Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

warum will sie nicht mehr trinken??

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: warum will sie nicht mehr trinken??

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Hallo Frau Welter, meine Kleine ist jetzt 10,5 Wochen alt und bis jetzt hat das Stillen bei uns gut geklappt. Bis gestern Nachmittag war auch alles in Ordnung, nur bei der Abendmahlzeit find sie plötzlich an die Brust zu verweigern - sie schrie nur und drehte den Kopf weg. Ich hab es immer wieder versucht und dachte auch vielleicht sind die Blähungen schuld, dass sie nicht trinken mag. Nach ca. drei Stunden und viel geduld, hat sie die Brust dann wieder genommen und getrunken. Heute Nacht klappte es wieder auf Anhieb und sie hat getrunken, heute morgen wieder das gleiche Spiel wie gestern Abend - schreien, Kopf wegdrehen. Allerding hat es dann nach Brustwechsel und ca. 10 Minuten doch noch geklappt. Wieso ist das jetzt so, und was kann ich dagegen tun? Grüße Biggy


Biggi Welter

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? Liebe Biggy, die Tatsache, dass Ihre Kleine in der Nacht gut trinkt und nach einem Positionswechsel getrunken hat, kann ein Hinweis darauf sein, dass ihr in der von Ihnen üblicherweise verwendeten Stillhaltung etwas weh tut. Deshalb ist es in jedem Fall sinnvoll, wenn Sie Ihr Baby vorsichtshalber von der Kinderärztin/arzt anschauen lassen. Falls Ihr Kind einen Schnuller oder andere künstliche Sauger erhält, würde ich auch eine Saugverwirrung nicht ausschließen, bei der es vorommen kann, dass das Kind im (Halb)schlaf doch noch besser trinkt. Bei einer Brustverweigerung ist es sinnvoll, alle künstlichen Sauger wegzulassen. Wirkt das Kind unglücklich und so als ob es hin- und hergerissen ist zwischen dem Wunsch zu trinken und seiner Ablehnung, dann könnte es sich um einen Stillstreik handeln, der sich allerdings selten nur auf eine Mahlzeit beschränkt. Hier geht es in der Regel um längere Zeiträume. Am besten wenden Sie sich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Bis Sie eine Kollegin erreichen können, hier einige allgemeine Tipps: Sie können versuchen Ihr Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Sie können ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, drängen Sie aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Sie möchten, dass Ihr Baby wieder an Ihrer Brust trinkt, sollten Sie sich darauf einstellen, sich in den nächsten Tagen fast ausschließlich Ihrem Kind zu widmen. Wenn Sie es viel im Arm haben, zärtlich streicheln und es Sie in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und läßt sich dazu bewegen, wieder bei Ihnen zu trinken. Bei Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen hat es sich bewährt sie zu `bündelnA. Beim Bündeln wickeln Sie das Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Kind auf diese Weise eingepackt haben, sieht es wie ein `CA aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: • im Umhergehen stillen, • in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, • im Halbdunkeln stillen, • im Halbschlaf stillen, • das Baby mit der Brust spielen lassen, • unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, • alle künstlichen Sauger vermeiden, • das Baby massieren, • viel Körperkontakt (Haut auf Haut), • und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um Ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass Ihre Brust übervoll wird, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie Ihrem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann Ihnen passieren, dass sich Ihr Kind dann zur Flasche hin abstillt. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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