Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

WICHTIG -Milchrückgang

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: WICHTIG -Milchrückgang

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich habe ein ernstes Problem. Mein 12 Wochen alter Sohn hat ein Problem mit seinem Darm. Umso wichtiger ist es, daß ich ihn stille. Das tue ich auch wirklich gern, aber in letzter Zeit, seit dem sein Problem erkannt ist und wir noch nicht so recht wissen, ob er nun operiert werden muß oder nicht geht mir immer wieder die Milch zurück. Ich setzte mich immer wieder unter Druck und außerdem stresst mich die ganze Situation. Wenn ich dann 2 Tage kannenweise Stilltee trinke, kommt die Milch ja wieder, aber ich denke und davor habe ich Angst wird es vorbei sein.Und wie man ja weiß, keine Milch reguliert den Stuhl so günstig wie Muttermilch. Was soll ich tun?????


Biggi Welter

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Liebe Manuela, deine Milch ist nicht plötzlich vollständig weg, es ist vielmehr so, dass eine Frau manchmal so angespannt oder seelisch aufgewühlt sein kann, dass der Milchspendereflex blockiert wird und die Milch deshalb nicht fließt. Wenn dies passiert, dann funktioniert in aller Regel das Abpumpen noch viel weniger, so dass der Eindruck entsteht, die Milch wäre weg. Oder wie hast Du sonst festgestellt, dass deine Milch weniger wird? Leider entwickelt sich dann ganz schnell ein Teufelskreis: die Mutter glaubt, sie habe keine Milch mehr, dadurch ist sie noch angespannter und verzweifelter, was zu einer noch stärkeren Blockierung des Milchspendereflexes führt. Kann es sein, dass Du deinem Kind in letzter Zeit einen Schnuller oder die Flasche gegeben hast? Auch das kann dazu führen, dass dein Kind nicht richtig an der Brust trinkt und deshalb die Milch zurück gegangen ist. Deshalb ist es jetzt ganz wichtig, dass DU DIR alle Ruhe und Entspannung gönnst, die Du bekommen kannst. Wenn möglich, lege dich mit deinem Sohn ins Bett und kümmere dich um nichts anderes, als um dein Kind, dich und das Stillen. Ruhe dich aus, gönne dir etwas Gutes (z.B. ein gemütliches Wannenbad mit einer schönen Tasse Tee und Musik, die dir gefällt). Falls Du einen Geburtsvorbereitungskurs besucht hast, setze die Entspannungsübungen, die Du dort gelernt hast gezielt vor dem Anlegen ein. Denke an etwas Schönes und Beruhigendes, zum Beispiel an einen Spaziergang an einem kleinen, plätschernden Bach oder am Meer. Versuche alle Störungen auszuschalten. Du solltest z.B. das Telefon aushängen, und alles was Du brauchen könntest bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Lass dich von deinem Partner verwöhnen. Keine Angst, das muss jetzt nicht das Ende eurer Stillbeziehung sein. Du musst nicht extra viel trinken, um die Milchproduktion anzukurbeln. Trinke entsprechend deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme wirkt sich nicht positiv auf die Milchmenge aus. Viel trinken mach NICHT viel Milch, im Gegenteil. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Solange Du dich nicht ausgedörrt fühlen, dein Urin hell ist und Du keine Verstopfung bekommst, trinkst Du genug. Da sich die Milchmenge nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage reguliert, musst Du die Brust häufiger stimulieren und entleeren, wenn Du deine Milchbildung anregen willst. Das heißt, dass Du dein Kind häufiger anlegen solltest oder, wenn Du das nicht willst, statt dessen die Brust durch Abpumpen anregst. Ruhe, häufigeres Anlegen, Trinken nach Durst und einigermaßen ausgewogene Ernährung (kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung) sind die Hauptpunkte, die Du beachten musst, wenn Du wieder mehr Milch haben willst. Günstig wäre es, wenn Du es einrichten könntest, dich zwei oder drei Tage mit deinem Kind ins Bett zu legen. Zusätzlich wäre es gut, wenn Du dich an eine Kollegin vor Ort wenden könntest, die dir gezielte Tipps zur Anlegetechnik und verschiedenen Stillpositionen geben kann und dir auch zeigen kann, worauf Du achten musst. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Danke Biggi, mein Sohn nimmt von anfang an einen Schnuller zum einschlafen, ansonsten nicht. Die Flasche nimmt er auch nicht (geht gar nicht dran). Du hast recht, wenn ich unter Spannung war und ich die Milchbildung anregen wollte mit pumpen, kam gar nichts. Die Brust fühlte sich einfach schlapp und leer an. Ich werde mir jetzt ganz geziehlt ein paar Tage Ruhe gönnen. Ich muß dazu sagen, daß mein Sohn schon seit dem er 8 Wochen ist von 20.30 Uhr bis 6.00 Uhr durchschläft, daran hat sich meine Brust auch nur sehr schwer gewöhnt. Wenn ich allerdings nachts anfange abzupumpen vermute ich nichts gutes. Einmal wäre meine nächtliche Ruhe die mir sehr gut tut gestört, zum anderen würde ich doch meine Brust veralbern. Vielleicht gibt es ja eine LLL Beraterin in meiner Nähe meine PLZ lautet 99974. Vielen Dank


Biggi Welter

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? Liebe Manuela, die nächstgelegene LLL-Stillberaterin dürfte Frau Anke Werner Tel.: 03691-210251 sein. LLLiebe Grüße Biggi


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