Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

welche Milchstufe bei Zwiemilch-Ernährung?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: welche Milchstufe bei Zwiemilch-Ernährung?

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hallo Biggi. Nachdem ich ab und zu nicht da bin, bekommt Leander (22.10.2001) seit zwei Wochen manchmal vom Papa eine Flasche Beba Start H.A. "gut zum Zufüttern". Ansonsten wird er oft tagelang ausschließlich gestillt, wie gesagt, die Flasche ist eine Seltenheit. Nun wird er aber vier Monate und bekommt Ende der Woche seinen ersten Brei (und ich einen Schutzanzug). Soll ich bei Fläschchennahrung weiterhin die Starter-Nahrung oder schon die nächste Stufe nehmen? Es ist ja wirklich Ausnahme, ansonsten sieht der Ernährungplan für ihn ja Stillen und abends H.A.-Brei vor. Würde mich über Anregungen freuen! Alles Gute, eva


Biggi Welter

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? Liebe Eva, darf ich fragen, warum Du deinem Baby bereits jetzt einen Brei geben willst? Es wird inzwischen von allen Experten einstimmig dazu geraten einem Baby vor dem vollendeten sechsten Lebensmonat keine Beikost zu geben, sondern es entweder ausschließlich zu stillen oder - falls keine oder nicht genügend Muttermilch zu Verfügung steht - künstliche Säuglingsnahrung zu geben. Ehe Du jetzt tatsächlich mit dem Zufüttern beginnst, schaue dir dein Kind genau an. Solange es weiterhin alle Kriterien für ein gut gedeihendes Baby erfüllt, solltest Du mit der Beikost warten, bis die folgenden Anzeichen zu erkennen sind: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Die Einführung eines Abendbreies gibt auch KEINE Garantie für längere Schlafphasen. Der Muttermilch am ehesten angenähert ist von allen künstlichen Säuglingsnahrungen Pre-Nahrung (von verschiedenen Herstellern gerade bei HA-Nahrung wird diese Nahrung auch mit „Start" gekennzeichnet). Diese kann ebenso wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden und ist für die gesamte Zeitspanne, die ein Kind künstliche Säuglingsnahrung bekommt, geeignet. Pre-Nahrung enthält ausschließlich Laktose und keine weiteren Zucker. 1er-Nahrung enthält zusätzlich zur Laktose andere Zucker und Stärke. Folgenahrung wird durch eine "2" gekennzeichnet. Sie ist nicht mehr als alleinige Nahrung für den Säugling gedacht, sondern sollte immer zusammen mit Beikost gegeben werden. Ihre Zusammensetzung unterscheidet sich grundlegend von der der Muttermilch. Ernährungsphysiologisch ist 2er-Nahrung nicht notwendig. Überlege dir das mit der Einführung des Breies nochmals, vor allem, da aufgrund deiner Angaben zu erwarten ist, dass dein Kind ohnehin schon eine erhöhte Allergiegefährdung hat. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo Eva! Ein 4 Monate altes Kind braucht noch keinen Brei! Das kann sogar für die Nieren schädlich sein. Du kannst ruhig bis zum Ende des 6. Monats voll stillen (bzw. wenn du unbedingt ein paar Fläschchen geben willst, ist das sicher auch kein Problem, obwohl du auch abgepumpte MuMi geben könntest). Also ich würde mit dem Zufüttern auf jeden Fall noch 2 Monate warten. LG, Sophie


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