Mitglied inaktiv
Unser Sohn Ron wurde am 29.01.2009 in der 36. Woche mit 3030g geboren. Aufgrund einer Infektion, konnte er nicht direkt angelegt werden, sondern musste gleich in die Kinderklinik. Ab dem 2.Tag nach der Geburt wurde er die ersten Tage angelegt (Trinkmenge: 10-30ml pro Mahlzeit), dann nicht mehr, weil die Gewichtszunahme im Vordergrund stand. Da bekam er 6x täglich ca. 80ml abgepumte Muttermilch, die er schwer trank. Dann wurde festgestellt, dass sein Zungenbändchen stark verkürzt war und wurde eingeschnitten. Seitdem trank er aus dem Fläschen einigermaßen gut, uns wurde jedoch gesagt, dass er beim Stillen noch Schwierigkeiten haben könnte. Vor der Entlassung am 13.02. wurde er noch einmal angelegt, wobei die Trinkmenge nicht besonders hoch war. Zu Hause bekam er dann zunächst wieder abgepumte Muttermilch (Trinkmenge: 80-135ml pro Mahlzeit). Seit dem 1.März habe ich ihn dann voll gestillt und dachte, dass alles gut klappt, da er regelmäßig nasse Windeln und Stuhlgang hatte. Bei der U3 (6.3.) wog er dann ca. 3800g,weshalb ich 4 Wochen später zur Gewichtkontrolle kommen sollte. Da wog er dann nur 3950g, woraufhin ich mir eine Waage ausleihen sollte um Stillproben zu machen. Die Trinkmengen lagen nach teilweise einer Stunde stillen und beiden Brüsten nur bei 20-50ml!!!Daraufhin sollte ich ihn zufüttern, wobei er innerhalb von 5 Tagen 400g zunahm. Damit war das Thema erledigt. Ich solle ab jetzt zufüttern! Auf den Hinweiß mit dem Zungenbändchen wurde nicht wirklich reagiert. Nun habe ich Angst, dass ich ihn durch das Zufüttern abstille. Außerdem habe ich das Gefühl, dass er sich beim Stillen sehr anstrengen muss, auch das Trinken aus dem Fläschen fällt ihm nicht gerade leicht. Ich denke, ich werde zum Thema Zungenbändchen noch den Rat eines zweiten Kinderarztes einholen. Ich weiß nicht wirklich, wie ich mich verhalten soll, da ich eigentlich weiter stillen wollte... LG Jassi
Liebe Jassi, ein kurzes Zungenbändchen kann Probleme beim Stillen verursachen, muss es aber nicht. Manche Babys mit einem kurzen Frenulum trinken von Anfang an gut an der Brust oder sie beginnen damit, sobald die Stillhaltung und das Erfassen der Brustwarze verbessert wurden (Jain, 1994; Marmet, 1990). Die Fähigkeit des Babys, an der Brust zu saugen, hängt ebenso von der Beschaffenheit der mütterlichen Brust ab wie vom Zustand seines Zungenbändchens. Hat die Mutter kleine bis mittelgroße Brustwarzen und ist ihre Brust eher elastisch als straff, ist es möglich, dass das Baby trotz seines kurzen Zungenbändchens gut an der Brust saugen kann (Jain, 1994). Ich denke, dass Ihr Baby eher saugverwirrt ist und nicht korrekt und effektiv an der Brust trinken kann. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es ist daher wichtig, dass Sie Ihre Milch bereits vor dem Anlegen zum Fließen bringen. Versuchen Sie, den Milchspendereflex durch Ausstreichen, Brustmassage und Wärmeanwendung oder eventuell mit einer Pumpe auszulösen ehe Sie ihren Sohn anlegen. Warten Sie nicht, bis Ihr Sohn sehr hungrig ist. Ein aufgeregtes, hungriges Baby ist nicht unbedingt bereit, etwas Neues (also das korrekte Trinken an der Brust) zu lernen. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge "Beschäftigung". Wenn eine Frau merkt, dass ihre Milchmenge nicht mehr für der Bedarf des Kindes ausreicht, dann ist die erste Maßnahme, das Kind häufiger anzulegen. So erhält die Brust das Signal "es wird mehr Milch gebraucht" und reagiert mit einer gesteigerten Milchbildung. Wird in dieser Situation zugefüttert geschieht genau das Gegenteil: der Brust wird ein noch geringerer Bedarf vorgegaukelt und die Milchbildung verringert sich, statt sich zu erhöhen. Sicher kann auch das Zungenbändchen Einfluss auf das Trinkverhalten eines Kindes an der Brust haben, ebenso können Schnuller und Flaschen dazu führen, dass ein Kind sich an der Brust ablehnend verhält. ABER: eben so wenig wie ein Arzt, dem Sie am Telefon sagen "mir tut mein Rücken weh" eine Ferndiagnose stellen kann, kann eine Stillberaterin bei Saugproblemen aus der Ferne sagen "genau das ist es". Ich kann hier am PC aus dem, was mir die Frauen schildern, bestimmte Rückschlüsse ziehen und mehr oder weniger allgemeine Tipps geben, doch das ersetzt in vielen Situationen niemals die direkte Beratung durch eine Stillberaterin vor Ort. Wenden Sie sich deshalb bitte umgehend an eine Stillberaterin vor Ort, die Sie und Ihr Baby SEHEN kann und so sehr viel gezielter beraten kann. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass es bald klappt und Sie weiterhin stillen können! Alles Gute! Biggi
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