im TT ein und wenn dann nur ein paar Minuten oder allerhöchstens ihr halbes Stündchen. Noch schlimmer ist es dann abends: Ich gehe mit ihr immer ungefähr um die gleiche Uhrzeit ins Bett und achte darauf, daß sie auch wirklich müde ist. Wir machen ein kleines Zubettgehritual und gehen dann zusammen ins Bett (Familienbett). Ich stille sie in den Schlaf, dann schläft sie ein und wacht eine Minute später wieder auf, weil sie die Brust verloren hat im Schlaf. Sie wird ganz zappelig und hektisch bis sie die Brustwarze wieder gefunden hat, schläft wieder ein, wacht gleich wieder auf, usw. manchmal reisst sie sich auch absichtlich los zappelt, dockt wieder an, zappelt, dockt wieder an, etc. An ganz guten Tagen schläft sie schnell ein, wacht nach einer halben Stunde wieder auf und das Theater beginnt erst dann.Sogar wenn sie selbst aktiv abgedockt hat und eingeschlafen ist, wacht sie nach ein paar Minuten wieder auf und sucht ganz nervös. So geht das dann übrigens inzwischen mindestens 1,5 Stunden, oft auch 2 oder 3. Oft liege ich dann schon heulend neben ihr und weiß mir nicht mehr zu helfen. Den "Kinn-Trick" habe ich auch schon versucht, funktioniert aber nicht. Einen Schnuller nimmt sie nicht. Wir machen auch Babymassage , aber zum Beruhigen taugt es nicht, weil sie es zwar mag, aber dabei richtig aufdreht. Gestern habe ich mal einen Abendspaziergang mit ihr gemacht, dann ist sie super eingeschlafen, aber nach einer halben Stunde wieder aufgewacht und naja das Übliche:-( Als sie noch kleiner war hat sie abends immer so ca. eine halbe Stunde zum Einschlafen gebraucht und schlief dann auch, aber das hat sich jetzt langsam auf die erwähnten 1,5-3 Stunden ausgedehnt und auch das ständige aufwachen und/oder rumgezappel kam langsam dazu. Pucken hab ich übrigens auch versucht, leider mag sie es nicht, erst lacht sie und findet es lustig und dann weint sie bis man sie befreit. So geht es wirklich nicht weiter. Wir waren auch schon bei einem Osteopathen. Die Kinderärztin hat mir die Nummer von einer Schlafambulanz gegeben, aber da will ich irgendwie nicht hin. Die Ärzte kriegen ja meistens schon die Krise, wenn sie "Familienbett" und "in den Schlaf stillen" hören. Ich brauche auch die Zeit abends für den Haushalt, weil ich tagsüber schon zu nix komme. Unter der Woche bin ich quasi "alleinerziehend", weil mein Mann nur am Wochenende da ist und sonst habe ich auch niemanden, der mir helfen kann:-( Habt Ihr noch einen guten Rat für mich? Das ist jetzt schon so lange, kann ja keine Phase mehr sein:-( Viele liebe Grüße!
Liebe Madradena, wie gut kann ich Deine Erschöpfung nachfühlen, Schlafentzug ist irgendwie ein wenig wie Folter, gell ? : ) Eine ganz wichtig Lektion, die wir Mütter alle lernen müssen lautet: Wir können unsere Kind nicht immer glücklich machen, selbst wenn wir uns dafür auf den Kopf stellen würden oder uns selbst restlos aufopfern würden. Es steht nicht immer in unserer Macht, unsere Kinder stets glücklich zu machen, aber deshalb sind wir keinesfalls schlechte Mütter (Eltern). Babys sind von Geburt an (bzw. bereits im Mutterleib) eigene, individuelle Persönlichkeiten mit eigenem Charakter, Temperament und auch mit eigener Stimmungslage. Ob eine Mutter ein ruhiges, zufriedenes, (fast) immer lächelndes Baby hat oder ein Kind, das als „Schreibaby" bezeichnet wird, das hängt nicht zwingend von ihren Fähigkeiten als Mutter ab. Vieles ist einfach angeboren. Wenn dein Kind viel quengelt und weint, dann kann es sein, dass es ein Baby mit erhöhten Bedürfnissen ist, ein High Need Baby, wie diese Kinder von dem amerikanischen Kinderarzt Dr. William Sears genannt werden. Ein High Need Baby braucht sehr viel mehr Einsatz von seiner Mutter/Eltern. Es ist kein „pflegeleichtes" Kind. Oft zeigen sich die Erfolge der Bemühungen der Mutter erst nach längerer Zeit und die Mutter zweifelt an sich selbst. Deshalb ist es so wichtig, dass Mütter/Eltern wissen, dass es High Need Babys gibt und wissen, dass sie keine „Schuld" haben. Sehr gut beschrieben sind High Need Babys in dem Buch „Das 24 Stunden Baby" von Dr. William Sears und Dr. Sears gibt auch Anregungen und Erklärungen, was Eltern tun können, um zu einem einfacheren Alltag mit ihren Kindern zu kommen. Das Buch ist im Buchhandel, bei der LLL, jeder LLL Stillberaterin und im Stillshop auf dieser Seite erhältlich. Wichtig ist, dass Du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! • nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die Sauna gehst oder sonst etwas für dich tust ... • Vielleicht findest einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinem Kind zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun. • Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. • Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menus kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. • Eine Möglichkeit für die Nacht ist es, dass statt dir dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedes Mal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. • Schau nach vorne. Die anstrengende Zeit wird vorübergehen. Auch dein Kind wird älter und reifer werden und nicht mehr soooo viel Aufmerksamkeit brauchen. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese „gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken und auch zu einem ruhigen Gespräch und Nähe mit deinem Mann. Vergiss dich selbst nicht: Gönne dir etwas Gutes, dann lassen sich so anstrengende Phasen leichter überstehen. LLLiebe Grüße Biggi
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