Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillkind 22 Monate nächtliches Stillen

Anzeige momcozy milchpumpe
Frage: Stillkind 22 Monate nächtliches Stillen

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Birgit, sie haben mir hier schon einigemale tolle Ratschläge gegeben, heute brauche ich wieder mal ihren Rat ...Lena ist inzwischen 22 mon und will im Moment Nachts ziemlich oft gestillt werden, was natürlich meinen Schlaf einschränkt(sie schläft bei uns im Bett)sie ist ganz gesund und ich weiß mir keinen Rat mehr, ich muss sagen das sie für ihr alter sehr weit ist sie spricht ganz toll und ist wirklich ein aufgewecktes Kind , tagsüber stille ich sie nur zum einschlafen am Mittag oder wenn sie es möchte das ist aber nicht so oft, da die Ärzte immer empfehlen das Kind abzustillen finde ich nicht so toll, kann es sein das sie Nachts einfach alles vom TAge verarbeitet und den Trost braucht???? Vielleicht hat ja noch jemand hier im Forum so was schon mitgemacht ich wäre für jeden Rat oder auch Trost das die Phase wieder vorbei geht dankbar. Eine etwas übermüdete Stephanie mit einer ganz munteren Lena


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Stephanie, nicht nur hier im Forum, sondern weltweit werden Sie unzählige Mütter treffen, die Ihre Erfahrungen teilen. Ihre Theorie, dass Lena in der Nacht die Tage verarbeitet und dabei auch den Trost, die Sicherheit und Geborgenheit an der Brust sucht, ist vollkommen richtig und gerade die „besonders aufgeweckten" Kinder sind auch nachts gerne „aufgeweckt". Die Phase wird sicher vorbei gehen, aber ich kann Ihnen nicht sagen, wann. Versuchen Sie, sich selbst Nischen zu schaffen, die Sie ganz gezielt für Ihre Erholung nutzen. So lassen sich diese anstrengenden Zeiten besser überstehen. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern. Ich hänge Ihnen noch einen Artikel an, der sich mit dem Thema Schlaf beschäftigt, vielleicht hilft er Ihnen bei Ihrer Entscheidung, wie Sie weiter vorgehen. LLLiebe Grüße Biggi Welter Die Kunst, sein Kind schlafen zu lassen Prim. Dr. Franz Paky, Leiter der Schreiambulanz (Ambulanz für Schreien und Schlafstörungen) der Kinderabteilung des LKH Mödling Schlafen, Alleinsein, Finsternis Für ein Kind gibt es nichts Schlimmeres, als den Schutz und die elterliche Geborgenheit zu verlieren. Mit der Finsternis der Nacht reißt die Gewißheit ab, dass der elterliche Schutz gegeben ist. Nichts ist leichter verständlich, als dass sowohl das Einschlafen als auch das nächtliche Aufwachen für ein Kind mit Angst verbunden ist. Es ist ebensowenig verwunderlich, dass viele Methoden entwickelt wurden, den Übergang vom Wachzustand in den Schlaf für das Kind zu erleichtern. All diesen Riten ist gemeinsam, dass sie die elterliche Gegenwart in den Schlaf hinein zu erhalten suchen (Wiegenlied, Gute-Nacht-Geschichte, Gute-Nacht-Kuß, Kuscheltier als Übergangsobjekt usw.). Schlafen - Loslassen Nicht nur für das Kind ist mit dem Einschlafen eine Trennung von den Eltern verbunden. In ähnlicher Weise erleben die Eltern das Einschlafen des Kindes als Trennung. Insgeheim stellt sich die Frage: Wird das Kind ohne unsere Hilfe einschlafen? Wird sich das Kind ohne weiteres (?) von mir trennen? Wird es auch wieder von selbst wach? Zwei Arten von guten Schläfern - die echten und die resignativen Nicht alle Kinder, die unkompliziert einschlafen und durchschlafen, sind zu beneiden. Wenn Babys spüren, dass ihr Schreien in der Nacht die Eltern unter keinen Umständen auf den Plan rufen kann, geben sie auf und schlafen den Schlaf der Resignation. Auf diesem Mechanismus beruht der scheinbare Erfolg der älteren Generation, ein Kind beim Einschlafen unbegrenzt schreien zu lassen. Die Entwicklung des Babys und das Schlafproblem Um das sechste Lebensmonat erweitern Babys ihren sozialen Horizont beträchtlich. Sie lernen zwischen ihren vertrauten Eltern und fremden Menschen zu unterscheiden ("Fremdeln"). Die Angst, die damit einhergeht ("Achtmonatsangst"), führt nicht selten zu einer Störung des Schlafes. Kinder, die in den ersten Lebensmonaten zur Freude ihrer Eltern bereits durchgeschlafen haben, beginnen dann nachts mehrmals wach zu werden. Oft brauchen sie nicht mehr als die Versicherung, dass alles in Ordnung ist. Ein kurzes Nuckeln an der Brust oder allein der Zuspruch einer vertrauten Stimme genügen, dass das Kind weiterschläft. Häufig führt aber die Schlafstörung zur Sorge der Mutter, dass das schon größer gewordene Kind mit ihrer Milch nicht mehr genug hat. Dann erhält das Kind an Stelle des Trostes, den es braucht, mehrere Mahlzeiten, die eigentlich überflüssig sind. Welcher Erwachsene, der gut schlafen will, würde sich absichtlich zu diesem Zweck den Bauch voll schlagen? Das Schlafparadoxon Wenn wir den Schlaf dringend herbeisehnen, stellt er sich am zögerndsten ein. Eine ganz ähnliche Erfahrung machen wir mit unseren Kindern. Wenn wir am wenigsten darauf angewiesen sind, schläft unser Kind am leichtesten ein. Brauchen wir dagegen unseren eigenen Schlaf dringend, weil wir am nächsten Tag früh aufstehen müssen oder einen schwierigen Termin haben, dann spielt das Kind nicht mit. Es will und will nicht einschlafen. Und noch weniger gönnt es uns einen ununterbrochenen Schlaf. Man gewinnt fast den Eindruck, als würden wir das Kind mit unserer Aura des Schlafzwanges am Schlaf hindern. Wenn sich ein Vater, der sein Kind mit allergrößten Mühen zum Einschlafen gebracht hat, auf leisesten Sohlen vom Bett fortschleicht, weckt er das Kind mit seiner Angst, dass es wieder wach werden könnte, tatsächlich auf. Dieses Phänomen zwingt uns dazu, über den eigenen Schatten zu springen. Wir müssen uns nach dem Rhythmus des Kindes richten und aufhören, ihm unsere Bedürfnisse aufzuzwingen. Individueller Schlafbedarf Jedes Kind braucht - wie übrigens erwachsene Menschen auch - eine individuelle Zahl von Schlafstunden. Die Spannbreite liegt bei Kindern im zweiten Lebenshalbjahr bei 9 bis 14 Stunden (Largo Kinderjahre 1999, S. 27). Behinderung der Selbstregulation Groß ist die Gefahr, dass sich Eltern - in guter Absicht - in Vorgänge einmischen, über deren Ablauf das Kind selbst bestimmen soll. Als Beispiele seien das Essen und das Trinken, die Kleidung und die Kontrolle von Stuhl- und Harnausscheidung genannt. Die Selbstregulation über diese Vorgänge wird vom Kind im Lauf seiner normalen Entwicklung übernommen. Greifen die Eltern allerdings in diese Entwicklung ein, wird die Selbständigkeit nicht erreicht. Den Eltern bleibt damit die Bürde der Kontrolle erhalten, und das Kind bleibt in Abhängigkeit. In typischer Weise tritt dieser Mechanismus beim Schlaf auf. In der Meinung, dass die Eltern die volle Verantwortung für die Tiefe und die Dauer des Schlafes ihres Kindes tragen, wird dem Kind seine Selbständigkeit verwehrt und die Eltern zerbrechen an der Bürde der Kontrolle, die sie selbst nicht abgeben können. Die Kunst, sein Kind schlafen zu lassen Auf übermüdete und erschöpfte Eltern wirkt es vermutlich zynisch, wenn ich davon spreche, dass es bei der Kunst, sein Kind schlafen zu lassen, um die eigene Gelassenheit und das Loslassen des Kindes geht. Nach allem, was man schon versucht hat, sollte es gerade mit dem Loslassen funktionieren, wo man doch weiß, dass nichts schwerer ist im Leben als das Loslassen. Vertrauen in die Selbstregulation des Kindes ist der Schlüssel zum Loslassen und damit auch zum Schlafenlassen des Kindes. Wenn man dieses Vertrauen erwirbt, wird man sich vom Kind für die Zeit des Schlafes trennen können, ohne den Kontakt ganz zu verlieren. Das Kind wird auch in einer unruhigen Umgebung und ohne großes Geschrei einschlafen können. Vor allem wird es möglich sein, das Kind im Elternbett schlafen zu lassen und auf diese Weise das Stillen nach dem natürlichen Bedarf von Mutter und Kind beizubehalten. Jedes Kind kann schlafen lernen Weil es schwierig ist, diese Zusammenhänge bewußt zu machen, erfreuen sich Bücher, die sich auf ein Training bzw. auf eine Dressur des kindlichen Verhaltens beschränken, großer Beliebtheit. Am populärsten sind zur Zeit wohl Methoden der dosierten Frustration. Anstatt bei sich selber anzufangen, läßt man das Kind etwas länger schreien, so lange, bis es davon überzeugt ist, dass man als Nachtwächter oder Tröster nicht in Frage kommt. Der Erfolg stellt sich scheinbar ein, indem das Kind den Schlaf der Resignation schläft. Die Chance, dass sowohl die Eltern als auch das Kind aus dem Problem des gestörten Schlafes etwas lernen und auch für sich gewinnen, wird damit aber vertan. Wir sollten die Chance wahrnehmen, die darin liegt, die Kunst zu erwerben, sein Kind schlafen zu lassen


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Birgit, ich danke Ihnen für Ihre schnelle Antwort, die mich auch beruhigt, das Buch werde ich mir bestellen, und ich werde Lena weiterhin in der Nacht stillen auch wenn es schwer fällt...aber wie sie schon schreiben irgendwann ist diese Phase auch wieder vorbei. Vielleicht brauchte ich auch einfach nur ein wenig Bestärkung in meiner Not... lach... und die haben sie mir gegeben... vielen Dank nochmal


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Liebe Frau Welter, mein Sohn wird im Juni zwei Jahre alt und wird noch gestillt - und das gar nicht so selten ;) Nachts schläft er recht unruhig und wird (inkl. Einschlafen und Aufwachen) bis zu 6 Mal gestillt. Heute Früh war seine Windel trocken. Wie gibt es das? Ist das ein Schritt in Richtung "Trocken-werden" oder habe ich keine Milch mehr? ( ...

Hallo Frau Welter, Anfang September starten wir mit unserem Sohn die Eingewöhnung bei der Tagesmutter. Er ist dann gerade 15 Monate alt. Er isst aktuell schon sehr gut am Familientisch mit, jedoch stillen wir noch vor seinen 2 Tagschläfchen und am Abend vor dem Schlafen sowie nachts ein bis dreimal. Bei der Tagesmutter würde er dann also theoret ...

Guten Morgen, mein Sohn (8 Monate) muss in absehbarer Zeit in den Kindergarten damit ich meine Ausbildung beenden kann. Ich möchte versuchen ihn zuhause zu stillen und im Kindergarten müsste er dann die Flasche bekommen. Ist das überhaupt miteinander vereinbar? Nun hab ich immer wieder versucht ihm die Milch über sämtliche Wege zu geben (Flas ...

Hallo liebe Biggi! Meine Tochter, 11 Monate alt (sie wird Anfang November 1 Jahr alt), wird noch gestillt. Leider lehnt sie mittags die allermeisten Gemüsebreie ab (ich habe schon zahlreiche verschiedene Gemüsesorten versucht), und sie mag auch keine Gemüsebreie mit Fleisch darin. Gemüse-Kartoffel-Fleischbreie habe ich nämlich auch versucht ...

Liebe Biggi, ich muss mich leider wieder an dich wenden. Bei meiner Tochter, nun 1 Jahr alt, brechen am Oberkiefer vier Zähne auf einmal durch, am Unterkiefer hat sie bereits zwei Zähne, und leider beißt sie mir beim Stillen immer wieder in die Brust. Wenn ich dann "Nein" sage oder vor Schmerzen schon immer wieder "Aua, das tut weh!" ausrufe u ...

Hallo Frau Welter, ich danke Ihnen für all die Hilfe, die sie über Ihre Arbeit hier geben. Ich lese gerne mit und bin bereits oft beruhigt worden oder habe Tipps bekommen. Nun habe ich ein ganz persönliches Thema: Mein Sohn 12 Monate, wird ab Februar von meiner Mutter betreut, da ich wieder arbeiten gehe. Es fällt mir nicht ganz leicht den Kle ...

Liebe Biggi, meine Tochter, 13 Monate alt, isst mittlerweile seit wenigen Wochen gute Portionen zum Frühstück, Mittagessen und Abendessen und akzeptiert nun - zu meinem Glück - viele verschiedene Lebensmittel. Jedoch fordert sie am Tag auch noch oft das Stillen ein und äußert dieses Bedürfnis durch Quengeln und dem gezielten Aufsuchen meiner Br ...

Hallo, Unser Sohn ist 22 Monate alt und wird noch gestillt. Wobei es fast ausschließlich Nuckeln ist und ich auch fast keine Milch mehr habe. Tagsüber haben wir im Herbst abgestillt (was nicht ganz einfach war). Zum Einschlafen, nachts und zum Aufwachen in der Früh braucht er die Brust aber noch sehr. Ich bin nun wieder schwanger (1. Trimester) ...

Liebe Biggi, ich bin ziemlich verzweifelt und gerade unendlich traurig.  Vor einigen Wochen habe ich festgestellt, dass mein Kleiner (8 Monate) und ein leidenschaftliches Stillbaby kaum noch nasse Windeln hat (1- 2 am Tag), plötzlich abnahm,  vermehrt an der Brust nuckelte ohne zu schlucken und nur noch alle 3 Tage festeren Stuhlgang hatte. Er ...

Hallo Biggi, Ich hoffe meine Frage ist bei deiner Kategorie richtig. Und zwar habe ich eine Tochter, die fast 4 Monate alt ist. Sie und ich haben seit Anfang an eine sehr gute Stillbeziehung und auch nie Probleme dabei gehabt.  Jetzt habe ich angefangen abzupumpen, um manchmal alleine rauszugehen und mein Mann will sie mit der Flasche fütter ...