Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Weinen beim Stillen

Frage: Weinen beim Stillen

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, ich hatte dir schonmal geschrieben, weil ich dasselbe Problem wie Knuffel habe. Du hast auf eine Saugverwirrung getippt.Was mich wundert, ist aber, dass er nachts ohne Probleme trinkt (im Liegen). Jetzt habe ich micht auch tagsüber dabei hingelegt und es geht besser als im Sitzen. (Anfangs trinkt er auch im Sitzen gut, aber nur ca 5 Min. pro Brust.) Gegen Ende beginnt er aber auch im Liegen unweigerlich jämmerlich zu weinen. Er macht oft eine Trinkpause und schaut in die Luft, danach weint er erst. Er hat sonst auch oft Probleme mit Bauchschmerzen. Kann es damit zusammenhängen? Oder vielleicht habe ich einfach nicht mehr genug Milch?? Bzw., kann es sein, dass eine Milch nicht nahrhaft genug ist, weil sich die Mutter schlecht ernährt? Ich esse nicht so viel Frisches, weil ja die eine Hälfte bläht und die andere aus Zitrusfrüchten besteht.. Noch eine letzte Frage zur Ernährung: Kann man Erdbeeren, Weintrauben, Mais und Zucchini bedenkenlos essen? Bei Blumenkohl, Rotkraut aus dem Glas, Brokkoli und frischen Erbsen bin ich mir nicht sicher, ob sie blähen... Es wäre sehr nett, wenn du die vielen Fragen noch beantworten würdest. Nächste Woche gibt es bei uns ein Stillcafe mit Stillberaterin, da will ich auf jeden Fall mal hin! Vielen Dank, Silke


Biggi Welter

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? Liebe Silke, im Liegen stillen bedeutet, dass dein Kind in einer anderen Stillposition angelegt wird als im Sitzen und damit auch die Brust auf andere Weise fasst und das wiederum hat Einfluss auf das Saugverhalten. Lass dir wirklich unbedingt von einer Stillberaterin beim Stillen zuschauen und dir zeigen, wie Du dein Kind optimal anlegst und woran Du erkennst, dass dein Kind richtig saugt. Denn ich tippe nach wie vor auf ein Saug- und wahrscheinlich zusätzlich ein Anlegeproblem. Bauchprobleme beim Kind sind nur sehr selten auf das zurückzuführen, was die Mutter isst. Es gibt auch keine allgemeingültige „Stilldiät" oder generell verbotenen oder erlaubte Nahrungsmittel für die Frau während der Stillzeit (mit der Einschränkung, dass Alkohol möglichst gemieden werden soll). Der Einfluss der Ernährung der Mutter auf das Verhalten des Kindes wird meist erheblich überschätzt. Eine stillende Mutter muß weder bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Kuhmilch) zu sich nehmen, noch müssen alle stillenden Mütter bestimmte Nahrungsmittel meiden. Von Ausnahmefällen abgesehen macht die Mehrheit der stillenden Mütter die Erfahrung, dass sie alles, was sie mögen, in Maßen essen können - auch Schokolade und stark gewürzte Speisen - ohne dass sich dies auf ihre Babys auswirkt und viele kleine Babys haben Blähungen ganz gleich, was ihre Mütter essen. Auch wenn viele Mütter davon gehört haben, dass durch den Genuss von „blähenden" Lebensmitteln Blähungen bei ihrem Baby hervorgerufen werden, ist diese Meinung mit Vorsicht zu genießen. Darmgase entstehen bei der Verarbeitung von Faserstoffen (Ballaststoffen) durch die Darmbakterien im Verdauungstrakt. Weder Verdauungsgase noch Ballaststoffe gehen in die Muttermilch über, auch nicht, wenn die Mutter unter extremen Blähungen leidet. Genausowenig verändern stark säurehaltige Nahrungsmittel den pH-Wert der Muttermilch. Deshalb gibt es auch kein Verbot für Orangensaft. Letztlich bleibt nur auszuprobieren, ob ein Kind auf etwas reagiert, was die Mutter isst. Prophylaktische Enthaltsamkeit ist keineswegs sinnvoll und führt nur zu Frust bei der Mutter. Es gibt keine Frau, deren Milch nicht gehaltvoll genug ist! Eine Ausnahme wäre hier nur eine extrem seltene Stoffwechselkrankheit der Frau, bei der die Zusammensetzung der Milch tatsächlich so beeinflusst ist, dass das Stillen nicht möglich ist. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Auch Stress führt nicht zu einer Qualitätseinbuße der Milch. Auch hier gibt es nur eine Ausnahme, dass die Milch nicht alles enthält, was das Baby braucht: bei extremen Ernährungsformen ohne jegliche tierische Produkte (vegane Ernährung) kann der Gehalt an Vitamin B12 in der Muttermilch nicht ausreichen. Ich gehe jedoch davon aus, dass Du weder kurz vor dem Hungertod stehst, noch dich vegan ernährst oder gar an Hyperlipoproteinämie leidest. Schau wirklich, dass Du möglichst bald direkten Kontakt zu einer Stillberaterin aufnimmst, die sich anschauen kann, wie dein Kind angelegt ist und trinkt. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Entschuldige, dass ich mich einmische, aber ich will nur sagen, dass ich mich am Anfang auch total verrückt gemacht habe mit der Ernährung und auf alles Mögliche verzichtet hat, und mein Kind hatte ohne Ende Blähungen, sodass der KA sogar einen Darmkatheder gelegt hat, damit der dicke Bauch leer wurde. Ich esse mittlerweile alles, und er hat auch gar keine Blähungen mehr. Das hörte nach ca. 10-12 Wochen nach Geburt auf. Blähungen sind wohl eher ein Problem der Unreife des Darms als der Nahrung der Mutter.


Mitglied inaktiv

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Hallo Silke, mein Kleiner ist jetzt 12 Wochen und ein guter Esser. Aber ab und zu fängt er auch an, die Brust anzubrüllen. Er versucht dann zwar, weiter zu trinken, zieht aber sofort wieder weg und weint. Ich nehme ihn dann gleich hoch und warte auf das Aufstoßen. Das passiert dann auch meist gleich und heftig. Es geht ihm dann sichtlich besser und er trinkt froh weiter. Ach ja, ich esse alles. Er hat zwar manchmal Blähungen, die gehen aber gut von selbst ab. Viel Glück euch Beiden, Berit.


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