Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Verstopfte Nase beim Stillen, Fontanelle und lange Stillmahlzeit?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Verstopfte Nase beim Stillen, Fontanelle und lange Stillmahlzeit?

Ankif

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Hallo Biggi, Ich habe ein paar Fragen rund ums Stillen. Vielleicht kurz zu "unserer" Vorgeschichte: Mein Sohn Moritz ist 33+3 geboren und war die ersten drei Lebenswochen im Krankenhaus. Er wurde mit abgepumpter Muttermilch ernährt, anfangs wurde er damit noch teilsondiert da er zu schwach zum Trinken war. Seit er ca. 5 Wochen alt ist, trinkt er nur noch an der Brust, worüber ich sehr glücklich bin. Die Stillmahlzeiten dauerten anfangs auch noch sehr lange, ca. 60 Minuten. Inzwischen sind sie kürzer geworden. Hier nun meine Fragen: 1. Nachts stille ich im liegen und seit einiger Zeit ist es so, dass Moritz' Nase dadurch verstopft. Ich habe das Gefühl dass irgendwie Muttermilch dort landet und Moritz deswegen sehr schlecht Luft bekommt. Das Stillen artet dann in einen röchelnden und grunzenden Kampf aus ;-) Gibt es eine Möglichkeit ihm zu helfen? Die Stillposition will ich gerade nachts ungern ändern. 2. Die Stillabstände liegen tagsüber bei drei Stunden, trotzdem hat mein Kleiner oft eine eingefallene, pulsierende Fontanelle. Muss ich mir Sorgen machen dass er zu wenig trinkt bzw. Flüssigkeit bekommt? Er nimmt ca. 100g die Woche zu und hat auch bei jedem Windelwechsel eine nasse Windel. 3. Ich stille meinen Sohn meist so gegen 22 Uhr ein letztes Mal, wobei er dann meist einschläft. Bei dieser Stillmahlzeit ist es so, dass er mindestens 30-40 Minuten trinkt oder eben auch "nur" nuckelt. Für mich ist es schwer den Unterschied zu erkennen. Dieses sehr lange stillen ist für mich so langsam anstrengend, vor allem nach einem langen Tag. Soll ich ihn lösen, wenn ich denke dass er nur noch nuckelt? Oder soll ich lieber immer warten, bis er sich von alleine löst? Woran kann ich genau erkennen, ob er noch trinkt? Schluckgeräusche sind am Ende nur noch ab und zu zu hören. Lieben Dank im Voraus!


Biggi Welter

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Liebe Ankif, Babys können zum Teil sehr eigenartige Geräusche machen, die uns Eltern manchmal wirklich Sorgen bereiten können. In den meisten Fällen sind diese Laute und Geräusche aber harmlos. Du könntest vorher ein paar Tropfen Muttermilch in die Nase tröpfeln, wenn das nicht reicht, solltest Du tatsächlich die Stillposition ändern. Die Fontanelle ist einem häufigen Wandel unterworfen (so kann sie sich aufwölben, wenn das Baby sehr schreit) und um auf einen Flüssigkeitsmangel hinzuweisen müsste sie sehr stark eingesunken sein. Wenn alle Anzeichen für ein gut gedeihendes Kind vorhanden sind und das Kind sich wohl fühlt, ist eine eingesunkene Fontanelle nicht zwingend ein Hinweis dafür, dass das Kind zu wenig Flüssigkeit bekommt. • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 130 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht, mit zunehmendem Alter verringert sich die Gewichtszunahme. • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Punkte erfüllt sind, ist eine eingesunkene Fontanelle, die in der Tat in Zusammenhang mit anderen Kriterien (wie geringer Urinmenge, Elastizitätsverlust der Haut, Teilnahmslosigkeit) auf einen Flüssigkeitsmangel hinweisen kann, in der Regel nicht bedenklich, denn die Fontanelle wechselt mit der Aktivität und der Durchblutung und ist mal tiefer mal höher zu spüren, Schwankungen sind bei einem sonst gesunden Kind, das die oben aufgeführten Kriterien erfüllt, normal. Vielleicht gehst Du aber dennoch, einfach zu deiner eigenen Beruhigung zur Kinderärztin/arzt und lässt dir bestätigen, dass mit dem Baby alles in Ordnung ist. Auch wenn dein Kind am späten Abend nur nuckelt, bekommt es doch Milch dabei. Gerade weil es doch grenzwertig zugenommen hat, würde ich eher öfters und nicht weniger anlegen. Zusätzlich wäre es sinnvoll, wenn Du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden könntest, die dir im direkten Gespräch noch gezieltere Tipps geben kann. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi


Ankif

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Liebe Biggi, Danke für deine Antwort. Ich bin kommende Woche bei meiner Kinderärztin und werde die Sache mit der Fontanelle mal ansprechen. Aber grundsätzlich bin ich erstmal beruhigt, da Moritz sonst keine Anzeichen eines schlechten Gedeihens zeigt. Liebe Grüße


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