Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen und immer Weinen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen und immer Weinen

Lisa993

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Guten Abend!    Mein Sohn (Anfang 9. Monat) wird noch sehr viel gestillt er hat auch immer die Brust geliebt. Doch seit einer Woche ist es seltsam. Sobald er Nachts gestillt wird trinkt er 5 Min. ganz normal, doch dann heftiges Weinen. Auch Tagsüber weint er ab und an und will die Brust garnicht.  Er war vorige Woche krank, da hat das ganze angefangen und er wollte fast nicht mehr trinken, doch jetzt ist er eigentlich wieder fit trinkt auch mehr aber eben immer mit weinen und Protest.    Wir waren auch schon bei 3x täglich Beikost, mussten diese jedoch drastisch reduzieren (laut KA), da er leider immer verstopft war und auch fast kein Wasser trinkt..  Warum weint mein Sohn immer beim Stillen? Hab ich zu wenig Milch? Tut ihm etwas weh?! (Zähne waren bis jetzt nie ein Problem)  Was kann ich machen damit er besser trinkt und nicht mehr weint und die Brust verweigert?    Vielen Dank im Voraus! Lg Lisa


Biggi Welter

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Liebe Lisa, es gibt viele Gründe, warum ein Baby die Brust verweigert. Das kann von einer Erkältung über Zahnen bis hin zur Saugverwirrung reichen. Es ist für mich aus der Ferne sehr schwierig nun zu sagen, was genau bei deinem Sohn die Ursache sein könnte. In jedem Fall sollte ein Kind, das plötzlich die Brust verweigert, vorsichtshalber (auch noch einmal, vielleicht tun die Ohren noch weh und das behindert das Stillen) von der Kinderärztin/arzt angeschaut werden. Für einen Stillstreik kann es viele Ursachen geben. Bekommt das Baby Zähne? Hat es eine Erkältung oder eine verstopfte Nase, so dass es beim Trinken behindert wird? Hat es Ohrenschmerzen, so dass ihm das Stillen wehtut? Wurde kontrolliert, ob ein Harnwegsinfekt vorliegt? Ist die Mutter aus irgendeinem Grund beunruhigt oder aufgebracht? Babys reagieren auf die Gefühle ihrer Mutter. Gab es beim Stillen einen unliebsamen Zwischenfall? Wurde zum Beispiel gestillt, während das Baby untersucht wurde und ist es dabei erschrocken? Kurz: Gab es irgendwelche einschneidenden Veränderungen oder besondere Situationen? Manchmal lässt sich die Ursache auch nicht herausfinden und der Streik endet ebenso unvermittelt, wie er begonnen hat. In jedem Fall ist es sinnvoll, das Kind von der Kinderärztin/arzt anschauen zu lassen, um sicher zu sein, dass keine medizinische Ursache für die Verweigerung vorliegt. Bei einem Stillstreik weigert sich das Kind die Brust anzunehmen, es macht sich steif, drückt sich weg, vielleicht saugt es auch an und wendet sich dann ab. Ein Stillstreik kann einige Stunden aber auch tagelang dauern, manche Kinder streiken sogar über ein bis drei Wochen. Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bewährt haben, sind: in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Bitte wende dich auch an eine Kollegin vor Ort, die Euch sehen kann und so sehr viel gezielter beraten kann! Sie kann das Saugverhalten beurteilen und dir Tipps geben, wie dein Baby wieder besser trinkt. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Auch ich bin jederzeit für dich da und stehe dir gerne zur Seite! Lieben Gruß Biggi


Lisa993

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Vielen Dank für die ausführliche Antwort!   Beim KA waren wir 2x wurde alles kontrolliert alles wieder gut. Ich war auch krank und hatte einen "Hustenanfall" beim Stillen vielleicht war dies der Auslöser für den Stillstreik.  Nachts wird leider genauso gestreikt wie Tagsüber. Ich muss wirklich seeehr oft anlegen bis er dann wieder mal trinkt.  Positionswechsel hilft ab und an.  Ich hoffe das wird noch besser sonst muss ich mich wirklich an eine Beraterin vor Ort wenden.  Hoffentlich wird meine Milch nicht zu wenig für ihn wenn er weniger trinkt. Vielen Dank für die ausführliche Antwort.  Lg Lisa


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