Bauklötzchen
Hallo! Meine Tochter (4 Wochen) wird 11-12 mal tgl. gestillt (Gewichtszunahme ist gut), trinkt oft nur 8-10 Minuten (die aber meist zügig) und nur eine Seite, da sie dann einschläft, aber wenn ich sie dann in ihr Bettchen lege (insb. nachts! Wiege steht neben meinem Bett) weint sie sofort und will wieder zu mir, schläft dann aber nach 3 Schlückchen wieder ein (aus dem Grund hilft auch Wickeln etc. nichts). Das wäre das erste Problem: Wir erziehen im Sinne des Forums und daher nehme ich sie immer wieder zu mir, würde sie nie im Bettchen weinen lassen (schon gar nicht in dem jungen Alter). Allerdings führt das dazu, daß ich seid ihrer Geburt die Nacht zu 70% im Sitzen schlafend verbringe mit ihr in meinen Armen (auf Stillkissen) schlafend, was weder meinem Rücken noch meiner Erholung dienlich ist. - Haben Sie einen Tipp für mich wie ich sie nach dem Stillen dazu bringen kann, in ihrer Wiege zu schlafen? Oder braucht sie die Nähe noch zur Zeit... - Ist das häufige Stillen Clusterfeeding, Troststillen, "Schnullerersatz" oder bekommt sie durch die kurze Trinkzeit einfach immer nur die dünne Milch und wird nie richtig satt? Oder stellt sich die Brust auf die kurzen Trinkzeiten ein und produziert früher dicke Milch? Ich habe übrigens nie Probleme mit zuwenig Milch gehabt und Spendereflex kommt "sofort", bzw. ich streiche vor dem Anlegen ein paar Tropfen schon aus. Bei meiner ersten Tochter habe ich auch so oft täglich stillen "müssen". - Bisher hat sie nicht gespuckt, seid ein paar Tagen spuckt sie, was ich normal finde, aber heute war es wirklich sehr viel und auch eher erbrochen als gespuckt, also nicht die frische Milch, sondern so "geronnen". Trotzdem will sie direkt danach bzw. alle 1 bis 1,5 h an die Brust mindestens. Ich frage mich jetzt, ob ich das Erbrechen durch das stetige Nachfüllen von oben noch schlimmer mache? Aber wenn sie weint und nicht anderweitig zu beruhigen ist, muss ich sie doch anlegen.... Kann das plötzliche Spucken/Brechen an meiner Ernährung liegen (ich esse viel Obst und Gemüse, auch z.b Zwiebeln, Porree, Tomaten, Rohkost, Broccoli etc), also daß das Kind zwar keine Blähungen oder einen wunden Po hat aber statt dessen brechen muss? Krank kommt sie mir jedenfalls nicht vor und genug nasse Windeln hat sie auch (und sehr häufig Stuhlgang). Herzlichen Dank schonmal für ihre tolle Arbeit hier im Forum! Viele Grüße
Liebe Bauklötzchen, haben Sie schon einmal versucht, Ihr Baby im Liegen zu stillen? Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter haben Sie den ungeheuren Vorteil, dass Sie Ihr Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten können, ohne dass Sie richtig wach werden und aufstehen müssen. Genießen Sie dieses Privileg, sich einfach nur umdrehen zu müssen und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen können. Spannen Sie auch Ihren Partner (wenn Sie einen haben) ein. Väter können sehr wohl auch einen Teil der Kinderbetreuung übernehmen. So lange Ihr Baby gut zunimmt, brauchen Sie keine Angst zu haben, dass Ihr Baby nur Vormilch bekommt. Die Unterteilung der Milch in Vordermilch und Hintermilch ist sowieso nicht so, wie es immer wieder zu lesen ist und ist für die Praxis abgesehen von wenigen, besonderen Fällen kaum relevant. Der Milchspendereflex setzt beidseitig ein, so dass das Kind an der zweiten Brust dann eine „Mischmilch" erhält. Die Unterscheidung in „Vordermilch" und „Hintermilch" ist in aller Regel allerdings eine akademische Frage, die für den normalen Stillablauf keine Bedeutung hat. Solange das Kind gedeiht und sich wohl fühlt, muss keine Mutter über die Anteile an Vorder oder Hintermilch nachdenken. Solange Ihr Baby gedeiht, ist es vollkommen unwichtig, ob es an einer oder beiden Brüsten trinkt. Es gibt keine feste und unumstößliche Regel, dass ein Kind immer an beiden Seiten trinken muss. Wichtig ist alleine das Gedeihen des Babys. Jedes Stillpaar muss herausfinden, was für die beiden am besten funktioniert. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa sechs Wochen zu erwarten. Fast alle Babys spucken, manche mehr, andere weniger. Solange Ihr Baby weiterhin ausreichend nasse Windeln hat, einen gesunden und lebhaften Eindruck macht und gedeiht, ist das Spucken zwar lästig, wahrscheinlich aber kein Anlass zur Sorge. Bei den meisten Babys ist dieses Spucken in erster Linie ein Wäscheproblem („bitte ein T Shirt im Spuckdesign, dann fallen die echten Flecken weniger auf“). Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Ein Kind, das sich erbricht, fühlt sich meist nicht wohl und das Erbrochene kann einen unangenehmen Geruch haben. Es gibt keine allgemeingültige „Stilldiät" oder generell verbotenen oder erlaubte Nahrungsmittel für die Frau während der Stillzeit (mit der Einschränkung, dass Alkohol möglichst gemieden werden soll). Der Einfluss der Ernährung der Mutter auf das Verhalten des Kindes wird meist erheblich überschätzt. Eine stillende Mutter muss weder bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Kuhmilch) zu sich nehmen, noch müssen alle stillenden Mütter bestimmte Nahrungsmittel meiden. Von Ausnahmefällen abgesehen macht die Mehrheit der stillenden Mütter die Erfahrung, dass sie alles, was sie mögen, in Maßen essen können auch Schokolade und stark gewürzte Speisen ohne dass sich dies auf ihre Babys auswirkt und viele kleine Babys haben Blähungen ganz gleich, was ihre Mütter essen. Auch wenn viele Mütter davon gehört haben, dass durch den Genuss von „blähenden" Lebensmitteln Blähungen bei ihrem Baby hervorgerufen werden, ist diese Meinung mit Vorsicht zu genießen. Darmgase entstehen bei der Verarbeitung von Faserstoffen (Ballaststoffen) durch die Darmbakterien im Verdauungstrakt. Weder Verdauungsgase noch Ballaststoffe gehen in die Muttermilch über, auch nicht, wenn die Mutter unter extremen Blähungen leidet. Genau so wenig verändern stark säurehaltige Nahrungsmittel den pH Wert der Muttermilch. Deshalb gibt es auch kein Verbot für Orangensaft. Normalerweise können stillende Mütter alles essen, bei manchen Nahrungsmitteln ist es allerdings anzuraten, dass sie nicht im Übermaß genossen werden. Am ehesten ist zu erwarten, dass Nahrungsmittel, die bei Ihnen Blähungen hervorrufen auch bei Ihrem Kind zu Blähungen führen können. Manche Babys haben Blähungen oder Koliken, ganz gleich, was ihre Mutter isst oder nicht isst. Letztendlich bleibt nicht anderes übrig, als auszuprobieren, ob ein Baby auf etwas reagiert oder nicht, denn das ist wirklich von Kind zu Kind unterschiedlich. Prophylaktische Enthaltsamkeit ist jedenfalls nicht notwendig. Erst wenn ein Baby einen kranken Eindruck macht (schlapp, teilnahmslos, anhaltendes Weinen, Anzeichen von Austrocknung) oder immer häufiger in hohem Bogen schwallweise erbricht, sollte vorsichtshalber ein Arzt aufgesucht werden, um eine gesundheitliche Störung ausschließen zu lassen. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Es gibt aber auch Babys, bei denen sich das Spucken durch nichts beeinflussen lässt und man einfach abwarten muss, bis sie aus dem Spuckalter herausgewachsen sind. Wenn das, was Ihr Baby ausspuckt geronnen aussieht, so liegt das daran, dass die Milch angedaut ist. Ich wünsche Ihnen, dass deine Tochter bald aus der „Spuckzeit“ heraus ist. LLLiebe Grüße, Biggi
Bauklötzchen
Liebe Biggi, das ging ja schnell, danke schonmal. Im Liegen stillen funktioniert nicht, ich habe sehr große (und weiche) Brüste, das bekomm ich das Baby gar nicht richtig angelegt und vor allem nicht in eine für beide "ergonomische" Stillposition ;) (Also Nacken nicht verdreht etc). Selbst wenn, hätte ich viel zu große Angst, mich in Schlaf auf das Kind zu wälzen, auch wenn man das angeblich nicht macht, oder daß es unter meine Bettdecke geraten könnte und keine frische Luft mehr bekommt (SIDS). Habe ich es richtig verstanden, daß das Spucken neuerdings nicht am ZU HÄUFIGEM Stillen liegt ("Kind ist bis zum Überlaufen voll", würde ein Kind mit übervollem Magen eigentlich dennoch weiter trinken?) und 12mal am Tag absolut im Rahmen liegt? Ist es falsch, meinem Kind die Brust auch zum Trost anzubieten, wenn ich es nicht anders beruhigen kann und nicht weiß, warum es weint? Ich denke schon daß das eine odere andere Mal Stillen nicht unbedingt nötig wäre (aus Ernährungssicht jetzt). Ich bin gegen Schnuller, habe aber das Gefühl, daß meine Kleine immerzu nuckeln will. Prinzipiell habe ich nichts dagegen (auch keine wunden Brustwarzen), frage mich aber, ob ich "uns" da was Ungünstiges angewöhne.. Dankeschön nochmals!
Liebe Bauklötzchen, der Plötzliche Kindstod ist kein Grund, das Baby nicht zu sich ins Bett zu nehmen. Seriöse Studien, wie sie zum Beispiel von Peter Flemming und Peter Blair durchgeführt wurden, belegen, dass das gemeinsame Schlafen vor SIDS schützt. Sehr deutlich wurde dies bei einem Vergleich in Asien: die Zahl der Kinder, die an plötzlichem Kindstod verstarben war in den Gesellschaftsschichten, die es sich leisten können den westlichen Lebensstil und damit auch das Alleine Schlafen der Kinder zu pflegen deutlich höher als in den ärmeren Gesellschaftsschichten, die schon aus ökonomischen Gründen nur ein gemeinsames Bett haben konnten. Interessant ist auch, dass in den Untersuchungen von Flemming und Blair festgestellt wurde, dass die Körpertemperatur von mit der Mutter zusammen schlafenden Kindern niedriger war, als die von alleine schlafenden und dass die Mütter, die mit ihren Baby zusammen schlafen auch im Schlaf immer wieder die Temperatur und die Lage ihrer Babys überprüften und die Lage der Bettdecke korrigierten. Leider wird immer noch verbreitet, dass das gemeinsame Schlafen von Eltern und Baby gefährlich wäre, obwohl inzwischen die amerikanische Verbraucherorganisation, die eine umstrittene Studie verbreitet hat, selbst die Meldung zurückgezogen bzw. widerrufen hat. Die Angaben aus dieser Studie waren von Anfang an umstritten und wenn die gesamte Studie genau angeschaut wurde, musste man feststellen, dass die Studie nicht korrekt durchgeführt wurde und von daher die Ergebnisse fragwürdig sind. Leider ging der Widerruf nicht so durch die Presse und die Medien, wie die erste Veröffentlichung. Ich gebe hier nun die von LLL International zu diesem Thema herausgegebene Presseerklärung wider: "Studien haben ergeben, dass das gemeinsame Schlafen mit dem gestillten Baby die Bindung fördert, das Schlafmuster von Mutter und Baby aneinander anpasst, der Mutter hilft besser auf die Bedürfnisse des Babys reagieren zu können und sowohl der Mutter als auch dem Baby hilft, zu der von beiden benötigten Ruhe zu kommen. Das gemeinsame Schlafen unterstützt die Mutter beim Stillen nach Bedarf, ein wichtiger Aspekt, um die Milchmenge der Mutter aufrechtzuerhalten. Dr. James McKenna, Professor für Anthropologie an der Universität von Notre Dame, Mitglied des Medizinischen Beirates der LLL International und Experte zum Thema "Gemeinsames Schlafen" ist überzeugt, dass es gefährlicher ist, ein Baby alleine in einem Kinderbett oder einer Wiege schlafen zu lassen, als in einer sicheren Umgebung mit ihm gemeinsam zu schlafen. Er sagt: "Wir stimmen mit den Autoren und anderen überein, dass es notwendig ist, Vorsorge zu treffen, um schreckliche Unfälle so weit wie möglich zu verhindern. Trotzdem ist die Notwendigkeit solcher Vorsorgemaßnahmen ebenso wenig ein Argument gegen das gemeinsame Schlafen in einem Bett generell, wie die Tatsache, dass Babys sich durch unglückliche Umstände strangulieren oder ersticken oder am Plötzlichen Kindstod sterben während sie alleine im Bett liegen ein Grund ist, immer Einwände dagegen zu erheben, dass Babys alleine und unbeaufsichtigt schlafen. Es gibt bestimmte Dinge bei Betten von Erwachsenen, die Gefahren für das Baby mit sich bringen und es ist wichtig, darauf zu achten. Aber dass diese Gefahren bestehen, bedeutet weder, dass sie nicht beseitigt werden können, noch, dass das gemeinsame Schlafen generell gefährlich ist." Außerdem betrachtet Dr. McKenna die Schlussfolgerungen und Empfehlungen der Studie als unangemessen, da die Autoren ihre Schlüsse mehr aus unvollständigen und anekdotenhaften Berichten als aufgrund von harten, wissenschaftlich nachvollziehbaren Daten gezogen haben. Dr. McKenna glaubt, dass das gemeinsame Schlafen für die Familie mit einem gestillten Kind eine positive Erfahrung sein kann und nicht als gefährlich angesehen werden sollte, wenn die Eltern sich an die folgenden Sicherheitsrichtlinien halten: o Eltern sollten nicht mit ihren Kindern in einem Bett schlafen, wenn sie rauchen oder Alkohol oder Drogen konsumiert haben. o Das Bettzeug sollte zur Größe der Matratze passen. o Die Matratze sollte genau in das Bett passen (keine Lücken zwischen Matratze und Bettgestell). o Das Gesicht des Babys darf nicht durch lose Kissen oder Decken verdeckt werden. o Es darf kein Spalt zwischen dem Bett und der angrenzenden Wand sein, so dass das Baby hinunterrollen und eingeklemmt werden könnte. o Das Baby sollte nicht auf dem Bauch liegen." Auch von Penelope Leach (Kinderärztin und Autorin) gibt es einen interessanten Artikel zu dieser Studie, in der sie darauf hinweist, wie die Autoren der Studie zu ihren Ergebnissen gekommen sind: sie haben aufgrund von Totenscheinen, Polizei und Zeitungsberichten zusammengezählt wie viele Kinder unter zwei Jahren in der Zeit von 1990 bis 1997 in den USA gestoben sind während sie im Bett der Eltern geschlafen haben (515 Kinder). Sie haben aber keine Untersuchung über die Todesursache oder die näheren Umstände des Todes durchgeführt. Sie haben nicht nachgefragt, ob die Eltern zum Beispiel unter Drogen standen oder betrunken waren. (Kinder die unglücklicherweise zwischen Wand und Bett eingeklemmt wurden und so zu Tode kamen, sind in diesen Zahlen ebenfalls enthalten) Studien aus Neuseeland belegen, dass es keinen Zusammenhang für eine erhöhte Rate von Fällen plötzlichen Kindstodes und dem gemeinsamen Schlafen mit den Eltern gibt. Selbst in der Zeitschrift ELTERN (Ausgabe 09/2000) wurde ein Artikel veröffentlicht, in dem Entwarnung gegeben wird (Du kannst den kompletten Artikel unter dem Titel "Kann unser Baby im Elternbett erdrückt werden? Autor Joachim Bensel, Forschungsgruppe Verhaltensbiologie des Menschen, Kandern in dem angegeben Heft nachlesen). Ich werde jetzt einen Teil des Artikel zitieren: "Kann unser Baby im Elternbett erdrückt werden? Obwohl eine amerikanische Verbraucherorganisation in einer (unter Experten umstrittenen) Studie Anfang 1999 einige Fälle von Säuglingstod durch Schlafen im Elternbett ausgemacht zu haben glaubte, kann man Entwarnung geben: Wenn die Eltern nicht durch Schlafmittel, Drogen oder Alkohol in ihrem normalen Schlafverhalten gestört sind, werden sie ihr Kind nicht unter sich ersticken. Zur eigenen Beruhigung und um andere Gefahrenquellen im Bett auszuschließen können Sie einige Vorsichtsmaßnahmen treffen" Daran schließen sich fast identisch die Empfehlungen, die bereits in der Presseerklärung La Leche League International erwähnt werden an. Zum derzeitigen Zeitpunkt gibt es keine korrekt durchgeführte Studie, die tatsächlich gegen das gemeinsame Schlafen von Eltern und Kindern spricht. Damit Ihr Baby sich nicht dreht, können Sie ein kleines Lagerungs- oder Stillkissen verwenden und das Kind damit stützen, schauen Sie z.B. mal unter http://www.amazon.de/Delta-Baby-SJ-SLEEP-Schlafhilfe-Seitenlage/dp/B000SZ90ZS/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1301939884&sr=8-1 Nun zum Spucken. Es kann schon sein, dass Ihr Baby spuckt, weil der Bauch zu voll ist, das ist aber KEIN Grund weniger oft zu stillen. Das Baby sollte weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Und es ist absolut normal, dass ein Baby etwas zwölf Mal in vierundzwanzig Stunden gestillt werden möchte. Mit der Brust können Sie Ihr Kind nicht zustöpseln. Kein Kind lässt sich an die Brust zwingen und wenn Ihr Kind nicht gestillt werden will, sondern ein anderes Bedürfnis hat, dann wird es dies unmissverständlich kund tun. Stillen ist eine aktive Sache von beiden Partnern und ohne dass das Kind mitmacht, geht es nicht. Ich bin sicher, dass manche Mutter gelegentlich versucht, das Kind mit der Brust zu beruhigen, einfach, weil es jetzt gerade praktisch und bequem wäre, aber das funktioniert in den allermeisten Fällen nicht solange das Kind nicht will, weil das Kind nicht gegen seinen Willen an die Brust gebracht werden kann. Die (weiche) Brust, kann nicht einfach in den Mund gesteckt werden wie zum Beispiel eine Flasche oder ein Schnuller (der ja sogar im Mund festgehalten werden kann). Stillen ist viel mehr als nur eine Form der Ernährung: es ist Trost, gibt Nähe, Geborgenheit und Zuwendung. Deshalb ist das Stillen in keiner Hinsicht mit dem Flaschegeben zu vergleichen. Dennoch bedeutet es keineswegs, dass eine stillende Frau nur mit der Brust Zuwendung gibt. Seit Anbeginn der Menschheit werden Kinder an der Brust der Mutter getröstet und Essstörungen sowie die ganzen (angeblichen) Schlafstörungen bei Kindern sind ein recht neue Erscheinung, die es in unserer modernen Welt gibt, in der die überwiegende Mehrheit der Menschen nicht oder nur kurz gestillt wurden. Es wird immer wieder behauptet, dass Stillen nach Bedarf und auch Langzeitstillen zu Abhängigkeiten führe oder gar irgendwelchen Verhaltensstörungen oder der Sucht Vorschub leiste. Es ist jedoch genau das Gegenteil der Fall. Durch die Befriedigung der Bedürfnisse muss das Kind keinen Ersatz suchen und somit verringert sich die Suchtgefahr. Sucht bedeutet ja, dass ein Ersatz gesucht und verwendet wird, weil ein Bedürfnis nicht gestillt wurde. Wenn Sie sich darüber näher informieren möchten, wenden Sie sich an die Forschungsgruppe Verhaltensbiologie des Menschen (um Frau Dr. Evelin Kirkilionis), Obere Dorfstraße 7 in 79400 Kandern. Unter anderem können Sie dort Veröffentlichungen wie „Das Original anbieten bevor die Suche nach dem Ersatz beginnt" beziehen. LLLiebe Grüße, Biggi
Bauklötzchen
Guten morgen liebe Biggi, danke für die ausführliche Antwort! Besonders hilfreich für mich ist die Erläuterung, daß ein Kind sich nicht mit der Brust einfach so beruhigen ließe, falls etwas gravierend anderes der Grund des Schreiens wäre. Ich finde, man neigt schon dazu, schnell mit der Brust zu trösten, und ja, es ist der einfachste Weg ;) Und ich denke immer, ich tu meinem Kind was Gutes damit (Geborgenheit). Leider gibt es keinen Bereich im Leben, wo man permanent so ein großes Fragezeichen über dem Kopf hat und der Zweifel ein stetiger Begleiter ist, wie beim Aufziehen von Kindern ;) (meine große ist 28 Monate alt). Prima, daß man hier so schnell freundliche Hilfe auf aktuellem Wissensstand bekommt! Viele Grüße
Danke für das nette Lob :-) Biggi
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