Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Verstopfter Milchgang

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Verstopfter Milchgang

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Hallo liebe Biggi! Habe seit gestern stechende und brennende Schmerzen in der Brustwarze. V.a. beim Saugen des Kleinen könnte ich in die Luft gehen, aber auch in den Stillpausen ist es sehr unangenehm. Nun habe ich heute morgen festgestellt, daß die Milch nicht recht fließt, und das auf der Brustwarze ein helles Bläschen zu sehen ist, stecknadelkopfgroß. Nach telef. Rücksprache mit meiner Hebamme riet mir diese dieses Bläschen mit einer sauberen Nadel aufzustechen, es sei ein verstopfter Milchgang. Die Schmerzen wurden zuerst schlimmer, aber nach dem Stillen besser. Nun ist es jedoch so, daß jetzt wieder ein Bläschen zu sehen ist und die Schmerzen wieder da sind. Ich könnte Schreien beim Stillen. Soll ich jetzt dauernd die Brustwarze mit einer Nadel behandeln? Was kann ich sonst tun und v.a. wie läßt sich das verhindern? Ein anderes Problem beim Stillen habe ich auch noch was vielleicht einen Zusammenhang hat und zwar "spielt" mein Sohn -5 Wochen alt-mit meiner Brustwarze, er läßt sie immer mal wieder los, mit vollem Vakuum, das ist natürlich sehr schmerzhaft für mich,scheint ihm aber viel Spaß zu bereiten. Wie kann ich ihm das abgewöhnen?


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Liebe Felici, es klingt ganz so, als ob ein Milchausführungsgang verstopft ist. Es gibt zwei mögliche Ursachen für diese Art der Verstopfung: Entweder es kommt zu einem Milchstau weil sich ein Propf in der Öffnung eines Milchgangs bildet. Wenn der Pfropf aus der Brustwarze herauskommt, sieht er wie Kristall oder ein Sandkorn aus, manchmal auch wie ein dünnes Spaghetti. Abhilfe im akuten Fall schaffen sanfte Massage und die Anwendung von feuchter Wärme und anschließende Entleerung der Brust durch das Baby oder eventuell Abpumpen oder Handausstreichen. Es kann helfen, diese immer wiederkehrenden „Verstopfungen" zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel Lecithin eingenommen wird. Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken. Außerdem solltest Du auf eine absolut korrekte Anlegetechnik achten und direkt bei den allerersten Anzeichen für einen Milchstau mit der Behandlung (feuchte Wärme vor dem Stillen, unterstützende Massage, RUHE usw.) beginnen. Die andere Möglichkeit ist ein sogenanntes „weißes Häutchen" oder „weißes Bläschen". Ein weißes oder klares Bläschen auf der Brustwarze kann durch einen verstopften Milchgang oder durch Haut, die einen Milchgang verschließt, verursacht werden. Weiße oder klare Bläschen auf der Brustwarze (auch Milchbläschen genannt), können durch einen Pfropfen entstehen, wenn zum Beispiel ein Körnchen oder eingedickte Milch den Milchfluss in der Nähe der Brustwarzenöffnung blockiert oder eine dünne Hautschicht die Öffnung eines Milchgangs von außen versperrt. Ob das weiße oder klare Bläschen durch einen Pfropfen im Milchgang oder durch ein die Öffnung blockierendes Häutchen verursacht wird, die Behandlung ist die gleiche. Du solltest warme Kompressen auflegen, um das Bläschen zu erweichen und dann sofort das Baby an die Brust anlegen. Dabei muss sorgfältig auf eine gute Stillhaltung und korrektes Ansaugen geachtet werden. Die Hitze führt dazu, dass sich der Milchgang leicht ausdehnt, so dass er für den Pfropfen durchgängig werden kann. Liegt die Ursache des Problems in einem Häutchen über dem Milchgang, wird dieses sich durch die Hitze ausdehnen und dünner werden. Sobald Wärme angewendet wurde, wird der Milchspendereflex zusammen mit der Saugtätigkeit des Babys in den meisten Fällen ausreichen, um das Bläschen zu öffnen. Danach können die für wunde Brustwarzen empfohlenen Maßnahmen dabei helfen, die Heilung zu beschleunigen. Wenn die oben beschriebene Behandlung keine schnelle Erleichterung bringt, reicht meist eine einmalige Öffnung des Bläschens mit einer Kanüle (bitte mit dem Arzt besprechen). Wichtig ist, dass beim Auftreten dieses Problems möglichst bald reagiert wird, um einen Milchstau und ev. daraus resultierende Probleme zu vermeiden. Zusätzlich sollte auf eine möglichst korrekte Stillhaltung und richtiges Anlegen geachtet werden. Du solltest in der nächsten Zeit immer aufpassen und den kleinen Finger bereit halten. Sobald dein Baby mit der Brustwarze spielt, solltest Du den Saugschluss lösen und dein Kind von der Brust nehmen. Dein Sohn wird recht bald lernen, dass Du das Spielen mit der Brust nicht magst. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Ich hoffe, es geht dir bald besser! LLLiebe Grüße Biggi


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