Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Unruhe

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Unruhe

Mitglied inaktiv

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Hallo! Ich habe eine knapp 8 Monate alte Tochter. Sie hat vor ca. 1 1/2 Wochen mit der Beikost begonnen und seit letzter Woche Freitag krabbelt sie, seit Samstag ist sie aber auch unausstehlich. An die Zähnchen glaube ich nicht, denn erstens sind die an nicht so vil schuld wie immer behauptet wird und zweitens dachte ich das alles bei meiner großen Tochter ( 4 1/2) auch ganze 9 Monate lang bis sie dann mit 15 Monaten den ersten Zahn bekam. Die Kleine schreit sehr viel und meckert viel rum auch mitten in der Nacht aus heiterem Himmel oder aber bei Stillen, wenn sie kurz innehält. Sie ist soweit gesund (ich war am Dienstag bei Impfen): also keine Halsschmerzen, Soor oder so was. Nun meine Frage: kann das alles vom neuen Entwicklungsschritt dem Krabbeln kommen oder ist sie etwa noch nicht reif genug für Beikost (sie ißt mit begeisterung!), oder braucht der Darm etwa noch ein wenig um sich richtig auf die Beikost einzustellen (sie hat aber keine Bauchschmerzen: kein anziehen der Beinchen beim Schreien). Danke schon mal für die Antwort! Ich hoffe das ganze legt sich bald! LG


Biggi Welter

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Liebe Rahma, als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit drei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit sechs oder zehn Monaten. Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa sechs Monaten wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen (es muss nicht sein, dass auch das zweite Kind so spät zahnt), dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Der Tag, an dem dein Kind durchschläft und wieder ruhiger wird, wird kommen, doch es ist von Kind zu Kind unterschiedlich, wann es soweit sein wird. Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Du noch die nächsten Jahre damit verbringen musst, dein Baby in den Schlaf zu stillen, wahrscheinlich wird es sogar schneller vorbei sein, als Du es dir jetzt vorstellen kannst. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser „Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Hab ein wenig Geduld mit dir und deinem Kind und lass dein Baby Baby sein. Es mag dir jetzt endlos vorkommen, doch die Zeit vergeht wirklich schneller, als Du jetzt vielleicht denkst. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen kannst. Es kann natürlich auch sein, dass dein Kind tatsächlich auf die Beikost regiert. Was fütterst Du denn deinem Baby schon alles und wie viel? Du solltest mit der Beikost ganz langsam beginnen und sie nur allmählich steigern. Ich freue mich auf deine Antwort, bis dahin llliebe Grüße Biggi


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Sie wehrt sich auch beim wechsel von Brust auf schnuller (wenn sie nur noch nuckelt oder gerade beim einschlafen ist) und auch allgemein gegen den Schnulli, wenn sie wieder so eine Phase hat. mal ganz abgesehen davon daß das alleine einschlafen seither auch nicht mehr drin ist noch nicht mal wenn ich daneben liege. Sie ist aber meist total müde und die Schlafdauer am Tag ist auch schon weniger geworden.


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