Frage: Weinen beim Stillen, 16 Tage alt.

Hallo Biggi, Seit 16 Tagen ist unsere zweite Tochter auf der Welt. Seit Mittwoch schreit sie beim Stillen immer wieder. Sie hat super volle Windeln und nimmt sehr gut zu. Ich denke fast die Milch kommt ihr vielleicht zu schnell oder zu viel in den Mund. Wenn ich meine Brüste Austreiche kann ich bestimmt 1m weit spritzen. Sie trinkt zufrieden, dann nach 20-60 Sekunden schreit sie. Dann sucht sie aber direkt wieder und so geht das dann Minuten lang. Trotz Stillpositionswechsel oder auch Brustwechsel. Bisher gab es sonst gar keine Stillprobleme, nicht mal wunde Brustwarzen. Ich habe meine erste Tochter 14 Monate gestillt. Muss sie sich einfach ein paar Tage daran gewöhnen? Meine Brüste sind nicht übermäßig voll und auch nicht total fest, nur wenn sie mal 3-4 Stunden gar nicht trinkt. Und ab wann wäre ein Schnuller ok, ohne Saugverwirrung? Ganz liebe Grüße und vielen Dank!

von Simonepeter69 am 16.09.2022, 15:47



Antwort auf: Weinen beim Stillen, 16 Tage alt.

Liebe Simonepeter69, beobachte einmal eine Stillzeit ganz genau. Verschluckt sich dein Baby sehr leicht? Hast du den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus deiner Brust fließt? Fließt deinem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt? Wenn du die obigen Fragen mit „Ja" beantworten kannst, dann könnte es sein, dass du einen sehr starken Milchspendereflex hast und dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Wenn das gar nicht klappt, stille im Liegen. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst, verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest du gerade so viel Milch ausstreichen, dass du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille dein Baby, wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. lass das Baby oft aufstoßen. vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Versuche überhaupt einmal verschiedene Stillpositionen, möglicherweise gefällt deinem Baby die von dir bevorzugte Haltung nicht. Eine andere Ursache könnte der Schnuller oder die Flasche sein, bekommt dein Kind diese? Schnuller können wie alle künstlichen Sauger zu einer Saugverwirrung führen. Ist das Kind dann auch noch erregt oder besonders müde, dann „erinnert" es sich unter Umständen nicht mehr an die korrekte Trinktechnik für die Brust. In diesem Fall hilft nur konsequentes Verzichten auf alle künstlichen Sauger. Du kannst zusätzlich probieren, deinem Kind mit einer sanften Bauchmassage zu helfen. Vielleicht gibt es in deiner Nähe einen Babymassagekurs, wo Du Dir Tipps zum Massieren holen kannst. Lieben Gruß Biggi

von Biggi Welter am 16.09.2022



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Stillabstände und Weinen an der Brust

Hallo, mein Sohn ist übermorgen 16 Wochen alt und wird voll gestillt. Unsere Stillabstände variieren seit einigen Wochen sehr und wir finden keinen wirklichen Rhythmus. Mittlerweile stillen wir nachts wieder alle 1-3h. Tagsüber habe ich bisher versucht, alle 2h etwa zu stillen. Leider schreit mein Sohn beim Versuch, ihn anzulegen, häufig sehr, d...


Weinen beim stillen

Hallo Biggi, Meine Tochter ist 3 Wochen alt und hat in den ersten Tagen im Krankenhaus zu viel abgenommen, da mir die Milch gefehlt hat. Nun hat sie sehr gut aufgeholt und die Milch ist auch da( laufe manchmal regelrecht aus) Seit ein paar Tagen haben wir das Problem, dass sie unter Tags beim stillen anfängt zu weinen und dann nicht mehr trinkt ...


Weinen/Schreien während oder kurzzeitig nach dem Stillen

Hallo Frau Welter, ich habe seit ca. 3 Wochen das Problem mit meiner 11 Wochen alten Tochter,die ich voll stille. Sie weint/schreit regelmäßig am Tag während des Stillens und auch schonmal danach. Erst war es gelegentlich und mittlerweile seit ca. 1 Woche bei jeder Stillmahlzeit. Außer in der Nacht da trinkt sie ruhig und ganz ohne Weinen/Sch...


Nächtliches Weinen- Stündliches Stillen die einzige Lösung ?

Guten Tag Frau Welter, Mein Sohn ist 8,5 Monate alt. Er wurde ca. 5,5 Monate voll gestillt, bekommt mittlerweile Beikost und wird noch nach Bedarf gestillt. Tagsüber kommen wir sehr gut klar. Abends essen wir zusammen, dann wird noch ein bisschen gespielt und mein Mann macht ihn bettfertig. Wir lesen noch eine Geschichte und dann schläft er m...


Weinen beim Stillen

Hallo, meine Tochter 6,5 Monate alt weint seit ca 3 Monaten immer beim stillen. Meistens beginnt es schon wenn ich sie zum stillen hinlege. Ich habe schon alle Positionen ausprobiert. Ansonsten trinkt sie ein paar Minuten und dreht sich dann weg und weint. Dann trinkt sie wieder ein paar Minuten. Das geht so 10-15 mal. Ich stille sie immer im abged...


Mythos Still-Babys weinen mehr??

Liebe Biggi, meine Schwiegermutter sagt, Babys, die gestillt werden, schreien mehr als Flaschenkinder, seien anhänglicher, ließen sich weniger leicht ablegen und könnten nicht anders beruhigt werden als am Busen. Flaschenkinder könnten ihre Emotionen besser regulieren später, weil sie nicht das Nuckeln als Beruhigung kennen und wollen. Ist das ...


Clustern mit Erbrechen und Weinen

Liebe Biggi, schon wieder ich :) Tagsüber trinkt mein 11 Wochen alter Sohn alle 2-3 Stunden. Abends haben wir nun meistens Clusterphasen, wo er alle 40-60 Minuten trinkt, dabei öfters abdockt, eindöst, wieder hektisch zuschnappt, hastig trinkt etc. Je später es wird, desto mehr Völlegefühl scheint er zu haben, oft kommt Milch wieder hoch, er...


Nach stillen immer wieder andocken und weinen

Hallo, Was kann ich tun, wenn mein kleiner häufig nach dem „normalen“ stillen immer wieder andockt, kurz trink, dann wieder abdockt und dann schreit bis er wieder kurz andockt, trinkt und dann wieder abdockt, schreit und das gleiche immer wieder. Vielen Dank.


Weinen beim stillen

Hallo Biggi, Unsere tochter wird am Sonntag 21 Wochen alt. Bisher hat des stillen super geklappt aber seit ca einer Woche weint sie plötzlich manchmal beim stillen noch mit der Brust im Mund los. Außerdem schaut sie ab und zu beim stillen rum und zieht an der Brust. Meinen Sie das ist ein Zeichen das sie satt ist? Wann raten Sie mit Brei zu ...


Schreien und weinen an der Brust

Schönen guten Tag Frau Welter, ich habe folgendes Problem bzw Bedenken, vielleicht können Sie mir was dazu sagen: Mein Sohn, 9 Wochen alt, wurde am Dienstag geimpft, der Tag verlief ganz "gut", er hat viel geschlafen. Jetzt weiß ich nicht, ob das Problem jetzt daher kommt oder was anderes schuld daran sein könnte. Heute will er so gar nicht ...