Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Verweigerung von Brust UND Flasche

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Verweigerung von Brust UND Flasche

Mitglied inaktiv

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Hallo liebe Biggi Welter! Ich habe einen nun 8,5 Wochen alten Jungen, den ich stille. Er bekommt allerdings ab und zu abgepumpte Milch in der Flasche und ganz selten (einmal in 48 Stunden etwa) eine Flasche mit Babynahrung. Mein Problem ist nun, daß der Kleine ab und zu trotz offensichtlichem Hunger nicht richtig trinkt sondern schreit. Das passiert oft am frühen abend. Dabei trinkt er z.B. an der Brust für 5 Minuten und fängt dann an zu brüllen. Ab und zu hilft es, ihn hochzunehmen und an der anderen Seite wieder anzulegen oder ihn eine Weile nur zu trösten und dann neu zu versuchen. Aber immer auch nicht. Der Versuch ihm dann eine Flasche zu geben brachte auch nichts und das Problem tritt auch auf, wenn er erst die Flasche bekommt. Er trinkt wieder ein paar Minuten und "überlegt es sich dann anders". Trotz brüllen schnappt er aber regelrecht nach Flasche/Brust, nur trinkt er nicht richtig sondern fängt gleich wieder an zu schreien. Gottseidank ist es nicht täglich, aber ich wüßte schon gern, woran das liegt und was ich tun kann, damit er ruhiger trinkt. Vielen Dank schonmal für die Hilfe! Liebe Grüße, Alexandra


Biggi Welter

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? Liebe Alexandra, es klingt ganz so, als ob Ihr Kleiner in dieser Situation schlicht so aufgedreht ist, dass er nicht trinken kann. Oberstes Gebot ist hier Ruhe bewahren und weder für Mutter noch für das Kind Stress aufkommen lassen. Ihr Kind wird nicht verhungern, wenn es jetzt nicht trinkt! Wenn Ihr Baby sich dann so aufregt, dass es sich nicht mehr anlegen lässt, dann kann es sehr sinnvoll sein, andere Strategien zur Beruhigung zu versuchen. In dieser Situation ist - so schwer es auch fällt - Ruhe das alleroberste Gebot. Keine großen Aktionen und nicht ständig etwas neues ausprobieren, sondern das Kind mit viel Ruhe und möglichst wenig Aufhebens zu beruhigen versuchen. Vor allem, wenn die Mutter - was ja nur zu verständlich ist - angespannt ist, dann ist es vorteilhaft, wenn vielleicht der Partner das Kind nimmt, der weniger aufgeregt ist (oder die Großmutter oder eine andere Person einspringt). Der Punkt ist, dass der Fokus vom Kind genommen wird, dass sich nicht mehr alle Anspannung auf das Kind konzentriert und es so die Gelegenheit bekommt, sich wieder zu entspannen und zu beruhigen. Der Teufelskreis der Anspannung, die sich auch bei den Eltern aufbaut und so das Kind immer unruhiger werden lässt, muss durchbrochen werden. Das kann manchmal auch dadurch erfolgen, dass das Baby auf eine Decke gelegt wird und die Mutter oder der Vater es durch unaufgeregtes, leises Sprechen und sanftes Streicheln beruhigt. Auch ein Spaziergang mit dem Kind im Tragetuch kann hilfreich sein. Außerdem möchte ich Ihnen den Besuch einer Stillgruppe empfehlen. Dort werden Sie sehen, dass sich Ihr Baby keineswegs anders verhält, als die Mehrzahl aller Babys in seinem Alter. Der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann ungeheuer hilfreich sein. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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flasche & schnuller sofort weglassen und geduldig bleiben, dann wirds schon wieder. meiner hat mit 3 monaten eine saugverwirrung bekommen und heute ist er 7 monate und wir stillen noch :o) lg andrea


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Liebe Biggi Welter, vielen Dank schonmal für die ausführliche Antwort! Ich würde sehr gerne eine Stillgruppe und Stillberaterin sehn, aber da ich nicht in Deutschland wohne wird das wohl leider nicht klappen. Oder wissen Sie eventuell auch über den Bereich in Großbritannien Bescheid? Ich wohne in Ost-London, falls es so ist und wäre über einen Tipp sehr dankbar! Liebe Grüße, Alexandra


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Liebe Alexandra, Du kannst die landesweite Telefonnummer 0845-120-2918 anrufen, dort bekommst Du Auskunft, ob es in deiner Nähe eine Beraterin gibt :-). LLLiebe Grüße Biggi


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