Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wann kann man wie der Monatsblutung rechnen ?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Wann kann man wie der Monatsblutung rechnen ?

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Biggi Ist ist nicht das ich draf warte *g* aber man möchte ja nicht aus heiterm Himmel überascht werden . Ich habe jetzt bei meinem Sohn mit der Beikost bekonnen und er wird jetzt nicht mehr voll gestillt kann man jetzt schon damit rechnen oder erst wenn man garnicht mehr stillt . Jetzt stille ich noch ca 3 mal am Tag ! Dann habe ich noch ein Frage zum Langzeitstillen da Dominik eine Kuhmilchallergie hat wurde mir gesagt solange stillen wie möglich , ich habe aber mal gehört das länger als ein halbes Jahr keine gesundheitlichen Vorteile mehr hat im Gegenteil das Herzinfaktrisiko würde im Alter hörer sein um so länger man Stillt . Die Ardern würden verfetten , oder so ähnlich und die Kinder werden meist eingeschüchterte Muttersöhnchen . Ich hoffe doch daß , das alles nur Schauermärchen sind aber irgendwie bekomme ich diese immer ständig auf die Nase gebunden , wenn ich gefragt werde ob ich IMMER NOCH stille :-((( . Freue mich auf deine Antwort ! Danke und liebe Grüße Melanie


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Melanie, es lässt sich nicht vorhersagen, wann deine Menstruation wieder einsetzen wird. Neben der Häufigkeit des Stillens spielt die individuelle Körperchemie der Frau eine Rolle, auch zum Beispiel der Anteil an Körperfettgewebe usw. Es gibt Frauen, während vollem Stillen bereits nach zwei Monaten wieder eine Periodenblutung haben, andere wiederum haben ein Jahr oder länger keine Menstruation. Tut mir leid, aber das gibt es wirklich nichts, worauf Du dich verlassen könntest. Ich kann dir versichern, dass die Kinder keine „Muttersöhnchen" durchs Stillen werden (dann müsste es weltweit sehr viele „Muttersöhnchen" geben, denn außerhalb der westlichen Welt ist in vielen Kulturen das Langzeitstillen die Norm und nicht die Ausnahme). Im Gegenteil, langfristig sind Stillkinder in aller Regel selbstbewusste und in sich ruhende Menschen. Zu dem Thema „Arterienversteifung durch längeres Stillen" hänge ich dir einen Artikel einer Kollegin an, die sich ausführlich mit damit beschäftigt hat. LLLiebe Grüße Biggi Stilldauer und Elastizität der Arterien bei jungen Erwachsenen – eine Studie sorgt für Aufregung von Denise Both, IBCLC In der letzten Zeit wurden Eltern mit Berichten, dass „Stillen mit Herzerkrankungen in Verbindung steht“ verunsichert. Den Meldungen zu diesem Thema lag eine im British Medical Journal veröffentlichte Studie („Duration of breast feeding and arterial distensibility in early adult life: population based study“ von C P M Leeson, M Kattenhorn, J E Deanfield, and A Lucas) zugrunde, die auf einen Zusammenhang zwischen einer Stillzeit von mehr als vier Monaten und einer Versteifung der Arterien hinweist. Die Aussagekraft der Studie ist jedoch sehr fraglich. Selbst die Autoren dieser Studie kamen zu dem Schluss, dass das Ergebnis ihrer Studie, KEINEN Einfluss auf die gegenwärtigen Empfehlungen zur Bedeutung des Stillens hat und die derzeitigen Ernährungsempfehlungen für Säuglinge nicht geändert werden. Die Autoren betonen, dass „sich aus den von uns erhobenen Daten kein ursächlicher Zusammenhang zwischen Stilldauer und Herz-/Kreislauferkrankungen ergibt“. Weiter heißt es „es gab keine direkten Berichte über die Art der Ernährung der Säuglinge und die Dauer der jeweiligen Ernährungsform“. Nur die Erinnerung der Mütter diente als Informationsquelle über die Ernährung im Säuglingsalter der inzwischen zwischen 20 und 28 Jahren alten Probanden. Dabei wurde unterschieden zwischen „entweder ausschließlich mit künstlicher Säuglingsnahrung gefüttert“ oder „Muttermilch erhalten“. Es stellt sich die Frage, wie gut das Erinnerungsvermögen der Mütter ist und in wie weit die befragten Frauen ihre Erinnerungen ein wenig zurechtgebogen haben. Andere Faktoren, die das Ergebnis der Studie beeinflussen könnten, wurden nicht in Betracht gezogen – zum Beispiel, ob ausschließlich oder nur teilweise gestillt wurde, wann und welche Beikost eingeführt wurde. Ein Schwachpunkt, der auch von den Autoren anerkannt wird: „es lagen nur beschränkt Informationen zur Ernährung in der frühen Kindheit vor“. Es stellt sich daher die Frage, ob die Versteifung der Arterien nicht der westlichen Ernährung anzulasten ist, da sich bei Untersuchungen in anderen Kulturen, in denen deutlich länger gestillt wird, als es in Großbritannien üblich war und ist, keine derartigen Veränderungen feststellen ließen. Auch Zahl und Auswahl der Probanden ist zu beanstanden. In anderen Studien wurde regelmäßig eine Verbindung zwischen dem Stillen und einer Verringerung der Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen festgestellt: · „Babys, die mit Muttermilch ernährt werden, haben später als Jugendliche niedrigere Blutdruckwerte, als Säuglinge, die mit Milchersatzprodukten ernährt wurden. Die Ernährung in den ersten Lebensmonaten scheint einen wesentlichen Einfluss auf den Blutdruck zu haben.“ aus: Atul Singhal, Tim J Cole, Alan Lucas: Early nutrition in preterm infants and later blood pressure: two cohorts after randomised trials. The Lancet, Volume 357, Number 9254 10 February 2001. · „Muttermilch wirkt sich günstig auf die Serum Lp(a)-Konzentrationen beim Säugling aus. Durch das Abstillen wird auf markante Weise die Serum Lp(a)-Konzentration beeinflusst, was darauf schließen lässt, dass in der Muttermilch ein Lp(a)-senkender Faktor enthalten ist. Da wir wissen, dass die frühesten Anzeichen von Arteriosklerose, die Fettstreifen nämlich, sich in den ersten Lebensjahren entwickeln können, kann eine potentiell günstige Wirkung von niedrigem Lp(a) während der ersten 12 Lebensmonate nicht ausgeschlossen werden.“ aus: Routi,T. et al.: Effect of weaning on serum lipoprotein(a) concentration: the STRIP baby study. Pediatr. Res. 1995; 38(4):522-27 · „Die Untersuchung von 14 bis 17jährigen gesunden Jugendlichen ergab, dass diejenigen mit einer kurzen Stilldauer ( sechs Monate) aufwiesen. Die Stilldauer zeigte eine negative Korrelation mit TC und apo B.“ aus: Bergstrom, E. et al.: Serum lipid values in adolescents are related to family history, infant feeding, and physical growth. Atherosclerosis 1995; 117:1-13 In der Tat mehren sich die Anzeichen dafür, dass die frühe Einführung von anderer Milch als Muttermilch bzw. von Beikost ein Faktor von entscheidender Bedeutung für eine Zunahme der kardiovaskulären Risikofaktoren zu sein scheint. Erwähnenswert ist die Erklärung im Nachsatz: „Gegenläufige Interessen: Das Zentrum hat bei seinen Studien zu Folgen der Ernährung mit der Säuglingsnahrungsindustrie zusammengearbeitet“. Schlussendlich bleibt es dabei, dass in der Laienpresse mit der Schlagzeile „Länger als vier Monate stillen schadet“ eine Schlussfolgerung veröffentlicht wurde, die so in der Studie nirgends gezogen wurde, allen bisherigen Erkenntnissen zuwiderläuft und unzählige Eltern verunsichert hat. Die komplette Studie „Duration of breast feeding and arterial distensibility in early adult life: population based study“ von C P M Leeson, M Kattenhorn, J E Deanfield, and A Lucas kann unter BMJ 2001;322 643-647 oder http://bmj.com/cgi/content/full/322/7287/643 nachgelesen werden.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

o.T


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

liebe melli, möchte dir was über meinen sohn berichten, der 2 einhalb jahre gestillt wurde: er ist supermutig/draufgängerisch, unabhängig/selbständig, von anfang an vater-fixiert (!)und die ganzen memmigen rockzipfelkinder sind immer die kinder der anderen mütter !!! ich habe meine periode erst nach 2 jahren bekommen und wurde dann sofort schwanger ! viel spass beim weiterstillen, jessica


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Biggi! Ich weiß, dass man nach der Entbindung kein Vollbad nehmen sollte, damit die Brust nicht mit dem Wochenflus in Berührung kommt. Gilt das Gleiche auch für die Regelblutung? Oder sollte ich lieber duschen? Noch etwas anderes: Warum hört man nur immer wieder, dass man mit einem halben, spätestens aber mit einem Jahr abstillen sollte? M ...

Hallo Biggi, ich war gerade bei meinem Frauenarzt und bin nun etwas verunsichert. Meine Kleine ist nun 9 Monate alt und meine Monatsblutung hat noch nicht wieder eingesetzt. Ich stille vor allem nachts mehrere Male kurz, auch früh und abends stille ich noch. Der FA meinte jetzt aber, wenn in spätestens 3 Monaten die Blutung nicht wieder eingesetzt ...

Hallo Biggi ! mein sohn ist 3 monate alt. seit seiner geburt habe ich keine regel ! ich stille auch voll ich hab mal gehört das es mit dem stillen zusammen häng. wann kriegt man die regeln wieder ? wenn man nicht mehr stille ? Mfg

Mich hats wieder erwischt, nach 11 Monaten und fast vollstillens sind die "Maler" wieder da, die Sauerei fängt wieder an. Und ich hab echt gefühlt total wenig Milch. Ich fühle mich absolut ausgelutscht. Der Milchspendereflex dauert ewig bis er auslöst, Lotte beschwert sich teilweise schon. Beim 1. Kind hatte ich das nicht, soweit ich mich erinn ...

Hallo zusammen, Ich bin im September 2020 das erste Mal Mama einer kleinen Tochter geworden, die ich nach wie vor stille. 6 monate voll, Brei fand sie nie so doll, daher haben wir viel nach Bedarf auch über das 1. Lebensjahr hinaus gestillt und Fingerfood bzw Familienkost angeboten. Mittlerweile isst sie auch gut mit, nach wie vor interessiert si ...