Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stuhlgang...

Frage: Stuhlgang...

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Hallo Biggi! Ich habe zwei Fragen: Im Forum lese ich oft, dass es bei voll gestillten Kindern nach einigen Wochen vorkommt, dass sie nur alle paar Tage Stuhlgang haben, weil die Milch sich verändert und die Kinder alles verwerten. Aber warum verwerten einige Kinder die Milch und andere nicht so gut? Ist das individuell verschieden? Ich dachte, die Milch wäre jeweils an das Kind optimal angepasst, dann müssten doch aber eigentlich alle Kinder selten Stuhlgang haben, weil die Milch immer optimal verwertet wird??? Mein Sohn wird voll gestillt und manchmal befinden sich in seinem Stuhl so weiße "Krümel" - was ist das? Eine Freundin meinte, das seien Salzkristalle und ich sollte weniger Salz zu mir nehmen, stimmt das? Ich habe auch gelesen, dass es sich um Milchzucker handelt kann, bedeutet das dann auch, dass er den nicht verträgt oder allergisch darauf reagiert (er hat oft Bauchweh)? Vielen Dank für deine Antworten!! Anja


Biggi Welter

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Liebe Anja, nach den ersten sechs Wochen haben viele voll gestillte Babys seltener volle Windeln, weil ihr Verdauungssystem dann noch besser in der Lage ist, die Muttermilch sehr gut zu verwerten. Es hat nichts damit zu tun, dass sich die Milch verändert Muttermilch verändert sich in der Zusammensetzung, was den Fett , Eiweiß und Kohlenhydratgehalt betrifft nach der Entwicklung von Kolostrum in Reife Muttermilch nicht mehr. Somit verändert sich auch der Kaloriengehalt der Muttermilch von rund 70 kcal pro 100 ml nicht und zwar gleich, ob das Kind sechs Wochen, sechs Monate oder zwei Jahre alt ist. Was sich verändert ist der Gehalt an Antikörpern, der in verschiedenen Altersstufen STEIGT. Passenderweise erhöht sich der Antikörpergehalt der Muttermilch immer dann, wenn das Kind eine Stufe erreicht, in der es mit mehr Keimen in Berührung kommt, z.B. wenn es anfängt zu krabbeln und alles in den Mund zu stecken und auch wieder etwa nach einem Jahr, wenn das Kind nochmals mobiler wird und oft auch mit mehr Menschen zusammenkommt, als als Neugeborenes. Das mit dem Salz kannst Du getrost vergessen, das ist Blödsinn. Der Stuhlgang eines voll gestillten Kindes kann in der Farbe von gelb über gelblich grün bist hin zu bräunlich variieren und auch die Konsistenz kann unterschiedlich sein, meist eher flüssig als fest. Sehr oft sieht Muttermilchstuhl aus wie gelber Hüttenkäse (Krümel). Es ist also völlig in Ordnung so. Es kommt vor, dass ein Baby auf etwas reagiert, was seine Mutter gegessen oder getrunken hat (allerdings viel seltener als allgemein angenommen), aber ein Kind reagiert nicht allergisch auf die Milch seiner Mutter. Eine Muttermilchunverträglichkeit gibt es nicht. Es gibt Babys, die, insbesondere während der ersten drei Monate, Probleme damit haben Milchzucker zu verdauen. Das liegt an einer Unreife des Verdauungstraktes dieser Babys. Nach einiger Zeit, wenn das Verdauungssystem nachgereift ist, lösen sich diese Probleme dann von selbst. Gerade die kleinen Babys haben oft mit Blähungen oder Koliken zu kämpfen und das Leben mit einem von Koliken geplagten Baby ist für die Mutter bzw. die Eltern sehr anstrengend. Bei einem Stillkind, wird oft der Ernährung der Mutter die "Schuld" für die Blähungen des Babys gegeben. Es hat sich inzwischen jedoch herausgestellt, dass die Ernährung der Mutter lange nicht so viel Einfluss auf die Blähungen bei ihrem Baby hat, wie immer wieder behauptet wird. Es kommt vor, dass sich keine ersichtliche Ursache für die Blähungen finden lässt. Am ehesten trifft wahrscheinlich in diesen Fällen wohl die Vermutung zu, dass manche Babys ein empfindlicheres Verdauungssystem haben als andere, und dieser Faktor, im Zusammenwirken mit Spannungen und Stress von außen, der wahrscheinlichste Grund für die Blähungen sind. Ein ruhiger, sanfter Umgang mit deinem Baby ist sehr wichtig. Viele Ärzte sind der Ansicht, dass öfter verabreichte kleine Mahlzeiten, die auf das kleine Verdauungssystem des Babys besser abgestimmt sind, ihm besser bekommen. Gerade Kolikkinder profitieren vom Getragenwerden und dem dabei zwangsläufig entstehenden Körperkontakt. Hast Du ein Tragetuch? Ein Tragetuch erleichtert nicht nur das Tragen des Kindes, es gibt dir auch die Möglichkeit zumindest eine Hand frei zuhaben. Und keine Sorge: das Getragenwerden führt nicht dazu, dass Du dein Baby verziehst. Im Gegenteil, Studien belegen, dass Kinder, die als kleines Baby viel getragen wurden, später ausgeglichener und zufriedener sind und weniger Weinen. Du kannst auch versuchen deinem Baby durch Tragen in der Kolikhaltung (auch Fliegergriff genannt, das Baby liegt mit seinem Bauch auf dem Unterarm des Erwachsenen, mit dem Kopf in der Ellenbeuge ruhend), durch massieren des Bauches und durch Wärmeanwendungen (gut geeignet dazu sind Hot Cold Packs) auf den Bauch Erleichterung zu verschaffen. Fencheltee wirkt auch, wenn er von der Mutter getrunken wird und auf diese Weise lässt sich auch die Gefahr einer Saugverwirrung umgehen. Allerdings sollten nicht mehr als zwei Tassen pro Tag getrunken werden, weil er sonst zu Blähungen führen kann. Fast immer wachsen die Babys mit etwa drei Monaten aus dem "Kolikalter" heraus. Ich hoffe, deine Fragen beantwortet zu haben, solltest Du noch Fragen haben, melde dich einfach. LLLiebe Grüße Biggi


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