Olivia Sophie
Hallo, meine Tochter wird in zwei Wochen ein Jahr alt und wird immer noch viel gestillt. Ich stille eigentlich sehr gern, will aber in 2 Monaten wieder arbeiten, Ausserdem möchten wir auch recht bald ein zweites Kind, da ich schon 37 bin, und ich habe keinen Zyklus. Am liebsten wäre es mir gewesen, wenn sie sich selbst abgestillt hätte, weil ich ihr nichts wegnehmen möchte, aber das wird wohl so bald nicht passieren. Im Moment stille ich sie immer morgens, abends und zweimal nachts. Tagsüber möchte sie das eigentlich hauptsächlich, wenn sie in fremder Umgebung o.ä. ist. Wenn sie gestresst oder unglücklich ist und auch beim Einschlafen, sucht sie eigentlich immer Brustkontakt, sie muss dann nicht unbedingt saugen, aber anfassen möchte sie die Brust dann schon. Sie isst aber auch nicht gern, weder Gläschen noch Selbstgekochtes; für unser Essen interessiert sie sich auch nicht besonders und alles, was Stückchen hat, wandert wieder heraus aus dem Mund. Sie schafft pro Mahlzeit nicht mal eine halbe Portion, manchmal verweigert sie den Mittagsbrei auch ganz, Abendbrei und Obst gehen ganz gut. Mit Brei haben wir mit 5 Monaten mittags angefangen und es war sehr mühsam, lange Zeit immer nur 30-40g. Sie isst eigentlich nur, wenn man sie ablenkt. Manchmal weint sie auch, wenn sie in den Hochstuhl gesetzt wird und macht den Mund gar nicht auf, vor allem mittags. Wenn man sie aus dem Stühlchen nimmt, trommelt sie manchmal auf meine Brust, nach dem Motto: Das will ich. Ich biete ihr nun tagsüber die Brust nicht mehr an und lasse sie nur trinken, wenn sie es einfordert. Was kann ich sonst tun? Kann es sein, dass sie noch so viel Mama braucht? Kann es daran liegen, dass ich selbst so gern stille und nicht konsequent genug bin? Wenn nicht Arbeit und der zweite Kinderwunsch wären, würde es mir gar nichts ausmachen. Aber natürlich würde ich mir auch wünschen, dass sie mehr Spaß am Essen hat. Wie sollte ich jetzt vorgehen? Danke für Ihre Hilfe. Viele Grüße, Olivia
Kristina Wrede
Liebe Olivia, wenn du geregelte Arbeitszeiten hast wäre es durchaus denkbar, dass du weiter stillt, auch wenn du arbeiten gehst. Die Beikost lässt sich nicht beschleunigen, es ist absolut normal dass Babys unter einem Jahr immer mal wieder nicht so großes Interesse an der festen Nahrung haben. Im ersten Lebensjahr ist und bleibt die Milch ja das Grundnahrungsmittel eines Säuglings. Erst danach verschiebt sich der natürliche Schwerpunkt - darum verhält sich deine Maus absolut normal. Du kannst, wenn du schon jetzt teilweise abstillen magst (obwohl es auch reichen würde, das 10 Tage vor Beginn deiner Arbeit zu machen), ihr zu den Zeiten, wo du weg sein wirst, eine Flasche anzubieten. Es kann helfen, wenn das jemand anderes als du machst (wer wird denn bei ihr sein während deiner Arbeitszeiten?). Viele Stillkinder verweigern die Flasche und zwar erstens, weil sie mit dem ungewohnten Gefühl des künstlichen Saugers nichts anfangen können und zweitens weil sie nicht wissen, wie sie aus einer Flasche trinken müssen, denn die Technik zwischen Sauger und Brust unterscheidet sich ganz erheblich. Ein Baby muss erst lernen, was sie mit dem Sauger tun soll und mit welcher Technik es aus der Flasche trinken muss. Dazu kommt, dass es sich denkt "Was soll ich denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". Daher funktioniert es oft besser, wenn nicht die Mutter die Flasche gibt, sondern der Vater, die Oma, ein Babysitter usw. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manchmal hilft es auch, dem Baby den Sauger nicht in den Mund zu stecken, sondern so wie beim Stillen durch Berührung mit der Brustwarze der Suchreflex ausgelöst wird, mit dem Sauger die Unterlippe des Babys zu berühren und zu warten, bis es den Sauger selbst nimmt. Es kann auch helfen, den Sauger mit Hilfe von warmem Wasser auf Körpertemperatur zu bringen. Weitere Tipps sind: o das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln o den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder bei einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen o verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren o verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen o versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern o geduldig bleiben Lieben Gruß, Kristina
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