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Wachstumsschub??

Frage: Wachstumsschub??

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Wachstumsschub? so oft stillen? Meine Tochter ist jetzt 7 1/2 Monate alt. Vor ca. 1 Monat hat sie 2 zähne bekommen, danach war ihr schlafrhytmus nachts total durcheinander (davor wurde sie nachts nur 1 oder 2 mal munter). sie wurde jede stunde wach und wollte an die Brust. nachdem das zahnen vorbei war, wurde es leider nicht besser. mein kindearzt meinte, sie hätte sie jetzt schon daran gewöhnt dass ich sie dann immer an die brust nehme und findet es gemütlich. er meinte, wenn mich das stört, dann soll ich einfach damit aufhören. das hätte ich versucht. die ersten tage war zwar anstrengend, aber danach wurde es langsam besser. das hielt aber leider nicht lange. seit ca. 2 wochen gibt es riesengeschrei sobald ich sie ins bett lege. und wenn sie dann abends eingeschlafen ist, wird sie immer nach ca 45 min munter. auch nachts wird sie stündlich munter und ich kann sie so einfach nicht beruhigen. nur durch stillen hört sie auf zu weinen. sie schläft zurzeit auch total schlecht. vielleicht bekommt sie auch wieder zähne, aber ich kann noch nichts sehen bzw. spüren. zurzeit ist es wirklich total anstrengend. vielleicht ist es auch schon der wachstumsschub. ich hab gelesen, dass so um den 8ten monat der nächste schub ist und sie teilweise schlecht träumen und schlafen und trennungsängste haben. das würde total auf sie zutreffen. ich weiß jetzt nicht, ob ich sie nachts wirklich stündlich an die brust legen soll wenn sie munter wird. sie trinkt zwar dann schon, aber kann man echt soviel durst haben (sie bekommt auch abends brei)? oder will sie wirklich nur an die brust, um wieder besser einschlafen zu können? ich schaff es auch irgendwie nicht, sie ohne stillen zu beruhigen. auch unter tags tue ich mir leichter, wenn ich sie vor dem mittags- oder nachmittagsschlaf stille, denn dabei wird sie immer müde und man kann sie unter tags problemlos ins bett legen. ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich sie ohne stillen ins bett bringen könnte. ich glaube fast, dass ist der einzige grund warum ich sie noch stille. denn eigentlich bekommt sie schon brei (außer zum frühstück).


Biggi Welter

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Liebe lena2606, es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys in diesem Alter nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Es gibt keinen Grund, dass Sie etwas daran ändern müssen, dass Sie Ihr Baby bei sich im Bett haben und nach Bedarf stillen und auch in den Schlaf stillen, es sei denn SIE persönlich stört etwas daran. Auch die immer wieder geäußerten Argumente, das Baby würde auf diese Weise verwöhnt oder es würde so nie lernen alleine einzuschlafen bzw. nie wieder aus dem Elternbett ausziehen, sind nicht stichhaltig. Babys in diesem Alter können noch nicht verwöhnt werden und Kinder, die sich den Platz im Elternbett nicht erkämpfen oder ertrotzen mussten, ziehen von selbst aus dem Elternbett aus, sobald sie reif genug dafür sind. Im Gegensatz dazu wollen viele Kinder, die als Babys alleine schlafen mussten noch lange ins Elternbett, weil ihr Bedürfnis (noch) nicht gestillt wurde. Sobald ein Baby die nötige Reife hat, lernt es alleine (ein)zuschlafen und wird auch längere Schlafphasen haben. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können. Ich möchte Ihnen zu diesem Thema auch noch ein weiteres neues, wunderbares Buch empfehlen von Sibylle Lüpold: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." Sie bekommen es im Buchhandel und auch hier im Still-Shop. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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