Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter ist 11 Wochen alt und wird voll gestillt. Sie hat Stillabstände zwischen 2-3h und schläft nachts schon durch. Das Problem ist nur, daß sie nachts einfach nicht schlafen will und auch tagsüber kaum schläft. Sie schreit nachts im Bett und wenn ich sie beruhigen will, wird es noch schlimmer. Laß ich sie mal 2 Minuten in Ruhe und tröste sie dann wieder nimmt sie mich besser an. Ich wickle sie schon in ein Tuch, damit sie umwickelt ist. Auf den Bauch legen von mir hilft auch nicht- sie will einfach schreien. Nur schläft sie so halt meist nicht vor 24 Uhr und ist dann von 17-24 Uhr nicht zum schlafen zu kriegen. ich mache mir Sorgen, daß sie einfach zu wenig Schlaf abbekommt. Tagsüber schläft sie immer nur so 15-20 Minuten am Stück und das auch nicht nach jedem stillen. Sie nimmt auch keinen Schnuller. Sie nimmt etwa 200g pro Woche zu und gedeiht auch sonst gut. Was mache ich bloß falsch? Wann soll ich sie zum schlafen hinlegen? Das letzte Mal stille ich sie so um 23 Uhr. Sie schläft nicht mal dann an der Brust ein.Ich hab sie auch schon mal bis 5 Uhr morgens rumgetragen, aber selbst da ist sie noch topfit gewesen und hat sich nicht beruhigen lassen. Soll ich sie nach jedem stillen hinlegen? Wie viel sollte sie in etwa schlafen. Bitte helfen sie mir, weil ich wirklich nicht mehr weiter weiß. Der KiA hat mir Zäpfchen für sie verschrieben, damit sie schläft, aber einem gesunden Kind Zäpfchen zu geben, nur weil es nicht schlafen will, widerstrebt mir. Also, was soll ich tun???
Liebe Manuela, Babys sind individuelle Persönlichkeiten, auch was ihr Schlafverhalten angeht. Statistisch gesehen schlafen Babys während des 1. und 2. Monats 16 bis 19 Stunden, während des 3. und 4. Monats 15 bis 18 Stunden, während des 5. und 6. Monats 14 bis 16 Stunden, während des 7. und 8. Monats 13 bis 15 Stunden und während des 9. bis 12. Monats 12 bis 14 Stunden pro Tag (selbstverständlich nicht an einem Stück). Aber wie gesagt, das sind nur Durchschnittswerte. Es gibt Kinder, die deutlich mehr von ihren Eltern abverlangen als andere „durchschnittliche" Kinder und der Alltag (und die Nächte) mit diesen Kindern können Eltern an die Grenze bringen. Ein Patentrezept für eine solche Situation habe ich auch nicht, aber Verständnis dafür, dass Sie jetzt nach einem Weg suchen, der Ihnen wieder die Möglichkeit zum Verschnaufen und neue Kraft schöpfen gibt. Wenn Ihre Tochter so viel weint, dann ist es meiner Ansicht nach immer noch die bessere Möglichkeit sie in Ihrem Arm oder auch im Arm ihres Vaters weinen zu lassen, als sie allein weinen zu lassen. Vielleicht finden sich ja auch noch andere liebevolle Arme, die Ihrem Kind Geborgenheit geben können, während Sie eine Auszeit für sich bekommen können (Großeltern, Tanten, Onkel oder gute Freunde). Manchmal ist nämlich so, dass man/frau sich in einem Teufelskreis bewegt, aus dem es keinen Ausweg mehr zu geben scheint: Das Baby weint, die Mutter versucht es zu beruhigen, es gibt einen kurzfristigen Erfolg, dann weint das Baby wieder. Die Mutter versucht erneut, das Kind zu beruhigen, ist aber selbst bereits recht angespannt. Nach einer erneuten kurzfristigen Pause ist das Kind wieder unruhig und weint. Nun ist auch die Mutter überaus angespannt und diese Anspannung überträgt sich auf das Kind und beide schaukeln sich gegenseitig immer weiter hoch, bis keiner mehr Ruhe finden kann. So schwer es auch fällt, es ist wichtig, in dieser Situation nicht in Hektik und Aufregung zu verfallen. Je mehr Du versuchst um das Kind zu beruhigen und je hektischer Du wirst, um so aufgedrehter kann auch das Baby werden und dann ist man schnell in einem Kreislauf, der nur mehr schwer zu durchbrechen ist. Weniger ist hier oft mehr. Der Punkt ist, dass der Fokus vom Kind genommen wird, dass sich nicht mehr alle Anspannung auf das Kind konzentriert und es so die Gelegenheit bekommt, sich wieder zu entspannen und zu beruhigen. Der Teufelskreis der Anspannung, die sich auch bei den Eltern aufbaut und so das Kind immer unruhiger werden lässt, muss durchbrochen werden. Das kann manchmal auch dadurch erfolgen, dass das Baby auf eine Decke gelegt wird und die Mutter oder der Vater es durch unaufgeregtes, leises Sprechen und sanftes Streicheln beruhigt. Manche Eltern setzen sich in dieser Situation sogar mit ihrem Kind ins Auto und fahren ein paar Kilometer :-) oder aber es gibt eine Großmutter oder liebe Freundin mit ausgeruhten Nerven und viel liebevoller Geduld, die das Baby in den Arm nehmen kann während die Mutter einen Spaziergang für sich alleine machen kann, in Ruhe ein Entspannungsbad nimmt oder einmal für zwei Stunden ungestört schläft. Dieser Vorschlag mag für die Nacht recht schwierig umzusetzen erscheinen, doch vielleicht kann Ihr Partner Ihnen in der Nacht beistehen und Ihre Tochter trösten und beruhigen und am Tag hilft Ihnen unter Umständen doch ein anderer lieber Mensch, damit Sie die Chance bekommen, neue Kraft zu tanken. Sobald Sie erst mal wieder eine Verschnaufpause hatten, wird der Alltag oft sehr rasch wieder einfacher und die Baby-Tage und -Nächte können wieder ruhiger werden. Falls Sie bei all diesen Anforderungen, die Ihre Tochter zur Zeit an Sie stellt, noch zum Lesen kommen, möchte ich Ihnen „Das 24-Stunden-Baby" von Dr. William Sears empfehlen. Die Lektüre dieses Buches wird aus Ihrer Tochter nicht automatisch ein ruhigeres Baby machen, doch Sie finden Erklärungen und sicher den einen oder anderen Hinweis, wie euer Alltag wieder leichter werden kann. Zusätzlich kann ich Ihnen nur wärmstens den Besuch einer Stillgruppe nahe legen. Im Austausch mit den anderen Müttern dort, werden Sie erleben, dass Ihre Tochter nicht das einzige Baby auf der Welt ist, das so viel Zuneigung und Kraft von seinen Eltern braucht und allein das Wissen „es geht nicht nur uns so" kann enorm viel helfen. Ich wünsche euch allen baldmöglichst ruhigere Zeiten und Ihnen viel Kraft und Menschen, die bereit sind, jetzt mit praktischer Hilfe beizustehen. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo, danke für Ihre Tipps. Viel davon kann ich leider nicht in die Tat umsetzten, da mein Mann selbständig ist und um 24 Uhr zu arbeiten anfängt und erst gegen 19 Uhr abends heimkommt. Eine Frage habe ich noch: Lena beruhigt sich auf meinem Arm nicht. Wenn ich sie aber ins Bett lege und sie dort immer wieder zärtlich streichle und mit ihr rede ist es besser. Ist das in Ordnung, wenn ich das so mache. Dann heißt es ja auch immer, die Kinder sollen die Chance haben, sich selbst zu beruhigen. Wie setze ich das am besten um? Lena schläft übrigens mit ihren 11 Wochen max. 12h. Soll ich sie untertags wecken, wenn sie länger schläft ( hab ich bisher nicht gemacht, weil ich denke es ist gut für sie, wenn sie schläft).
Mitglied inaktiv
wo finde ich die nächste Stillgruppe ( PlZ 84539
Liebe Manuela, wichtig für Ihr Baby ist es, dass es Ihre Nähe spürt und wenn sich Lena im Bettchen besser beruhigt, ist es auch in Ordnung. Ob sie sich tagsüber wecken lässt, musst Du probieren, wahrscheinlich schläft sie deswegen nachts trotzdem nicht besser. Ein Baby in diesem Alter kann sich meiner Meinung nach noch nicht alleine beruhigen. Dein Baby hat noch keinerlei Zeitgefühl und deshalb ist es am besten, auf seine Bedürfnisse sofort zu reagieren. Deine Tochter empfindet zum Beispiel jetzt ein Hungergefühl. Sie befindet sich damit in einer unangenehmen Lage, aus der sie sich nicht selbst befreien kann, und schreit deshalb. Sie hofft, dass dann jemand (also Du) kommt und sie aus dieser unangenehmen Situation erlöst. Da sie noch nicht versteht was gleich, in ein paar Minuten oder nächste Woche bedeutet, ist die JetztSituation für sie bestimmend und erscheint ihr endlos. Ansprüche und Bedürfnis stimmen bei einem Baby überein. Wenn Dein Baby also aufhört zu weinen, sobald Du es hochnimmst (und an die Brust legst) oder es streichelst, dann behalte es einfach weiter in deinem Arm und sei froh, dass Du da bist, um auf dieses wichtige emotionale Bedürfnis einzugehen. Behandele dein Baby unbedingt wie ein Baby, nicht wie die verkleinerte Ausgabe eines Erwachsenen. In einem amerikanischen Buch über die Entwicklung von Kindern (Aldrich: „Babys are Human Beeings“‘) habe ich einmal den wichtigen Satz gefunden „Damit Kinder sich gut entwickeln können, sind liebevolle Fürsorge und ein beständiges, direktes Eingehen auf ihre Bedürfnisse so ausgesprochen wichtig“. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schwierig es manchmal sein kann, sich mit dieser Einstellung in unserer Gesellschaft zu behaupten. Immer wieder trifft einem der Vorwurf der „Sklave“ seines Babys zu sein. Aber: Kinder, die als Babys gelernt haben, dass sie sich auf ihre Mutter verlassen können, deren Bedürfnisse gestillt wurden, gehören später meist zu den Menschen, die in sich selbst ruhen, ein gesundes Selbstwertgefühl entwickelt haben (denn sie waren ihren Eltern etwas wert) und ausgeglichen durch ihr Leben gehen können. Vertraue weiter auf deinen Instinkt. Wende dich bitte auch an Frau FÜRSTENBERGER, Diana, Tel.: 0863873522, sie kann dir sagen, wann und wo das nächste Treffen stattfindet. LLLiebe Grüße Biggi
Ähnliche Fragen
Liebes Stillteam, ich habe eine 15 Monate alte Tochter, die noch sehr oft gestillt werden möchte, was wir beide auch sehr genießen. Sie isst nebenbei ganz normal, mal mehr, mal weniger von dem, was wir auch essen und sie trinkt auch gerne Wasser, das kann sie ganz alleine aus ihrem Becher. Allerdings möchte sie ständig gestillt werden, ich hab n ...
Hallo, Vielleicht ist dies eine blöde Frage aber ich mache mir grad so Vorwürfe. Meine Tochter ist nun 2 Monate alt. Sie wächst und gedeiht prächtig und nach anfänglich Problemen mit Milchstau klappt es inzwischen eigentlich gut. Allerdings haben wir auch eine Lieblingsseite und eine bei der es immer schwierig ist... Links klappt das sti ...
Hallo, ich weiß ich habe schon mehrmals Fragen zum Schlaf und Stillen gestellt. Aber gerade bin ich zunehmend verzweifelt. Meine Tochter bald 17 Monate schläft seit 1 Woche noch schlechter als sonst. Davor hatte sie kurz eine Phase, wo sie 4-5 Std am Stück geschlafen hat, da dachte ich jetzt hat sie es geschafft und die Nächte werden entspannter. D ...
Hallo, bei der U4 wurde festgestellt, dass meine Tochter zu wenig zugenommen hat. Sie ist knapp vier Monate alt und wiegt 5,1 kg auf 64 cm. Laut Kinderarzt soll ich nach jedem stillen noch mit der Flasche zufüttern, da meine Milch nicht ausreichen oder zu dünn sein könnte. Allerdings habe ich Angst, dass sie dann bald die Brust verweigert. Wir stil ...
Guten Tag! Mein Sohn ist gerade genau 3 Wochen alt. Er ist lang und dünn, seit der Geburt (bei Geburt 56cm und 3500g), und hat im normalen Rahmen zugenommen bisher. Von Anfang an war er ein guter "Sauger" der auch öfter Mal zubeißt und sehr hektisch anfangs trinkt, auch wenn ich bei ersten Hungerzeichen schon reagier. Seit genau einer Woche gibt' ...
Mein kleiner 7 Wochen alt. Wird eigentlich voll gestillt. Vor zwei Wochen hat sich plötzlich sein Stuhl verändert, sehr sehr oft am Tag und sehr flüssig... Mit Krämpfen.. Wenn man ihn sehen würde wie er drückt würde man ganz festen Stuhl erwarten und es kommt regelrecht Suppe raus. War beim KA, die mir nahe legte es sei kein Durchfall, da ich voll ...
Hallo Frau Welter, ich hoffe Sie können mir helfen, es geht um folgendes: Meine Tochter (3 Monate) trinkt seit einigen Tagen sehr unruhig an der Brust. Das äußert sich unter anderem durch: - ständiges an- und andocken, was auf Dauer sehr schmerzhaft ist. (Mit Milch ausstreichen um den Druck von der Brust zu nehmen und zu verhindern, dass die Mi ...
Hallo Biggi, Ich hab nochmal eine Frage zum Verhalten meines 9 Wochen alten Sohnes. Abends hat er im Moment oft eine schwierige Phase. Gegen 18 Uhr, manchmal auch früher, wird er zunehmend müde und möchte gestillt werden. Das klappt zunächst auch ganz gut, bis das Geschrei anfängt. Nach ein paar Minuten ordentlichem Trinken wird er zunehmend ...
Hallo Frau Welter, ich wurde gerade wach durch das nörgeln und leichte Schmatze meines Babys. Ich habe das als Hunger angesehen und ihn an die Brust gelegt. Er hat auch für 10-15 Minuten gesaugt. Mir ist nur aufgefallen er wurde garnicht richtig wach. hätte ich ihm einfach den Schnuller geben soll und weiter schlafen. Und warten bis er s ...
Liebe Frau Welter, meine Tochter ist mittlerweile ein Jahr alt und von Geburt an hat sich das Einschlafstillen etabliert - es ist für uns beide schön und es hilft ihr meist innerhalb weniger Minuten in den Schlaf. Seit einiger Zeit schläft sie dabei aber nicht mehr ein, sondern zappelt beim Trinken an der Brust herum, dockt sich wach ab und kra ...