Mitglied inaktiv
Liebe Kristina, mit unserer Tochter (10 Wochen alt) haben wir ein großes Trinkproblem. Sie wurde mit 49 cm und 3000 g geboren. Die ersten 3 Wochen nahm sie gut zu, danach nur noch wenig (ca. 80 g pro Woche). Sie trank bei einer Mahlzeit 60 bis 80 g (pro Tag 450 - 550 g). Aufgrund erhöhter Leberwerte wurden wir ins Krankenhaus eingewiesen. Dort wurde sie durchgecheckt. Wir sind froh, dass organisch alles i. O. ist und die Lebenwerte nur wegen der geringen Trinkwerte erhöht sind. Leider wurde ihr eine Magensonde gelegt. Nach 5 Tagen trank sie nur noch 20 bis 30 g - egal ob nach 4 Stunden oder 2 Stunden und egal ob Brust oder Flasche - die restliche Menge zu 100 g wurde nachsondiert! Nachdem die Magensonde entfernt wurde, hat sie dieses Trinkmuster beibehalten. Mehr als 20 - 40 g je Mahlzeit trinkt sie weder aus der Brust noch aus der Flasche (abgepumte MM). Die Ärzte sind mit ihrem Latein am Ende, deshalb wurden wir gestern entlassen. Wie können wir die Trinkmenge unserer Tochter wieder erhöhen? (Sie trinkt sehr hastig und beim ersten Sättigungsgefühl hört sie sofort auf und beginnt zu quengeln.)An wen können wir uns sonst noch wenden? Wir wissen auch nicht mehr weiter. Vielen Dank im Voraus. Liebe Grüße Gretchen
Kristina Wrede
Liebe Gretchen, es stimmt, dass Sie dein Baby unbedingt wecken solltest , außerdem brauchen Sie dringend professionelle Hilfe vor Ort. Bitte wende dich so schnell wie möglich an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Deine Schilderung lässt leider einige rote Lampen bei mir aufleuchten und es wäre fahrlässig, wenn ich auf die Distanz und nur über den Bildschirm jetzt irgendwelche Empfehlungen aussprechen würde. Ich gebe dir jetzt einige allgemeine Tipps zur Milchsteigerung, allerdings sollte dir unbedingt eine kompetente Beraterin zur Seite stehen. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss "mit Zubehör" stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen (bzw. schon dazu geführt haben), dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Die eventuell notwendige Zusatznahrung sollte mit einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden. Außerdem solltest Du wirklich unbedingt Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich hoffe, es klappt bald besser und würde mich über eine Rückmeldung sehr freuen. Herzlichen Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Noch ein Nachtrag: Nach dem Trinken ist sie zufrieden und beginnt zu quengeln und zu schreien, wenn man sie weiter "nötigt". Mit der geringen Menge kann sie trotzdem 4 Stunden am Stück schlafen. Deswegen sollen wir sie jetzt alle 2 Stunden wecken.
Mitglied inaktiv
Liebe Kristina, genügend Milch habe ich eigentlich. Alle 4 Stunden pumpe ich ca. 100 ml ab (die meine Tochter bei weitem nicht trinkt, deshalb friere ich die MM schon ein). Im Krankenhaus hatte ich auch einen Termin mit der Stillschwester (mit extra Zusatzausbildung und selber mit 2 kleinen Kindern) vor Ort. Sie hat mir beim Stillen zugesehen und meinte, ich mache soweit alles richtig. Sie konnte sich das Verhalten meiner Tochter an der Brust auch nicht erklären. Im Übrigen ist es auch so, dass meine Kleine fit und munter ist also keinen schläfrigen oder schlappen Eindruck macht. Bislang ist sie altersgerecht entwickelt. Ich hatte eher den Eindruck, dass sie mit der Umstellung auf die reife Muttermilch Probleme hatte. Hatten bzw. Kennen Sie so einen Fall ein zweites Mal? Viele Grüße Gretchen
Kristina Wrede
Liebe Gretchen, was hat Ihr Baby denn in den letzten Tagen zugenommen? Wie oft in 24 Std. legen Sie jetzt an? Wie viele nasse Windeln hat Ihr Baby? Bekommt Ihre Tochter einen Schnuller? Es hilft jetzt nicht, Ihre Tochter mit anderen Fällen zu vergleichen, Sie brauchen Unterstützung vor Ort. Was sagt denn die Stillschwester, wie jetzt weiter vor gegangen werden sollte? Was sagen die Ärzte? Lieben Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Liebe Kristina! Durch die Magensonde hat meine Tochter in einer Woche 250 g zugenommen. Nach dem Entfernen am Dienstag hatte sie 1 Tag später 40 g abgenommen. Mittwoch Abend wurden wir entlassen. Bis heute konnte ich sie nicht wiegen, da ich keine Waage zu Hause hatte (wurde mir aber eben von der netten Apothekerin gebracht). Aber ich schätze, sie hat weiter abgenommen. (Bei ihrer Entlassung wog sie 3930 g bei 56 cm.) Alle 2 Stunden gebe ich ihr jetzt abgepumpte MM, weil ich so noch ein paar Gramm mehr "in sie reinbekomme". Möchte später aber gerne wieder zum Stillen übergehen. Habe sie gestern nachmittag auch 2 mal angelegt, weiß allerdings nicht, wieviel sie getrunken hat (schätze 20 bis 30 g). Möchte sie heute wieder häufiger anlegen, habe ja jetzt die Waage da. Nasse Windeln hat sie bei jedem Wechseln alle 4 Stunden (zu Zeiten der Magensonde war allerdings mehr drin). Wenn Sie nach dem Trinken satt ist und Probleme beim Einschlafen hat, gebe ich ihr auch mal einen Schnuller. Oft spuckt sie ihn aber sofort wieder aus. Sie mag Schnuller eigentlich weniger. Die Ärzte meinen, die Kleine muss wieder ihren Rhythmus finden. Wir sollen ihr alle 2 Stunden 50 ml geben, was wir auch versuchen (manchmal schaffen wir mit Ach und Krach gerade mal 40 ml). Ansonsten sollen wir jede Woche zum Kinderarzt zur Gewichtskontrolle. (Das zum weiteren Verfahrensweg!) Die Ärzte sind auch frustriert darüber, dass die Kleine bei der Einweisung mehr getrunken hat als bei ihrer Entlassung. Am Montag soll ich die Kleine in der Klinik wieder vorstellen. Die Stillschwester aus der Klinik meinte nur, dass ich unbedingt abpumpen muss, weil sonst bei dem Trinkverhalten meiner Tochter meine Milch zurückgeht. Nun, das mach ich ja jetzt auch. Meine Hebamme weiß auch nicht so recht weiter. Vor einiger Zeit hatte ich diese Homepage entdeckt - für mich derzeit die letzte Möglichkeit für Rat und Hilfe. Ich dachte eigentlich immer, Essstörungen treten erst im Teenageralter auf und nicht bei einem 10 Wochen alten Baby! Vielleicht pegelt es sich ja wirklich wieder von alleine ein - da kann ich nur hoffen!! Liebe Grüße Gretchen
Kristina Wrede
Liebe Gretchen, den Schnuller solltest Du jetzt erst einmal komplett weg lassen, damit das GESAMTE Saugbedürfnis des Kindes an der Brust gestillt wird. Außerdem solltest Du die abgepumpte Milch nicht mit der Flasche, sondern einer alternativen Fütterungsmethode geben, damit dein Kind korrekt und effektiv an der Brust trinkt. Außerdem solltest Du noch einmal zu einer kompetenten Stillberaterin gehen. Still und Laktationsberaterinnen IBCLC sind professionelle Stillberaterinnen (d.h. ihre mit medizinischem Grundberuf, die entweder in Kliniken oder in freier Praxis arbeiten und ein internationales Stillberaterexamen abgelegt haben. Du kannst nachschauen, ob eine in deiner Nähe ist unter www.bdl stillen.de. Es tut mir leid, dass ich dir aus der Ferne nicht mehr helfen kann. Lieben Gruß, Kristina
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