Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen und Schnuller

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen und Schnuller

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich hätte mal eine Frage. Zwar bekomme ich mein 2. Kind, habe die Große aber nicht gestillt, so dass ein vollkommener Neuling bin. In den ganzen Broschüren zum Thema "gesunder Babyschlaf" " Vermeidung des plötzlichen Kindstod" steht immer, dass die Kinder mit Schnuller schlafen sollen. Ich hab nun allerdings auch gesehen, dass Schnuller und Stillen sich kritisch gegenüber stehen (können). Wie ist das denn jetzt mit Schnuller, besser ja (wegen Vermeidung SIDS) oder besser nein (wegen dem Stillen). Vielen Dank für Eure Hilfe.


Biggi Welter

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? Liebe Tapeten, die Studien, die Hinweise darauf geben, dass der Schnuller eventuell vor SIDS schützen könnte, sind nicht unumstritten und vor allem beziehen sie sich auf Kinder, die immer einen Schnuller hatten (nur nicht in der letzten Nacht vor dem schrecklichen Ereignis des Plötzlichen Kindstodes). Im Gegensatz zu der Behauptung, dass der Schnuller vor SIDS schütze, sind die positiven Eigenschaften und Auswirkungen des Stillens durch zahlreiche Studien gut belegt, auch dem Schutz vor SIDS. Babys (und Kleinkinder) haben ein natürliches Saugbedürfnis. Dieses Saugbedürfnis dient dazu, dass sie die Nahrung bekommen, die sie brauchen um zu wachsen und zu gedeihen. Saugen beruhigt das Kind außerdem. Von der Natur ist es vorgesehen, dass ein Kind sein Saugbedürfnis an der Brust befriedigt und so gleichzeitig seinen Hunger und auch sein Saugbedürfnis stillt. Beim Schnuller handelt es sich um nichts anderes als um eine Brustattrappe, eine Kopie. Und nun ist es eben so, dass eine Kopie nie wirklich das Original vollständig erreicht und das gilt auch und besonders für den Schnuller. Diese Attrappe kann manchmal sinnvoll und hilfreich sein, wenn sie überlegt und wohl dosiert eingesetzt wird. Aber Eltern sollten sich auch der Nebenwirkungen des Schnullers bewusst sein: o Schnuller sind künstliche Sauger und können beim Baby zum falschen Saugen an der Brust führen. Diese so genannte Saugverwirrung kann ernsthafte Stillprobleme nach sich ziehen. o Durch Schnuller wird die Zeit, die das Baby an der Brust der Mutter verbringt eingeschränkt, was die Milchbildung der Mutter negativ beeinflussen kann. o Kinder ohne Schnuller erkranken seltener an Mittelohrentzündungen. o Schnullergebrauch kann Kieferfehlstellungen begünstigen. o Schnullergebrauch kann zu einer ungünstigen Mundatmung führen. Eine offene Mundatmung führt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und kann Haltungsprobleme begünstigen. o Kinder, die einen Schnuller hatten, brauchen häufiger eine logopädische Behandlung Ein Aspekt, der auch nicht zu vernachlässigen ist, ist, dass Eltern dem Kind den Schnuller zunächst angewöhnen und dann (nach einer mehr oder weniger langen Zeit) wieder abgewöhnen. Das Abgewöhnen des Schnullers kann sehr nervenaufreibend für alle Beteiligten sein. Ein "schnullerabhängiges" Kind kann in der Nacht sehr oft die Eltern aus dem Bett springen lassen, weil es zum Wiedereinschlafen oder Weiterschlafen den Schnuller braucht und ihn alleine nicht findet. Interessante Informationen bieten die Veröffentlichungen von Gudrun von der Ohe, einer Ärztin und Still und Laktationsberaterin IBCLC "Der Schnuller und seine Auswirkungen" (in Laktation und Stillen Heft 3/1999) und "Schnuller und plötzlicher Kindstod" (in Laktation und Stillen Heft 4/2000) sowie die Facharbeit der Logopädin Caroline Schallhammer, IBCLC "Stillen als Prävention in der Logopädie" die sich ebenfalls ausführlich mit dem Schnuller beschäftigt. Wird ein Kind nach Bedarf gestillt, braucht es nur in den seltensten Fällen Schnuller oder Daumen, da es sein Saugbedürfnis vollständig an der Brust gestillt wird. Ein gestilltes Bedürfnis verschwindet. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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hallo, also ich habe meiner kleinen (18tage) als ich aus dem krankenhaus kam gleich den schnuller gegeben, da sie manchmal nur an die brust wollte zur beruigung und nur genuckelt hat. alle sagen immer wenn man vor 6 wochen schnuller gibt dann trinken sie an der brust nicht, meine trinkt trotzdem. und wenn sie ihren schnuller hat ist sie seelig. früher hat man uns auch sofort den schnuller gegeben und wir sind auch satt geworden und haben uns stillen lassen. liebe grüße bondgirl_82


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Hallo, eben das weiß ich ja nciht. Ich selbst bin nie gestillt worden. Aber ich hatte mit 6 Wochen Möhrchen mit in der Flasche, weil das vor 25 Jahren so war. Als meine große Kleine vor 3 Jahren geboren wurde, wollte man mir das auch einreden. Deswegen wollte ich ja nochmal nachfragen. Will ja ncihts verkehrt machen. Trotzdem danke und LG


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Ich hab vom Schnuller noch nie was im Zusammenhang mit plötzlichem Kindstod gehört. Kann ich mir auch nicht vorstellen, denn es heißt ja, dass dieser häufig durch eine Überhitzung ausgelöst wird, und man atmet ja gemeinhin durch die Nase?! Ob Dein Kind gleichzeitig am Schnuller und an der Brust nuckeln kann, wird es Dir schon zeigen. Wenn ich mich für eins von beiden entscheiden müßte, würde ich auf jeden Fall das Stillen vorziehen, da die Vorteile klar erwiesen sind- im Gegensatz zu Kindstod und Schnuller.


Mitglied inaktiv

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mein kleinster hat auch nen schnuller und ich stille ihn, keine probleme, zum essen und trinken (und manchmal zum trost weil das leben sooooo schwer ist) gibts die brust und zum nuckel den schnuller, manchmal will er den sogar, ich denke dass man da auf das kind eingehen muss, auch wenn es noch so klein ist, ein baby kann ganz genau ausstrahlen was es braucht und will...und eine fehlerfreie mutterschaft gibt es nicht, also nicht so fürchterlich stressen, vertrau deinem baby und "hör" ihm zu, es zeigt dir was es wirklich raucht und was nicht....


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