Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wachstumsschub

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wachstumsschub

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Hallo Biggi, ich muss mal wieder ein wenig nerven und meine Fragen los werden. Also meine Kleine morgen 8 Wochen hat zur Zeit folgende Probleme. Sie kommt seid 2 Tagen alle 2 Stunden am Tage und wenn ich Glück habe in der Nacht alle 3 Stunden aber auch eher alle 2 STunde. Dann trinkt sie nicht wirklich viel vielleicht so 5 Min wenn es hoch kommt und will nicht mehr. Es ist aber nicht so das sie dann ruhig einschläft sondern sie jammert die ganze Zeit rum und quengelt sich was zurecht. Sie mag dann nicht liegen und nichts. Leider nimmt sie keinen Schnuller zur Beruhigung sondern nur meinen Kleinen Finger was sich ab und an schwierig gestaltet da ich ihr denn ja nicht immer geben kann.( Ist vielleicht auch nicht so gut und gesund oder). Dann jammert sie wirklich immer wieder rum und wenn ich sie wieder anlege dann trinkt sie auch aber das ist doch nicht gut oder? Ich mein ein wenig Rythmus wäre ja nicht schlecht. SIe gedeiht sonst richtig gut sie hat jetzt ca 4 Kg bei 53 cm. Das heißt sie hat in 11 Tagen wieder gut 6 gr. zugenommen, ich denke das ist eh ein wenig viel aber was soll ich machen. SIe hat auch bei jedem Wickeln eine nasse Windeln und meistens pullert sie beim wickeln auch nochmal ganz viel. SIe siehr rosig soweit aus das ist alles okay. Was mir aufgefallen ist das der Bauch sehr sehr dick ist man merkt das da viel Luft drin ist. Was kann ich nun machen immer weiter anlegen so wie sie es möchte? Der Schub dauert doch aber maximal 48 Stunden was ist wenn sie weiterhin alle 2 Stunden kommt?? Danke für die Antworten ich hoffe es melden sich viele die ähnliche Erfahrungen haben. Meine E-Mail Adresse ist hinterlegt. LG Anja


Biggi Welter

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Liebe Anja, Ihr kleines Mädchen ist ein noch recht junges Baby und ihr Verhalten entspricht schon fast "lehrbuchmäßig" dem eines wenige Tage oder Wochen alten Babys, das eben nicht zehn bis 15 Minuten an der Brust trinkt und danach zufrieden einschläft (Baby, die sich so verhalten, sind so schwierig zu finden, wie eine Nadel im Heuhaufen). Babys haben ein über das reine Ernährungssaugen hinausgehendes Saugbedürfnis und diesem "non nutritiven" Saugen kommt eine sehr große Bedeutung zu. Nun werden viele Menschen sagen: "Dafür gibt es ja einen Schnuller". Doch das ist eine sehr zweifelhafte Antwort. Der Schnuller ist eine Brustattrappe und von der Natur ist vorgesehen, dass das non nutritive Saugen an der Brust stattfindet. Wird der Schnuller eingesetzt, kann es nicht nur zu Saugproblemen kommen, er kann auch dazu führen, dass das Kind zu wenig Zeit an der Brust verbringt, so dass die Brust nicht ausreichend stimuliert wird und das Kind nicht die Milch bekommt, die es braucht. Der Gebrauch des Schnullers ist sehr kritisch zu sehen. Die anderen Nebeneffekte, wie häufiges Aufstehen der Mutter, weil das Kind den Schnuller verliert, sind natürlich auch nicht gerade angenehm. Sie können sich und Ihrem Baby das Leben sehr viel einfacher machen, wenn Sie sich auf Ihr Kind einlassen. Die oben erklärten Zusammenhänge machen es Ihnen möglicherweise einfacher, dem Bedürfnis des Kindes entgegenzukommen, zumal es erwiesen ist, dass es sich langfristig auszahlt, diese Bedürfnisse jetzt zu stillen. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa sechs bis acht Wochen zu erwarten. Dazu kommt: Menschenbabys sind Traglinge, die den Kontakt zur Mutter brauchen. Es ist von der Natur nicht vorgesehen, dass sie alleine sind und auch nicht, dass sie alleine schlafen. Das widerspricht dem Bild vom süß in der Wiege schlummernden Baby, das fast alle Frauen (zumindest beim ersten Baby) haben. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn Ihr Kind nicht pausenlos schlafen will und ständigen Körperkontakt sucht. Außerdem schlafen die meisten Babys sehr viel weniger als es von den Eltern angenommen wird. Babys sind soziale Wesen, die die Welt, in die sie hineingeboren wurden erkunden und kennenlernen wollen und das geht nicht im Schlaf. Lassen Sie Ihr Kind an Ihrem Leben teilnehmen. Es ist selbstverständlich nicht so, dass alle voll gestillten Babys gleich aussehen und es gibt durchaus auch schwerere Stillkinder. Ein Stillkind mag in den ersten Monaten überdurchschnittlich zunehmen und wie ein kleiner Buddha aussehen, langfristig ist es jedoch so, dass dieses Kind ein verringertes Risiko für Übergewicht hat. Das Fett, das sich zunächst eventuell ansammelt, wird aufgebraucht, sobald das Kind mobiler ist und das Kind wird von alleine "schlank". Ich kann Ihnen nur dringend empfehlen, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen oder zumindest einmal mit einer Stillberaterin in ihrer Nähe ein direktes Gespräch (auch am Telefon) zu führen. Viele Unsicherheiten lassen sich im direkten Gespräch sehr viel besser ausräumen und der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr ermutigend sein und vor allem werden Sie sehen und erleben, dass sich andere Babys genau so verhalten wie Ihr kleines Menschlein. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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