Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Stillen und zwischendurch abpumpen?

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Stillen und zwischendurch abpumpen?

sternchen1410

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Guten Morgen Wir haben 2 hebammen. Eine die den GVK leitet und eine, im Ort die jetzt auch mit die Vorsorgeuntersuchungen macht. ich erwarte ende Nov. unser erstes baby. Zu Anfang werde ich ja schätzungsweise eh viel zuhause sein. Ich möchte so lang wie möglich stillen. Nun sagt jede was anderes auf folgende Frage. Wenn ich später z.B. mal zur Rückbildung gehe oder egal wohin, kann ich dann ruhig abpumpen damit der Papa das baby füttern kann? Meine Hebamme meint das verwirrt das Kind und dann gibt es schwierigkeiten. Worin friere ich die abgepumpte Milch rein? Eiswürfelbeutel, bleibt das nicht auf dem Weg bis unten im Beutel in zuvielen kammern hängen? Ab wann darf ich mit ruhigem Gewissen zum Abpumpen für solche Zwercke ausweischen, also ab welchem Alter vom Kind? Vielen Dank


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Guten Morgen sternchen1410, die Antwort auf deine Frage ist im Grunde eine ganz andere: Warum suchst du dir nicht einen Rückbildungskurs, bei dem du dein Kind mitnehmen kannst?? Tatsächlich ist jedes Eingreifen in das natürliche Gleichgewicht des Stillens ein Risikofaktor. Allzu kleine Kinder tun sich manchmal schwer, korrekt an der Brust zu saugen, wenn sie auch Fläschchen angeboten bekommen. Oder sie verlieren die Geduld für die Brust, die sich ja ganz anders verhält als die Flasche mit ihrem gleichbleibend stabilen Milchfluss. Andererseits hast du den Stress mit dem Abpumpen. Nicht nur wegen der Behälter, die du verwendest. Dazu diese Infos: Einerseits klingt es recht praktisch, die Muttermilch in Eiskugelbeuteln in kleinen Portionen einzufrieren, doch es ist nur bedingt empfehlenswert. Dabei kommt es nicht nur darauf an, dass die Beutel vorsterilisiert sind (was bei den speziellen Beuteln zur Muttermilchaufbewahrung der Fall ist), es kommt auch darauf an, aus welchem Material die Beutel bestehen. Beutel aus Polyethylen sind nicht geeignet. Plastikbeutel aus Polyethylen sind nicht steril und werden leicht undicht. Außerdem werden sie beim Einfrieren brüchig. Dazu kommt, dass sIgA (in der Muttermilch enthaltene Antikörper) an dem Plastik haften bleiben und dann dem Baby nicht mehr oder nur in deutlich verringerter Menge zur Verfügung stehen. Wird nur gelegentlich abgepumpte Milch verwendet, so fallen die Nachteile des Polyethylen weniger ins Gewicht, wird das Kind jedoch ausschließlich oder sehr oft mit abgepumpter Milch ernährt, kommt dem Material des Aufbewahrungsbehälters verständlicherweise mehr Bedeutung zu. Das andere Problem bei den Eiskugelbeuteln ist, dass die restliche Milch, nachdem einzelne Kugeln abgeschnitten oder entnommen werden, nicht mehr dicht verschlossen ist. Deshalb sind dicht verschließbare Eiswürfelbehälter in so einem Fall vorzuziehen. Für ein gesundes, voll ausgetragenes Baby zu Hause kann im Prinzip jeder Behälter verwendet werden, der mit heißem Seifenwasser gereinigt und ev. ausgekocht werden kann. Es gibt auch Eiswürfelbereiter, die einen festen Deckel haben, der absolut dicht schließt. Sie werden von einigen Müttern für das portionsweise Einfrieren von Muttermilch verwendet. Außerdem gibt es - neben Kunststoff- oder Glasflaschen - spezielle Beutel zum Einfrieren von Muttermilch und wenn Du dich mal umschaust, die gibt es auch in verschiedenen Preiskategorien. Ab welchem Alter dein Baby bereits sein wird, nebenbei auch vom Papa eine Flasche mit abgepumpter Milch zu sich zu nehmen, kann keiner vorhersagen. Du wirst abwarten müssen und es ausprobieren :-) Unterm Strich bleibt es jedoch dabei: Am leichtesten wird es für dich (und alle Beteiligten), wenn du in erster Linie darauf schaust, dass du dein Baby so viel wie möglich mitnimmst. Auch ausgehen kann man mit Baby: Konzert, Kino oder ein Empfang sind mit Kind im Tragetuch überhaupt kein Problem (vor allem, seit nicht mehr geraucht werden darf!!), und zur Not schützt ein bisschen Watte die Ohren :-) Lieben Gruß, Kristina


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