BMartina
Hallo liebes Stillberatungs-Team, ich bin mit meinem Latein am Ende und brauche dringend Ihren Rat: dazu muss ich vorausschicken, dass ich bereits einen 4 1/2jährigen Sohn habe und diesen über 6 Monate voll gestillt und in Summe 16 Monate gestillt habe (trotz vieler Probleme, dass er anfangs nicht zugenommen hat usw.) > also bin ich eigentlich eine stillerfahrene Mutter :-) Nun zu meinem Problem: mein 2ter Sohn ist mittlerweile fast 11 Wochen alt. Das stillen hat von Geburt an super funktioniert. Wir brauchten weder im KH Hilfe von den Schwestern, da er sofort und oft getrunken hat und auch sehr gut zugenommen hat. Am 4. Tag nach der Geburt gingen wir heim und ab da wurden wir von unserer Nachsorgehebamme betreut, die ebenfalls sehr zufrieden mit uns war: die wöchentliche Zunahme betrug immer über 300 gramm!!!! So kam es dass wir bei der Mutter-Kind-PassUntersuchung rund um die 6. Woche bei der Kinderärztin schon ein ordentliches Gewicht auf die Waage brachten. Er hatte von 3.700 Gramm Entlassungsgewicht im KH auf 5.600 Gramm zugenommen. Jetzt hat er mit 10 Wochen 6.600 Gramm. Also in Summe ordentlich. In den ersten Wochen wollte er 1 1/2 bis 2stündlich an die Brust und bekam keinen Schnuller. Da er auch oft nuckelte "ging er immer über", dh er spuckte viel und hatte auch in der Nacht viel mit Bauchweh zu kämpfen, weil er zu voll war??? die Nächte waren sehr geräuschvoll: ein intensives drücken, etc. er hatte von anfang an mit einer brustseite genug, dh ich hab sehr viel milch und hatte in den ersten wochen einen extremen milchspendereflex, mit dem er nicht immer zurechtkam > das hat sich gebessert. die kinderärztin meinte dann bei der untersuchung, dass es nicht gut ist, dass er so viel trinkt und ich daher das saugbedürfnis mit einem schnuller befriedigen soll. er war ja wie gesagt immer mit einer brust satt und das auch relativ schnell in maximal 10 minuten!! das stillen und schnuller ging gut bis zur 8./9. woche > da trat er plötzlich in einen stillstreik. dh er verweigerte tagsüber die brust - weinte schon beim in die stillposition bringen bzw. wenn er die brust nur sah.... nachts ging es besser bzw. wenn er schläfrig war oder ich ihn mit dem finger überlistete (erst den kleinen finger und dann schnell die brust nachgeschoben). der stillstreik dauerte genau eine woche - sehr mühsam! seit dem stillstreik sind die stillpausen deutlich länger > er möchte nur noch alle 3 stunden, nachts sind auch 7 stunden ruhe. dann ist er immer noch mit einer brust satt > wie gesagt gewichtszunahme passt immer noch aber hat sich auf 150 gramm pro woche reduziert (ich hab eine babywaage besorgt) die nächte wurden ruhiger aufgrund des weniger trinkens, ich denke er muss nicht mehr soviel verdauen und drücken... so und nun ging es eine woche gut. und seit gestern ist es noch extremer. er trank um 10.30 uhr vormittags noch normal und verweigerte dann konsequent die brust bis 3 Uhr nachts!!!! schrie sehr viel, auch schrill und war schwer zu beruhigen. um 3 und um 8 trank er dann und dann wieder nix... ich hatte kein gutes gefühl mehr und dachte dass er schmerzen hatte und fuhr mit ihm in die kinderambulanz. dort wurde alles angeschaut, soweit ist er fit und nur im bauch grummelte es ordentlich. ihm wurde ein "einlauf" gemacht und es kamen 3 richtige große "portionen" muttermilchstuhl > er schien erleichtert. heimgekommen hat er gleich getrunken, das war um halb 2. aber beim nächsten mal hat er wieder die brust angeschrien > um 5 uhr hat er nun endlich getrunken und nun schläft er seit 7. meistens schläft er jetzt mit dem schnuller ein, denn seit dem ersten stillstreik trinkt er das letzte mal gegen 5/6 und wird dann meist gegen 8 nochmal unruhig und wird dann im bett gestillt. was denken sie, was ich tun kann? kann es auch eine saugverwirrung sein? warum mag er so wenig und ungern an die brust. manchmal nimmt er sie schon und wenn dann milch kommt kommt es mir vor als ob er sich richtig ärgert und sie gar nicht will, noch gar keinen hunger hat. kann es sein, dass er mit 10 wochen wirklich nur mehr alle 4 stunden oder länger seine brust braucht?? und trotzdem satt ist? vielen dank für ihre hilfe!!!! sie sehen an meinem ausführlichen mail, dass mir wirklich viel daran liegt, dass ich voll weiterstillen kann. danke für ihre tipps. liebe grüße martina
Liebe BMartina, das ist eine klassische Saugverwirrung! Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Dein Kind kann und darf und soll(!) nach Bedarf gestillt werden, es KANN nicht überfüttert werden mit Muttermilch. Außerdem solltest Du weiterhin oft anlegen und das Wechselstillen anwenden, dein Kind WIRD irgendwann wieder effektiver trinken. In dieser Situation bewähren sich auch die Tipps, die bei einem Stillstreik empfohlen werden: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Außerdem solltest Du wirklich unbedingt Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi
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