Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Vollstillen mit 9 Monaten?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Vollstillen mit 9 Monaten?

Mitglied inaktiv

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Hallo meine Tochter Valerie wird nächste Woche 9 Monate und ich stille Sie zu 99% noch voll. Ab und an nimmt Sie auch mal einen winzigen Löffel Brei an. Aber meist presst Sie die Lippen so fest zusammen das es einfach nur zum verzweifeln ist. Genau das gleiche beim trinken, nur mache ich mir da bei diesen Temperaturen echt langsam Sorgen. Hab schon alle Flaschen, Sauger und auch Getränke ausprobiert, aber Sie saugt nicht bzw aus dem Becher oder vom Löffel lässt Sie es wieder aus dem Mund laufen. Vielleicht hat noch jemand ein Tipp für mich. Vielen Dank Manuela P.S. Meine Große die hat mit 4 Monaten ohne Probleme Brei gegessen und Tee getrunken.


Biggi Welter

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Liebe Manuela, selbst voll gestillte Einjährige sind nicht die ganz große Seltenheit und es gibt vereinzelte Berichte über Kinder, die sogar noch weit ins zweite Lebensjahr hinein ausschließlich gestillt wurden und dabei gut gediehen sind und sich altersentsprechend entwickelt haben. Ein Kind, das lange jegliche feste Nahrung verweigert, kann aber wohl kaum zum Essen gezwungen werden, denn: was macht ein Mensch, den man mit Gewalt dazu zwingen will, etwas zu tun? Er blockiert oder zerbricht. Beides ist nicht wünschenswert, schon gar nicht in der Eltern Kind Beziehung. Druck und Zwang sind nicht geeignet, um ein Kind zum Essen zu bringen. Im Gegenteil: je mehr Druck, je mehr Kampf es gibt, um so schwieriger wird die Situation und zum Schluss gibt es in diesem Kampf ums Essen nur Verlierer. Verweigert ein Kind jedoch wie Valerie länger jegliche Beikost, ist es sicher nicht verkehrt, das Kind genauer anzuschauen und eventuell auch die Eisen und Zinkwerte zu kontrollieren. Es kommt zwar eher selten vor, doch manchmal liegt die Essensverweigerung der Kinder gerade an einem Mangel dieser Spurenelemente und dieser Mangel verschärft sich dann noch weiter, wenn das Kind nicht isst. Bitte also weiterhin zum einen Geduld bewahren, dem Kind fingergerechte Nahrung und gemeinsames Essen am Familientisch und mit anderen Kindern (Nachahmungseffekt) anbieten und einmal von der Kinderärztin/arzt nachschauen lassen. Beim Trinken heißt das Zauberwort Geduld. Lassen Sie Ihr Kind mit dem (leeren) Becher spielen, setzen Sie auf seinen Nachahmungstrieb und versuchen Sie es nicht mit Druck. Ihr Kind wird nicht verdursten, vor allem nicht, wenn es weiterhin nach Bedarf gestillt wird. Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Kindes über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt es wird nach Bedarf gestillt. Wie viel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wie viel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Bieten Sie Ihrem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Haben Sie Geduld, Ihr Baby wird das Trinken schon lernen und akzeptieren und sollten Sie den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und Ihr Kind dennoch nicht mehr trinken will, dann machen Sie aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo, bei uns ist es ähnlich: Felix ist nun 9 Mon. alt und ernährt sich hauptsächlich von MuMi - wenn ich keinen Dienst habe, wird er vollgestillt. Mittlerweile ist er jedoch sehr an unserem Essen interessiert und sitzt ganz stolz im Hochstuhl mit einer Reiswaffel o.ä. in der Hand. Trotzdem habe auch ich eine Trinkfrage, denn was mache ich, wenn er während meiner Arbeit isst und nichts dazu trinkt? Neuerdings nimmt er dort erstaunliche Mengen zu sich - z.B. eine ganze(!) Banane, eine Reiswaffel und ein paar gekochte Möhrenstückchen. Das macht ihm offenbar Durst, denn je mehr er gegessen hat, desto früher will er gestillt werden. Er scheint einfach nicht zu kapieren, dass man Wasser auch trinken kann. Becher, Löffel, Sauger, Schnabelaufsätze aller Art, sogar ein Schuss Apfelsaft ins Wasser - das ist alles bloß Spielerei und wird nicht angenommen. An sich hat er mittlerweile Geduld, bis ich wiederkome, aber je mehr Beikost er annimmt, desto mehr MuMi fordert er ein. Das kommt mir einfach paradox vor. Vor allem Bananen sind ja so süß und klebrig, da will er wohl immer gleich - aber eben nur mit seiner Milch - nachspülen. LG, Emily


Biggi Welter

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Liebe Emily, versuche es einmal mit einem Strohhalm. Manche Kinder trinken gern und gut mit einem Strohhalm aus einem Becher (die dicken, biegsamen Halme eignen sich recht gut). Lass deinem Kind einfach Zeit, meist ist es wirklich so, dass die Mäuse es irgendwann heraus haben, wenn man meint, es lernt nie, aus der Tasse zu trinken :-). LLLiebe Grüße, Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi vielen Dank. Arzttermin haben wir nächste Woche. Sie sitzt bei jeder Mahlzeit mit am Tisch und giert auf unser essen. Komischerweise geht bei Eis der Mund auf und gar nicht mehr zu. Sie nimmt auch gern Banane, Reiswaffel, Milchbrötchen an und beist ab, aber sobald es nur zu weit im Mund drin ist, spuckt Sie es wieder aus. Selbst Fruchtzwerg will Sie essen nur nach ersten Löffel ist Schluss. Beim trinken haben wir jetzt mal ein Trinkbecher (wie ein Glas) ohne sauger oder so was probiert und Sie versucht zu trinken. Ich glaube es kommt auch etwas im Magen an, auch wenn der größte Teil auf dem T-shirt landet. Auf jeden Fall ist es gut zu wissen das man nichts falsch macht und kann der älteren Generation ruhigen Gewissens sagen, es ist alles bestens. Also vielen Dank. Liebe Grüsse Manuela


Mitglied inaktiv

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Hallo Emily auch Dir vielen Dank für Deine Worte, ist immer gut zu wissen das man nicht alleine solche Probleme oder Fragen hat. Liebe Grüsse Manuela


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