Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Stillgewohnheiten und in die Brust kneifen

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Frage: Stillgewohnheiten und in die Brust kneifen

naturalMum

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Hallo, unsere Tochter ist inzwischen 22 Monate alt und wir genießen unsere Stillbeziehung weiterhin. In manchen Punkten bin ich aber etwas unsicher, daher brauche ich nochmal Ihren Rat. Es war bei meiner Tochter von Anfang an (also als sie noch ein kleiner Säugling war) so, dass sie nie länger als 10 Minuten pro Seite gestillt hat, eher kürzer und oft nur während des Milchspendereflexes. Danach war sie offensichtlich satt und zufrieden. Ihre Gewichtszunahme war auch gut. Inzwischen ist sie ja größer, isst normal bei uns am Tisch mit und kann auch schon viele Wörter sprechen. Ich stillte sie einige Zeit nur noch 2-3 Mal am Tag, stellte dann aber fest, dass es uns beiden besser tut, sie weiterhin nach Bedarf zu stillen. Sie kommt dazu selber den Tag über zu mir, fragt: „Mama kinke?“ und legt sich dann aufs Stillkissen. (Wenn sie Wasser trinken möchte, fragt sie anders, also ist schon deutlich, dass sie stillen möchte.) Oft trinkt sie dann eine Seite, das sind während des Milchspendereflexes so ca. 30 - 40 Schlucke. Dann hört sie auf, sagt: „kinke auch?“ und krabbelt dann zur anderen Seite rüber,um dort zu trinken. Da nuckelt sie kurz, schluckt dabei meist nicht und hört dann auf und geht. Dabei denke ich mir dann, dass sie den Milchspendereflex nicht auslösen konnte und dann somit keine Motivation zum weiter trinken hat. Kurze Zeit später möchte sie dann wieder stillen. Wenn der Milchspendereflex auch da auf sich warten lässt, hört sie nach kurzer Zeit auf zu saugen und möchte von meinem Schoß runter. Oft setzt der Milchspendereflex dann gerade ein, wenn sie die Brustwarze los lässt, weil sie dann kurz vorher nochmal besonders fest gesaugt hat. Wenn ich dann frage, ob sie noch trinken möchte, damit die Milch, die dann fließt nicht verloren geht, ist sie aber scheinbar frustriert, weil sie vorher nichts raus bekommen hatte,ist dann bockig und möchte nicht. Dann tut sie mir immer leid und ich weiß nicht, wie ich die Situation besser lösen soll, oder was ich anders machen kann. Haben Sie einen Rat? Abends ist es momentan so, dass sie nicht allein schlafen mag. Ich bringe sie ins Bett, sie schläft ein, wird 2 Stunden später wach, ich stille sie, aber sie schläft nicht tief genug weiter, dass ich wieder aus dem Raum gehen kann. Ich muss sie dann nochmal mit ins Wohnzimmer nehmen. Dort liegt sie auf meinem Schoß, schläft weiter und möchte von einer Brust an die andere, ständig im Wechsel. Erst wenn wir dann zusammen im Familienbett liegen, schläft sie wieder tiefer. Ich habe oft den Eindruck, dass sie gern mehr an der Brust trinken möchte, aber nicht genug raus bekommt. Trotz des Stillens nach Bedarf habe ich auch nicht den Eindruck, dass sich die Milchmenge wieder gesteigert hätte. Kann das dadurch begründet sein, dass sie nicht lange genug saugt und dann aufhört? Hat man in dem Alter des Kindes generell irgendwann weniger Milch? Während des Stillens ist es immer so, dass sie die Brust, an der sie gerade nicht trinkt mit ihrem Händchen befühlt, die Stilleinlage aus dem BH zieht und mir in die Brustwarze zwickt. Wenn ihre Nägelchen gerade mal etwas länger sind, tut das ganz schön weh und wenn ich meine Hand davor halte, dass sie nicht dran kommt, versucht sie die Hand permanent weg zu bekommen, hält sie sogar mit der anderen Hand fest um mir wieder in die andere Brust kneifen zu können. Dies tut sie sowohl wenn sie wach ist, als auch im Halbschlaf mittags, oder abends beim einschlafstillen und wird ziemlich sauer, wenn ich versuche, es zu unterbinden. Wie kann ich mich da am besten verhalten? Viele Grüße NaturalMum


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Liebe naturalMum, mir scheint, dass wenn du ihr gar nichts sagen würdest, sie kein Problem damit hätte, dass keine Milch fließt. Sie sucht sich ja selbst eine neue Beschäftigung... Das ist durchaus typisch für die Übergangszeit des Abstillens. Solange sie nicht eindeutig unglücklich und frustriert ist (weint, schreit, keine Freude am Spielen zeigt), lass es einfach so laufen. Dass sie nachts nicht allein schlafen mag, ist absolut normal. Es ist dann jedoch deine Entscheidung, ob sie, während sie bei dir im Wohnzimmer ist, dauerstillen darf oder nicht. Du solltest dich nicht "opfern", sondern dein Kind darf lernen, dass alles seine Grenzen hat. Das wird sie gut wegstecken und es ist eine wichtige Lernerfahrung, denn im restlichen Leben wird es ja auch nicht anders sein. Auch das Kneifen brauchst du nicht zu ertragen, wenn es dir nicht angenehm ist. Du kannst ihre Hand nehmen und NEIN sagen, "das tut mir weh". Sie darf sauer werden, aber es ist DEIN Körper und DU hast das Recht zu entscheiden, was damit gemacht wird und was nicht. Wenn sie also wütend wird dann kannst du ihr sagen: "Ich sehe, dass es dich wütend macht, aber es tut mir weh, wenn du mich zwickst und das möchte ich nicht." Wenn du dabei freundlich und liebevoll bleibst, wird sie es bald akzeptiert haben. Und denk daran: Du stellst damit auch die Weichen eures weiteren gemeinsamen Weges. Wer bestimmt, wo's lang geht? Wer ordnet sich unter? Keine Angst vor Babys Protest, das ist ein gutes Zeichen dafür, dass sie für sich einstehen kann. Muss aber keinesfalls dazu führen, dass du schwach wirst und sie bestimmen lässt. :-) Lieben Gruß, Kristina


naturalMum

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Liebe Kristina, vielen Dank für deine Antwort. Ich habe es vorhin direkt mal ausprobiert und habe ihr, als sie mich wieder gekniffen hat ruhig, aber bestimmt gesagt: „Nein, das tut mir weh.“ dabei habe ich ihre Hand zur Seite genommen. Sie hat dann bitterlich zu weinen angefangen und schaute ganz traurig. Ich habe sie getröstet und danach wollte sie weiter stillen. Ich habe sie dann gelassen und sie fing direkt wieder an zu kneifen. Dann habe ich den Still-BH zu gemacht und sie nicht mehr trinken lassen. Sie weinte dann wieder und wollte immer wieder an die Brust. Was mache ich da am besten? Ich möchte ja nicht, dass sie weint, aber ich verstehe natürlich auch, dass ich den Ton angeben muss. Ich möchte, dass sie sich selber abstillt, wenn sie so weit ist. Wie unterstütze ich sie dabei am besten? Ist es normal, dass der Milchspendereflex manchmal erst so spät einsetzt, oder könnte das stressbedingt sein? Viele Grüße NaturalMum


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Liebe NaturalMum, wir haben so oft Angst davor, unsere Kinder weinen zu lassen, dabei ist am Weinen an sich gar nichts schlimm. Es ist ja eine der wenigen MÖglichkeiten, die die Kleinen haben, ihre Gefühle auszudrücken und das sollte ihnen ermöglicht werden. Wichtig ist, wie sicher wir uns als Mütter verhalten. Sind wir unsicher und zögerlich, spüren die Babys das und werden ihrerseits unsicher, haben das Gefühl, sie müssten sagen, wo es lang geht. Ein Baby, das spürt, dass Mama genau weiß, was gut und richtig ist, und keine Angst hat, wird ihr folgen - das liegt in seinen Instinkten. Ich hoffe, das macht dir Mut!! Der Milchspendereflex kann in der Tat durch Stresshormone gebremst werden - Stresshormone werden unter anderem auch durch Ängstlichkeit und Unsicherheit ausgeschüttet. Manchmal helfen schon ganz einfache Übungen: Augen schließen, 3-5 Mal tief und langsam aus- und wieder einatmen, sich einen sprudelnden Bach oder rauschenden Fluss vorstellen. Oft fließt dann auch gleich die Milch. :-) Lieben Gruß, Kristina


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