Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

unterschiedliche Brüste

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: unterschiedliche Brüste

Mitglied inaktiv

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hallo Biggi, mein Sohn ist jetzt 10 Wochen alt (mein erstes Kind!). Mit dem Stillen klappt es mal mehr mal weniger. Es fällt mir sehr schwer meine Brüste ausgeglichen zu halten. Mein linker Busen ist von haus aus kleiner als mein rechter. Der Rechte produziert immer sehr viel bzw. schnell Milch nach. Der Linke produziert diese Menge nicht mal in der doppelten Zeit. Ich weiß nicht was ich machen soll. Wenn ich den Kleinen links anlege, kann es passieren dass er nicht so viel Hunger hat und die Milch bleibt im rechten drin und er wird hart. Leg ich ihn rechts an produziert der linke ja nicht nach... Ich kann meinen Kleinen auch noch nicht so gut einschätzen. Gibt es da irgenwelche Tricks? Ach, noch was: Wenn er rechts saugt, dann fängt es irgendwann an zu kribbeln und die Milch fängt an zu laufen. Das spühr ich beim linken Busen nicht mehr (im Gegensatz zu früher). Habe Angst das bei meinem linken Busen die Milch ausbleibt. Kann das denn passieren? LG Karina


Biggi Welter

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Liebe Karina, ich fürchte, dass Sie da wenig machen können. Wir Menschen sind nicht symmetrisch und das gilt auch für die Brüste einer stillenden Frau. Es ist ganz normal, wenn eine Brust mehr Milch bildet als die andere. In einigen Fällen kommt es zu einer stärkeren Milchproduktion in einer Brust, weil in dieser Brust mehr Milchgänge arbeiten und die Milch in dieser Brust schneller und reichlicher fließt. Manchmal wird (häufig unbewusst) an einer Seite mehr angelegt als an der anderen und so diese Seite zu mehr Milchbildung angeregt. Dieser Unterschied ist jedoch normalerweise bedeutungslos, da es nicht auf die Menge in einer Brust ankommt, sondern auf die Gesamtmenge. Eine Mutter kann ihr Baby auch mit einer Brust voll ernähren. Weigert sich das Baby hartnäckig, auf beiden Seiten zu trinken, wird sich die unbenutzte Brust langsam zurückbilden, und zwar in den Zustand, den sie vor der Stillzeit hatte. Bei der anderen Brust wird das Milchangebot zunehmen. Sie müssen also keine Sorge haben. Sie könnten versuchen durch gezieltes Anlegen eine Ausgleich zu schaffen, doch es gibt keine Garantie dafür, dass Sie diesen Ausgleich erreichen werden. Und wie gesagt: wichtig ist die Gesamtmenge und nicht, wieviel Milch eine Brust bildet. Sie können nun immer dann, wenn ihre Brust prall und voll wird und Ihr kleiner Sohn nicht mehr trinken mag, vorsichtig gerade so viel Milch ausstreichen oder abpumpen, dass das unangenehme Spannungsgefühl nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Bitte keinesfalls mehr Milch als unbedingt notwendig aus der Brust entleeren, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird. Das kosmetische Problem wird sich nach dem Abstillen wieder einigermaßen ausgleichen. Ich hoffe, ich konnte Sie beruhigen, sollten Sie noch Fragen haben, bin ich gerne für Sie da. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Vielen Dank für die Antwort - ich werde versuchen ihn viellicht doch öffters links zuerst anzulegen und dann die rechte ein wenig ins Rotlicht zu halten. Ich habe in der Zwischenzeit ein wenig in den anderen Mails rumgestöbert und eine über Clusterfüttern gelesen. Mein Sohn ist wie gesagt 10 Wochen alt und liebt es mit mir Stunden lang im Bett zu liegen und dieses Clusterfüttern zu betreiben (schlafen, aufwachen, ein bisschen trinken und wieder weiter schlafen). Es fällt mir sehr schwer da einen Tagesrythmus zu finden. Wie lange ist diese Füttermethode noch o.k. und ab wann soll ich versuchen ihn davon loszubringen also einen Tagesablauf einzuführen. Ich war schon total verunsichert weil ich immer gefragt werde wie viele Mahlzeiten er hat u.s.w. - aber es gibt manch vor- oder nachmittag da hängt er nur am Busen. Ich habe versucht die letzten paar Tage regelmäßig etwas zu unternehmen um ein wenig Abwechslung reinzubringen. Habe aber das Gefühl als wär ihm das Ganze zu viel und als könnte er es noch nicht so verarbeiten. LG Karina


Biggi Welter

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Liebe Karina, alle Stillexperten sind sich schon seit sehr langer Zeit einig: bei einem gesunden, voll ausgetragenen und gut gedeihenden Baby ist Stillen nach Bedarf das Optimale. So wird sichergestellt, dass das Kind die Nahrung, die es braucht, immer dann bekommt wann es sie braucht. Eine Ausnahme stellen schlecht zunehmende Kinder oder kranke Kinder dar, da kann es sein, dass die Mutter regulierend eingreifen muss und das Baby eventuell zum Stillen wecken muss. Im Durchschnitt will ein kleines Baby wie Ihres in unregelmäßigen Abständen zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Das Einzige, worauf Sie sich bei einem Baby verlassen können, ist, dass Sie sich auf nichts verlassen können. Der "Rhythmus" eines Baby ist ständigen Änderungen unterworfen und keineswegs eine feste Größe. Es kann sein, dass Ihr Baby in den nächsten Wochen größere Stillabstände bekommt, aber manche Babys trinken noch längere Zeit sehr häufig. Das Marathonstillen kann für Sie sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass Ihr Baby durch den Stillmarathon Ihre Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Lassen Sie sich einfach auf Ihr Kind ein. Sie werden sehen, der Alltag mit Baby ist viel einfacher, wenn frau sich nicht in irgendwelche Schemata pressen lässt und so anstrengend wie die ersten Wochen mit Baby oft sein können, so bleibt das Leben mit Kind nicht auf ewig. Ich kann Ihnen empfehlen, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen oder zumindest einmal mit einer Stillberaterin in ihrer Nähe ein direktes Gespräch (auch am Telefon) zu führen. Viele Unsicherheiten lassen sich im direkten Gespräch sehr viel besser ausräumen und der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr ermutigend sein und vor allem werden Sie sehen und erleben, dass sich andere Babys genau so verhalten wie Ihr kleines Menschlein. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Vielen Dank für die Ermutigung. Ich würde sehr gern mal in so eine Stillgruppe gehen. Ich wohne in 84034 Landshut. Nochmals Dankeschön! LG Karina


Biggi Welter

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Liebe Karina, laut meiner Liste ist die nächstgelegene LLL Stillberaterin Frau Maria Nickl Seibel Tel.: 0871 31350, rufen Sie einfach dort an. LLLiebe Grüße Biggi


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