Frage: Stillproblem

Liebe Biggi,mein Baby (4 M)leidet an Neurodermitis vebunden mit einer Milcheiweißallergie. Die ersten 3 Monate habe ich voll gestillt und meine Kleine hatte ein schlimmes Hautbild, vor allem im Gesicht. Dann musste ich zufüttern, weil die Milch (trotz ständigem Anlegen, ausgewogener Ernährung und viel Ruhe) nicht mehr ausreichte. Jetzt stille ich noch zweimal am Tag und füttere die SL-Milch von Humana zu. Seitdem hat sich die Haut ständig gebessert. Kann die Neurodermitis vielleicht doch auch mit der Muttermilch im Zusammenhang stehen? Außerdem habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich es trotz aller Bemühung nicht schaffe,voll zu stillen.In diesem Forum klingt es immer so, als müsse man nur genug wollen und dann klappt es auch-das tut ziemlich weh, wenn man alles probiert hat und es trotzdem nicht geht.Vielleicht haben Sie ja auch noch einen anderen Tip zum Milchsteigern-die, die Sie hier immer gegeben haben, haben nicht geholfen.

Mitglied inaktiv - 14.03.2002, 18:54



Antwort auf: Stillproblem

? Liebe Lilly, es ist keineswegs so, dass es ausreicht, dass eine Frau das Stillen nur wollen muss, damit es zu einer harmonischen Stillbeziehung kommen kann. Das Wollen ist selbstverständlich eine Grundvoraussetzung, aber es ist nicht alles. Wir müssen akzeptieren, dass etwa zwei Prozent aller Frauen nicht in der Lage sind, ihre Kinder (voll) zu stillen, ganz gleich wie sehr sie es sich wünschen und wie gut sie betreut werden. Ob Sie zu diesen zwei Prozent gehören, kann ich nicht beurteilen, doch ausgeschlossen ist es nicht. Keinesfalls müssen Sie ein schlechtes Gewissen haben und vor allem, machen Sie bitte niemals das Stillen zum einzigen Kriterium, ob Sie sich als gute Mutter fühlen dürften. Das wäre fatal und falsch. Nicht nur eine (voll) stillende Frau ist eine gute Mutter für ihr Kind. Nun zu Ihrem Problem. Es gibt Kinder, die so empfindlich auf bestimmte Bestandteile der mütterlichen Ernährung reagieren, dass es zu einer Reaktion der Haut oder auch des Darms oder im Verhalten kommt. Auslöser ist also nicht die Muttermilch an sich, sondern in diesen seltenen Fällen irgendetwas, was die Mutter isst oder trinkt. In vielen Fällen lässt sich dann eine deutliche Besserung bis hin zur Beschwerdefreiheit erreichen, wenn die Frau ihre Ernährung umstellt und zum Beispiel jegliche Kuhmilch und Kuhmilchprodukte weglässt (es kann auch ein anderer Auslöser sein, Kuhmilch führt nur die „Top Ten" der Auslöser an). Es gibt allerdings auch ganz wenige Kinder, bei denen auch die Umstellung der Ernährung der Mutter keinen Erfolg hat und ein sehr kleiner Prozentsatz der betroffenen Kinder zeigt einen Rückgang der Symptome, wenn eine hoch hydrolysierte Spezialnahrung gegeben wird. Auch hier kann ich Ihnen nicht sagen, ob Ihr Baby eines der wenigen ist, die so extrem reagieren. Sie könnten sich mit einer Ernährungsberaterin und einer Stillberaterin vor Ort in Verbindung setzen und ausprobieren, ob Sie einen Erfolg erzielen können, indem Sie Ihre Ernährung umstellen. Zum Kontakt zu einer Kollegin vor Ort möchte ich Ihnen ohnehin raten. Gerade wenn es Ihnen nicht gelungen ist, Ihre Milchmenge entsprechend dem Bedarf Ihres Kindes zu steigern, stößt die Internet-Beratung an die Grenzen, denn ich kann Sie und Ihr Kind nicht sehen und kann daher nicht beurteilen, wie Ihr Kind saugt und wie es angelegt ist. Beides wichtige Punkte, wenn die Milchmenge nicht ausreicht. Die direkte Beratung ist hier nicht durch eine Fernberatung zu ersetzen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 15.03.2002



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