Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wenig nasse Windeln...ist das noch normal?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wenig nasse Windeln...ist das noch normal?

LieblingskinderMama

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Hallo liebe Stillberaterinnen, Mein Sohn ist am 18.06.geboren, also mittlerweile fast 17 Wochen alt. Nach anfänglichen Problemen mit wunden Brustwarzen und Vasospasmen stille ich seit über einem Monat endlich schmerzfrei. Ich stille von Anfang an voll, er hat noch nie Fläschchen oder Schnuller bekommen, einzig im Krankenhaus hat er einmal 10 ml Pre mit der Spritze bekommen. Die letzten Wochen trinkt er allerdings immer unruhiger und kürzer. Er trinkt mittlerweile nur 2-3 Minuten und dann lässt er los und schreit wenn ich ihn nach dem Bäuerchen wieder anlegen will. Aber ganz zufrieden scheint er danach auch nicht immer zu sein, meist quengelt er danach rum, aber wenn man ihn rumträgt scheint er doch einigermaßen zufrieden, auch wenn ich es nach einiger Zeit probiere, schreit er nur beim Versuch ihn anzulegen. Er trinkt tagsüber alle 2-4 Stunden, je nachdem wie lange er zwischendurch mal schläft. Nachts hat er eine Stillpause von etwa 6-8 Stunden. Abends(21-23Uhr) und nachts(3-6 Uhr) trinkt er viel ruhiger und viel länger. So weit ist also eigentlich alles gut. Es könnte ja sein, dass er tagsüber auch mit den 2-3 Minuten satt wird, jetzt gibt es allerdings ein Problem. Seine Windeln sind nicht mehr richtig nass. Alle anderen Kriterien des guten Gedeihens erfüllt er, aber die immer leichteren Windeln verunsichern mich sehr. Ich hab deshalb die letzten paar Tage mal die Windeln gewogen. Es sind je nach dem ob mal Stuhl dabei war ca. 380g-420 g Urin drin. Das ist doch viel zu wenig oder? Heute waren wir beim Kinderarzt weil ich mir doch Sorgen gemacht habe. Er wurde untersucht und gewogen- körperlich ist alles in Ordnung, nur ein Schnupfen quält meinen Kleinen. Ansonsten ist er fit und auch die Urinprobe war unauffällig. Der Kinderarzt meint, ich soll es zwar weiterhin beobachten, aber solange er zufrieden zu sein scheint und eindeutig noch zugenommen hat, soll ich erstmal nichts weiter unternehmen. Es könnte sein, dass er aufgrund des Schnupfens gerade nicht so wahnsinnig viel Lust hat zu trinken... Nur wenn es sich verschlimmert, würde er mir eine Babywaage verschreiben damit ich Stillproben machen kann und somit sehe, wie viel er tatsächlich in 24Stunden trinkt... Finden sie die wenig nassen Windeln besorgniserregend oder ist es noch im Rahmen? Haben Sie sonst irgendwelche Tipps für mich? Hier mal die Daten: Geburt 18.06. 3.180g/ 49 cm Länge/ 35cm Kopfumfang Niedrigstes Gewicht 21.06. 3.010g U3 24.07. 4.400g/55 cm/37,5cm KU U4 25.09. 5.930g/63,5 cm/41,5 cm KU 13.10. 6.400g Vielen vielen Dank im voraus! Ich habe schon viele Tipps aus diesem Forum angewendet und finde es klasse dass es so etwas gibt und sie sich so super für das Stillen und unsere Zwerge einsetzen! Bitte entschuldigen Sie, dass es sooo lang geworden ist... Liebe Grüße von einer verzweifelten und unsicheren Mama zweier Lieblingskinder ;-)


Biggi Welter

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Liebe Mama zweier Lieblingskinder ;-), in den ersten 6 Wochen haben voll gestillte Säuglinge im Regelfall sechs bis acht nasse Stoffwindeln oder fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln pro Tag. "Nass" bedeutet dabei ca. 30 60 ml Flüssigkeit darin. Du siehst, da ist auch schon eine ziemliche Spanne drin, weil jedes Kind ganz individuell ist, was seinen Milchbedarf angeht. Manche wachsen und gedeihen mit der Hälfte der Milchmenge, die ein anderes Kind verwertet, um die gleiche Gewichtszunahme und Wachstum zu erreichen. Nach sechs Wochen kann die Anzahl der nassen Windeln auf fünf bis sechs (Stoff) bzw. vier bis fünf (Wegwerfwindeln) zurückgehen, aber die Urinmenge pro Windel wird zunehmen (116 ml und mehr). Der Grund dafür ist, dass mit zunehmendem Alter des Babys auch die Blase größer wird. Dann kann es sein, dass einzelne Windeln deutlich mehr Urin enthalten und die Gesamtzahl der nassen Windeln zurückgeht. Dein Kind hat super zugenommen und ich bin sicher, dass dein Arzt dich zu RECHT beruhigt hat und dein Baby evtl. einfach ein bißchen mehr geschwitzt hat. Wenn Du sehr besorgt bist, solltest Du versuchen, dein Baby vermehrt anzulegen und auch einmal die Saugtechnik überprüfen lassen von einer Kollegin vor Ort. Am besten wendest Du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Bekommt dein Baby einen Schnuller? Wenn ja, kann es auch sein, dass es saugverwirrt ist. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. LLLiebe Grüße Biggi


LieblingskinderMama

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Vielen Dank für die schnelle Antwort. Das beruhigt mich jetzt wirklich, dass sie auch keinen Grund zur Sorge sehen. Ich werde es mal versuchen einfach ruhig zu bleiben und ihn öfter anzulegen, aber ohne Stress zu erzeugen...vielleicht klappt es ja mit ihren Tipps besser. LG Mama zweier Lieblingskinder


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