Frage: stillen und Geschwister

Hallo Biggi, ich habe 4 wundervolle Kinder, alle noch unter 4 Jahre. Meine Jüngste ist nun 4 Wochen alt und so im grossen und ganzen klappt das stillen gut. Nur leider hängt meine Maus ca 23h an der Brust - eigentlich ganz normal, nur da noch 3 Kleinkinder rumspringen, empfinde ich es als mühsam. Noch dazu schmerzt der Milchspendereflex sehr. Eines meiner Kinder ist leider mehrfachbehindert und benötigt sehr viel Pflege und ich kann ihr kaum noch gerecht werden. So, nun hab ich gestern mal abgepumpt und da wir heute zur Therapie mussten, ihr das Fläschchen gegeben. Sie war danach das erste Mal zufrieden, und ich konnte sie im Tragetuch tragen, ohne das sie weinte und ständig verzweifelt suchte. So, nun frage ich mich, ob es möglich ist über Tag abpumpen und nachts zu stillen? Leider kommt beim pumpen nur sehr wenig raus? Ich hab so ein schlechtes Gewissen, weil ich das stillen einfach als anstrengend empfinde, und schäme mich, das zu schreiben, aber ausser Schmerzen durch diesen Einschuss empfinde ich nichts tolles dabei. Wie macht man das mit Geschwistern? Ich geniesse es so sehr am Abend, wenn die Grossen im Bett sind und die Kleine mit mir kuschelt und auf mir schläft, aber am Tag krieg ich das nicht hin. Vielleicht hast du eine Idee? Vielen Dank fürs lesen liebe Grüsse Rahel

Mitglied inaktiv - 20.05.2014, 20:17



Antwort auf: stillen und Geschwister

Liebe Rahel, Du kannst es sicherlich versuchen und nur in der Nacht stillen, allerdings passiert es leider oft, dass ein Baby sich zur Flasche hin abstillt, wenn es diese regelmäßig bekommt. Wenn das für dich in Ordnung ist, dann probiere es aus, evtl. nimmst Du einen speziellen Sauger (der Calma von Medela soll eine Saugverwirrung verhindern), sollte dein Kind die Brust doch verweigern, kannst Du auch abgepumpte Muttermilch füttern. Wichtig ist, dass es für Euch ALLE passt und manchmal müssen eben Kompromisse geschlossen werden. Mach dir keine Vorwürfe, Du bist die beste Mutter, die Du sein kannst und wenn es so besser klappt, ist das völlig in Ordnung! Gaz llliebe und herzliche Grüße, gerne würde ich dir ein wenig unter die Arme greifen und ich wünsche dir liebevolle Menschen, die für Euch da sind! Biggi

von Biggi Welter am 20.05.2014



Antwort auf: stillen und Geschwister

Vielen lieben Dank für deine lieben Worte! Gibt es noch etwas was man gegen diesen schmerzhaften Milchspendereflex tun kann? Wie kann ich denn die Menge beim pumpen steigern? Für mein krankes Mäuschen hab ich 8 Monate ohne Probleme gepumpt, 200ml in 10min und nun vielleicht 10ml in der Zeit :( Sorry die vielen Fragen! Und lieben Dank nochmal

Mitglied inaktiv - 20.05.2014, 21:44



Antwort auf: stillen und Geschwister

Liebe Rahel, wenn die Schmerzen nicht besser werden, solltest Du wirklich ein Schmerzmittel nehmen. Abpumpen ist eine Fähigkeit, die gelernt und geübt werden muss. Um erfolgreich abzupumpen, muss die Frau nicht nur die geeignete Pumpe zur Verfügung haben und in der richtigen Pumptechnik unterwiesen werden. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (z.B. vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls (z.B. warmes Kirschkernsäckchen auf die Brust legen). Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Um den Milchspendereflex auszulösen, kannst Du einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen: Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der deine Arme in einer bequemen Haltung stützt und es dir ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen). Störungen so gering wie möglich halten. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch dir helfen: Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Du duschst warm. Da Wärme entspannend wirkt, solltest Du dir eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen. Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Du angespannt bist. Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem Du das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrichst, deine Brust massierst und dann wieder pumpst. Biggi

von Biggi Welter am 20.05.2014



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