Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Warum hängt mein Kind plötzlich solange an der Brust?

Frage: Warum hängt mein Kind plötzlich solange an der Brust?

feefrau

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Liebe Frau Welter, ich habe in Ihrem Forum schon viel nachgelesen. Nun hätte ich gerne eine Einschätzung von Ihnen zu dem Verhalten meines Babys. Es ist gut 13 Monate alt. Trotz aller Bemühungen und Stillberatungen bin ich seitdem dritten Tag über eine Zwiemilchernährung nicht hinaus gekommen. Seit circa dem achten Monat stillen wir 3-4 mal in 24 Stunden: eine Nachtmahlzeit, die durch ein Fläschchen von 150 ml unterstützt wird. Einmal am Morgen circa eine Stunde nach dem Frühstück mit Einschlafen an der Brust (ohne schläft sie nicht), manchmal eine am frühen Nachmittag ebenfalls circa eine Stunde nach dem Mittagessen und eine am Abend beim Zubettgehen (hat sich von selbst von 350 auf 240 ml reduziert, ohne Einschlafen an der Brust). Früher gab es zu jeder dieser Brustmahlzeiten ein Fläschchen Premilch. Seit ca. 2 Monaten habe ich die Milchmenge tagsüber reduziert, verdünnt und schließlich durch Wasser ersetzt. Geblieben sind 240 ml am Abend und 150 ml verdünnt in der Nacht. Die Menge der Kuhmilch soll ja im zweiten Lebensjahr auf 250 g pro Tag reduziert werden. Meine eigene Milchmenge schätze ich auf 40 bis 80 ml pro Gang. Ungefähr seit einer Woche nach der Zeitumstellung trinkt sie morgens ihr Wasserfläschchen und klebt danach für 2 Stunden schlafend an der Brust. D. h. sie hat die Brustwarze im Mund und schläft. Früher hat sie nach 5-10 Minuten so fest geschlafen, dass ich diese herausziehen konnte und sie weiter geschlafen hat. Manchmal hat sie früher nach einer halben Stunde nachgetankt und dann nochmal für eine halbe Stunde geschlafen. Jetzt dauert das ganze länger - nämlich zwei Stunden und die maximal Zeit ohne Brustwarze im Mund beträgt 5 Minuten. Danach schnappt sie solange bis sie die wieder hat oder wenn nicht, ganz wach wird. Liegt es daran, dass sie im Schlaf unterbewusst Kalorien ersetzen will, die ihr "fehlen"? Sie isst etwas mehr seit sie weniger Premilch bekommt. Das würde zur Ernährungslage passen über die Sie beim Langzeitstillen berichten. Liegt es daran, dass sie nachts weniger schläft (circa 1-2 Stunden)? Liegt es daran, dass sie "mehr" Mutter braucht, weil sie anfängt zu laufen? Oder haben Sie noch andere Ideen? Den Finger unter dem Kinn habe ich - leider ohne Erfolg - ausprobiert. Und noch eine Frage: Schläft sie denn überhaupt richtig oder ist das eher ein oberflächliches Dösen? Ich freue mich auf Ihre Antwort. Ich habe nachdem ich Akzeptieren musste, dass es kein Vollstillen für uns gibt, immer gerne gestillt und meine Tochter mag es auch und braucht weder Schnuller noch Daumen. Viele Grüße feefrau


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe feefrau, es kann tatsächlich sein, dass Ihr Kind tatsächlich Hunger hat und durch das vermehrte Trinken die Milchmenge steigert. Es kann aber auch sein, dass Ihr Kind mehr Nähe braucht. Das Stillen bietet in dem Alter der ersten Ablösung wichtige emotionale Hilfe das Kind kann immer wieder den "Heimathafen" ansteuern, wenn etwas beängstigend ist. Ihr Kind lernt nun auch sehr deutlich, dass es ein eigener Mensch ist. Dies kann für so ein kleines Menschlein sehr aufregend und verunsichernd sein und dann will es natürlich nicht alleine sein, schon gar nicht, wenn es sich in den Schlaf fallen lassen soll und damit ja auch das letzte bisschen Kontrolle abgeben muss, das es in seiner Welt hat. Der Schlaf des Menschen unterteilt sich in zwei Hauptphasen, den aktiven und den ruhigen Schlaf. Während des aktiven Schlafes bewegen sich die Augen rasch (RapidEyeMovement = REM Schlaf). Der REM Schlaf ist die Phase, in der der Mensch träumt. Im Non REM Schlaf, dem ruhigen Schlaf, sind die Augen regungslos. Je jünger ein Mensch ist, umso mehr REM Phasen hat er. Die Bedeutung von REM und Non REM Schlaf erklärt Dr. Sears gut in seinem Buch „Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte“, einem für alle Eltern ohnehin sehr lesenswerten Buch. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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