Mitglied inaktiv
Liebe Frau Welter, folgendes Problem: unser Sohn (7 Wochen) wird voll gestillt und hat sein Gewicht schon von 3,2 auf 5,6 Kilo gebracht, bekommt also offenbar genug. Seit einiger Zeit trinkt er (sehr gierig bei stark fließender Milch) eine Brust und danach fängt er an zu schreien. Die zweite Brust will er nicht, obwohl ich den Eindruck habe, er hat noch Hunger. Kann es sein, daß er dann Bauchweh hat? Was kann ich außer aufstoßen lassen noch tun? Wie kann ich erkennen, was er will? Kann ich ihn wirklich nicht überfüttern-bei dem Gewicht? Vielen Dank Adeline
? Liebe Adeline, voll gestillte Babys gibt es in allen Größen, kleine zarte ebenso wie große kräftige. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Kuhmilchnahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. So lange Sie Ihr Baby ausschließlich mit Muttermilch ernähren, müssen Sie sich keine Sorgen machen, dass Sie den Grundstein für spätere Gewichtsprobleme bei Ihrem Kind legen. Ganz im Gegenteil: Studien belegen, dass Stillen Übergewicht auch im späteren Leben vorbeugt. Sehr häufig nehmen gestillte Kinder in den ersten Monaten sehr rasch zu, aber die in dieser Zeit angelegten „Pölsterchen" sind als Energiereserve zu betrachten für die Zeit, wenn das Baby mobiler wird, zu krabbeln anfängt und nicht mehr so viel Zeit zum Essen hat. Ihrer Beschreibung nach haben Sie einen sehr starken Milchspendereflex. Beobachten Sie einmal ganz genau, wie das Stillen bei Ihnen abläuft: Können Sie sehen, wie Ihre Milch in einem kräftigen Strahl aus Ihrer Brust herauskommt? Verschluckt sich Ihr Sohn? Läuft Milch aus seinem Mundwinkel? Möglicherweise haben Sie einen sehr starken Milchspendereflex, mit dem Ihr Baby nicht zurecht kommt und er protestiert deshalb so. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg-auf-Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: - erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. - bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlage passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg-auf-Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) - lassen Sie das Baby oft aufstoßen. - vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Probieren Sie einmal, ob einer der Tipps hilft. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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