Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Vollstillen über 6 Monate

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Vollstillen über 6 Monate

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Hallo, liebes Stillberater-Team! Ich bin eine überzeugte Still-Mama, nicht erst seit meinem jetzigen Kind Leonard (08/09). Bereits meine "Großen" (11/99 und 01/03) habe ich über ein Jahr voll gestillt und danach bis zu 2,5 Jahre weiter nach Bedarf gestillt. Nun lese ich überall nur noch von einer 6monatigen Voll-Stillzeit und dass es danach nicht mehr ausreichend wäre, nur noch Muttermilch zu füttern. Hat sich seit 2003 die Welt so verändert? Gibt es neuere Studien, die belegen, dass dann dem Baby zu wenig Nährstoffe zur Verfügung stehen? Für mich mutet es sehr seltsam an, dass ich einem 7-Monate alten Säugling eine volle Mahlzeit mit Fleisch und Kartoffeln (wenn auch kleingemusst) anbieten soll. Muss ich meine Praktik nun ändern? Was meint ihr dazu? Grüssle, ChrissyB mit Leonard 08/09, Sebastian 11/99 und Katharina 01/03


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Liebe ChrissyB, es ist prima, wenn die Kleine gut gedeiht und zufrieden ist, aber das schließt nicht aus, dass sie dennoch mit sechs Monaten bereit für Beikost ist. Mit etwa sechs Monaten ist es in der Regel so weit, dass sich der kindliche Speiseplan erweitert und das heißt ja nicht automatisch, dass damit das Stillen beendet ist. Das Kind wird auch ab der Einführung der Beikost weiter stillen wollen, aber es wird eben nicht mehr ausschließlich gestillt. Die Empfehlung, dass mit einem halben Jahr mit Beikost begonnen wird, deckt sich mit der Empfehlung der WHO und es stimmt nicht, was leider immer wieder verbreitet wird dass die WHO ein längeres Vollstillen empfehlen würde. Sicher ist es im Einzelfall möglich, dass ein Kind länger als sechs Monate ausschließlich gestillt wird, aber keinem Kind sollte ab etwa einem halben Jahr die Beikost vorenthalten werden, wenn es danach verlangt, auch dann nicht, wenn es mit der Muttermilch weiter „satt“ wird. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Allmählich wird sich die Menge der Beikost von selbst steigern und etwa ab den ersten Geburtstag werden sich das Verhältnis Beikost zu Muttermilch langsam umkehren, bis sich das Kind (wenn es dazu die Gelegenheit erhält, die Entscheidung selbst zu treffen) schließlich irgendwann ganz abstillen wird. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo Biggi, die Kleine ist der Kleine. Und nun ja, er ist z. Z. sehr unruhig. Ich habe bis jetzt auf das Erlernen von Stehen, Robben usw. geschoben. Aber vielleicht braucht er auch einfach mehr Nahrung? Keine Ahnung. Meine Frage nach neueren Studien hast Du leider nicht beantwortet. Das wüsste ich schon gern. Mein Sohn Sebastian war auch total proper und ist mehr als 6 Monate voll gestillt worden. Ich begreife nicht so ganz, warum das jetzt nicht mehr richtig sein soll. Von der WHO hatte ich übrigens gar nichts geschrieben. ;-) Aber gut. Ich möchte meinem Sohn Leonard ja nichts vorenthalten. Dann werde ich mal etwas Kartoffel probieren. Vielleicht schläft er dann auch mal wieder. Grüssle, ChrissyB mit Leonard 08/09


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Liebe ChrissyB, sorry für die Kleine ;-) und ich dachte, Du beziehst dich auf die WHO. Wenn nicht, von wem wird dann gesagt, dass länger als sechs Monate voll und ausschließlich gestillt werden soll ???? Es gibt neue Studien, allerdings halten wir uns nach wie vor an die Empfehlungen der WHO. Schau mal unter: http://www.stillen.org/deutsch/docs/stellungnahme_optimaler-zeitpunkt-beikosteinfuehrung.pdf Schau einfach auf deinen Kleinen, er wird dir zeigen, ob er Kartoffeln mag ;-) – und wenn nicht, kann er durchaus weiterhin noch voll gestillt werden, so lange er gedeiht. Wichtig ist es halt, dass dem Kind nichts vorenthalten wird. LLLiebe Grüße Biggi


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