Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schreien nach Trinken/Verdauungsprobleme

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Schreien nach Trinken/Verdauungsprobleme

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Liebe Biggi Welter, mein Sohn - inzwischen 7 Wochen alt (5 Wochen zu früh geboren) hat anfangs bei jeder Mahlzeit sein "großes Geschäft" in die Windel gemacht. In dieser Zeit macht er einen sehr zufriedenen Eindruck und trank sehr gut ohne zu spucken. Inzwischen ist es jedoch so, daß er (er bekommt ausschießlich Mumi)nach dem Füttern (aus der Flasche, da an der Brust nicht so recht trinken will (s. "Kind trinkt nicht an der Brust) schreit und sich kaum beruhigen läßt. Auch macht er tagelang kein "großes Geschäft". Es entsteht dabei der Eindruck, daß ihn das "quält". Er quengelt bei jeder Mahlzeit, bäumt sich auf und macht sich "steif wie ein Brett", er "drückt" während des Trinkens, aber ohne Erfolg. Es kam schon vor, daß er nur 30 ml trank und dann nur noch schrie. Er spuckt auch nach jeder Mahlzeit. Er bekommt Sab simplex, aber das hilft ihm nicht weiter. Ich weiß, daß es bei gestillten Kindern durchaus sein kann, daß tagelang kein "großes Geschäft" gemacht wird, aber bei meinem Sohnemann habe ich den Eindruck, daß ihn das belastet. Der Stuhl selbst ist weich. Kann es eine Pseudo-Verstopfung sein ? Was kann man tun ? Wie kann man ihm helfen. Da ich in den ersten Tagen und Wochen sehr viel Milch hatte, habe ich diese eingefroren. Macht es Sinn meinem Sohn die eingefrorene Milch aus den ersten Lebenstagen und -wochen - statt der "frischen Milch" - zu geben ? Diese soll ja angeblich "leichter" bekömmlich sein. Vielen Dank für Ihre Rückantwort. Liebe Grüße Susi


Biggi Welter

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? Liebe Susi, unter Verstopfung wird harter, trockener Stuhl und nicht seltener Stuhl verstanden. Wenn der Stuhl weich ist, dann hat das Kind keine Verstopfung. Voll gestillte Kinder haben so gut wie nie Verstopfung (es sei denn sie bekämen zu wenig Muttermilch), da Muttermilch genügend Wasser enthält. Bauchprobleme bei gestillten Kindern liegen häufig an Anlegeproblemen und auch ein Kind, das mit der Flasche gefüttert wird, kann an der Flasche zu viel Luft schlucken, was wiederum zu Bauchproblemen führt. Mittel wie Sab usw. entschäumen. Das heißt, dass die Luftbläschen, die sich beim Schütteln der Fertignahrung ergeben, aufgelöst werden. Muttermilch wird aber nicht geschüttelt und so funktioniert es bei Stillkindern kaum, dass ein solches Mittel hilft. Achte jetzt also als erstes einmal darauf, ob das Kind an der Flasche viel Luft schluckt. Vielleicht ist es sinnvoll auf einen anderen Sauger zu wechseln. Es ist normal, dass die Verdauung in dem Moment angeregt wird, wenn der Magen neu gefüllt wird. Manche Kinder reagieren darauf mit Unmut, manche brauchen einfach etwas Zeit, um sich an dieses Gefühl zu gewöhnen. Das Gleiche gilt überhaupt für die Verdauung: manche Kinder haben einige Zeit etwas Last damit, bis sie sich daran gewöhnt haben. Dennoch sollte dann nicht massiv eingegriffen werden (z.B. mit der Fieberthermometermethode, Abführmitteln oder Klistieren). Sie sind immer ein Eingriff in den „normalen" Ablauf und können auch zur Gewöhnung führen, so dass sich ein langfristiges Problem daraus ergeben kann. Manchen Babys fällt die Darmentleerung in Schräglage im Schoß der Mutter oder in einer Babywippe leichter. Andere stoßen sich gerne mit den Füßen an etwas ab. Wenn dein Baby an deiner Schulter liegt, dann stütze es mit einer Hand seine Füße ab. Es kann deinem Baby womöglich helfen, wenn Du ihm sanft mit Watte und warmem Wasser über seinen Darmausgang wischst oder ihm sanft den Bauch massierst. Kolostrum ist nicht leichter verdaulich als reife Muttermilch, es hat allerdings eine stärker abführende Wirkung. Doch nach wenigen Tagen beginnt ohnehin die Umwandlung des Kolostrums in Übergangsmilch und dann schließlich in reife Muttermilch. Reife Muttermilch verändert sich dann im Laufe der Stillzeit kaum mehr, allenfalls noch in Bezug auf den Antikörpergehalt. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo! Meine Hebamme hat mir davon abgeraten, in den ersten 4 Wochen einzufrieren. Sie sagte, die Milch verändere sich nochmal und mache den Säugling später nicht mehr richtig satt. Unsere Kleine ist ebenfalls 7 Wochen alt und ich beobachte manchmal das gleiche wie Du hinsichtlich der Verdauung. Wenn ich sie gefüttert habe, gebe ich ihr noch ein Weilchen Zeit und schaue, ob von alleine Stuhlgang kommt. Dann gehe ich wickeln. Wenn ich sehe, daß sie sich quält, reibe ich mit etwas Windsalbe von Weleda ein (mit 2 Fingern sanft im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel herum). Dann "turne " ich ein bißchen mit ihr: Abwechselnd ein bißchen "Fahhrrad fahren" und die Beinchen sanft für etwa 30 Sekunden gegen den Bauch drücken. Sie genießt die Entlastung für den Bauch und die Hilfe beim Drücken richtig, ist ganz still und aufmerksam und quietscht vor Vergnügen. Und der Stuhlgang und diverse Pupsis kommen dabei prompt zum Vorschein. Ich hoffe, ich konnte Dir ein bißchen helfen.


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Hallo Susi. Hm...kommt mir bekannt vor! Nachdem ich zunächst gedacht hatte, dass dieses enorme Schreien nach ca 2-3 Minuten stillen (überwiegend am abend!) damit zu tun hat, dass sie einfach so viel zu verarbeiten hat - die ganzen Eindrücke und Erlebnisse des Tages - habe ich nun mehr und mehr das Gefühl, dass ihre Darmtätigkeit etwas damit zu tun hat. Wenn Carla nämlich so sehr anfängt zu schreien, dauert es nur einen kurzen Moment, bis sie kräftig pubst. Dann beruhigt sie sich wieder kurz, trinkt zwei drei Schluck und das ganze wiederholt sich... Auch Carla hat seit ca 1,5 Wochen nur noch alle 3-4 Tage Verdauung. Das soll aber bei Stillkindern normal sein. Trotzdem habe aber auch ich das Gefühl, dass es sie manchmal quält??!! Weiss jemand Rat??? LG Tina


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Hallo, nachdem ich ein solches Verhalten bei jedem meiner vier Kinder im etwa gleichen Alter miterlebt habe bin ich davon überzeugt, daß es keine Verdauungsbeschwerden im Sinne von Blähungen oder wirklicher Verstopfung sind. Vielmehr scheint es, als würde in diesem Alter die Wahrnehmung der Zwerge für das Geschehen im Verdauungstrakt und vor allem den Darmausgang betreffend bewußter - sie nehmen erstmals das Gluckern und Rumoren im Darm wahr und ebenso den Drang, Kot abzusetzen. Da dies vollkommen neue, ungewohnte und manchmal icht ganz angenehme Empfindungen sind, reagieren sie mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln darauf: Quengeln bis Weinen und, um das Koten zu verhindern, das "Gerademachen" und Beinchen strecken. aurian hat schon sehr schön beschrieben, wie man den Winden und dem Stuhl auf den Weg helfen kann. Zusätzlich beruhigt es die Kleinen, wenn die Eltern gelassen reagieren, denn nur so vermittelt man ihnen die Zuversicht, daß diese ungewohnten Gefühle ein vorübergehendes Ereignis sind, an das sie sich gewöhnen werden. LG, Feline


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Liebe Biggi Welter, da mein Mann jetzt 1 Woche Urlaub und ich somit die nötige Ruhe habe, möchte ich meinen Sohnemann - inzwischen 7 Wochen alt, bislang mit der Flasche (MuMi) ernährt - endlich an die Brust bringen. Er trinkt inzwischen seit 2 Tagen - allerdings nur mit Stillhütchen - zw. 60 - 100 ml/Mahlzeit. An die 2. Brust bekomme ich ihn jedoch dann nicht mehr. Aus der Flasche hat er ca. 120 ml/Mahlzeit getrunken. Ist es empfehlenswert nach dem Stillen dann abzupumpen um zu verhindern, daß die Milchmenge zurückgeht oder kann auch ein paar Tage abgewartet werden, ob er seine Trinkmenge steigert ? Vielen lieben Dank für die Beratung und ein schönes Osterfest. Susi


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