Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, ich entbinde im Februar und möchte wieder stillen (habe schon 2 große Töchter von 11 und 12, die ich beide 7 Monate voll gestillt habe). Allerdings habe ich damals nicht gearbeitet. Diesmal muß ich leider aus finanziellen Gründen arbeiten, aber immer nur dann, wenn mein Mann zuhause ist. Also d.h. ich muß abpumpen. Würde gerne wissen, ob das immer so möglich ist und wie man das dann am besten praktiziert. Ich wäre dann jeweils für ca. 5 Stunden aus dem Haus. Ich würde mich sehr freuen über eine baldige Antwort.falls sie mir eine Stillberaterin in meiner Nähe sagen könnten, wäre ich Ihnen dankbar. Mein Wohnort ist 92637 Weiden/Opf. Danke schon mal Sandy
Liebe Sandy, stillen lohnt sich immer!! Jeder Tropfen Muttermilch ist ein Gewinn für das Baby. Sie können die ersten acht Wochen voll stillen und dann zumindest noch teilweise. Die Wiederaufnahme einer Berufstätigkeit außer Haus muss kein Abstillgrund sein. Wissen Sie, dass Ihnen als stillende Mutter in Deutschland und in Österreich zusätzliche Pausen zustehen? Diese Zeiten können Sie zum Abpumpen oder zum Stillen nutzen. Die Stillpausen oder Pumppausen zählen zur regulären, bezahlten Arbeitszeit und dürfen weder vor- noch nachgearbeitet werden. Sie können mit Ihrem Arbeitgeber auch vereinbaren, statt der Pausen früher zu gehen oder später zu kommen. Da gibt es einiges an Möglichkeiten. In so gut wie jeder Firma gibt es Büroräume oder aber einen Sanitäts- und Ruheraum, die sich zum Abpumpen nutzen lassen. Es gibt auch noch die Möglichkeit im Auto abzupumpen (es gibt sogar elektrische Pumpen, die am Zigarettenanzünder angeschlossen werden können). Wenn Ihnen wirklich etwas am Stillen bzw. Weiterstillen liegt, wird sich sicher eine Möglichkeit finden lassen. Wenn Sie tatsächlich keinerlei Möglichkeit zum Abpumpen an der Arbeitsstelle finden, haben Sie mehrere Möglichkeiten: • Sie stillen ausschließlich, bis ihr Baby gut fünf Wochen alt ist und fangen dann langsam an, die Stillzeiten, zu denen Sie nach Arbeitsbeginn von Ihrem Baby getrennt sein werden, durch künstliche Säuglingsnahrung zu ersetzen. Innerhalb von drei Wochen können Sie drei Mahlzeiten ersetzt (abgestillt) haben und die restliche Zeit weiterhin stillen. Ihr Baby wird dann während Ihrer Abwesenheit künstliche Säuglingsnahrung bekommen und wenn Sie mit dem Kind zusammen sind, wird es gestillt. Ihre Brust wird sich an diesen Rhythmus gewöhnen. • Sie stillen voll bis zum Beginn ihrer Berufstätigkeit, lernen aber etwa zwei Wochen vor der Arbeitsaufnahme, wie Sie Milch von Hand ausstreichen können oder wie Sie mit einer geeigneten Pumpe (entweder eine Handpumpe oder eine kleine elektrische Pumpe mit Batteriebetrieb) abpumpen. Ab dem ersten Arbeitstag, streichen Sie immer dann, wenn die Brust zu spannen beginnt oder schmerzhaft prall wird gerade soviel Milch aus, dass Sie sich wieder wohl fühlen (alternativ zum Handausstreichen können Sie eine Pumpe verwenden). Falls möglich, können Sie die Brust auch kühlen, z.B. mit einen kleinen Hot-Coldpack, das in den BH eingelegt werden kann. Entleeren Sie wirklich nur so viel Milch aus der Brust, dass die Spannung nachlässt und Sie sich wohl fühlen, nicht mehr, denn dann regen Sie die Milchbildung weiter an. Diese geringen Mengen, die Sie zu diesem Zweck abpumpen oder ausstreichen, können Sie auch notfalls auf der Toilette ausstreichen/abpumpen und dann, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, wegwerfen. Nach einiger Zeit wird sich Ihre Brust daran gewöhnt haben, dass zu diesen Zeiten, an denen Sie arbeiten keine Milch mehr gebraucht wird. Es gilt dann wie oben, wenn Sie mit Ihrem Baby zusammen sind, können Sie stillen, ansonsten bekommt es künstliche Säuglingsnahrung. • Sie stillen voll, bis etwa vier Wochen vor Arbeitsbeginn und beginnen dann vollständig abzustillen. Dabei ersetzen Sie immer Abstand von einigen Tagen bis zu einer Woche eine Stillmahlzeit nach der anderen durch künstliche Säuglingsnahrung, bis Sie vollständig abgestillt haben. Sollte die Brust spannen, können Sie gerade so viel Milch ausstreichen oder abpumpen, dass die unangenehme Spannung nachlässt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Sie können Ihrem Durstgefühl entsprechend trinken. Außerdem hat es sich bewährt den Kochsalzkonsum einzuschränken. Sie können den völligen oder teilweisen Abstillprozess durch homöopathische oder naturheilkundliche Mittel unterstützen. Wenn Sie sich dafür interessieren, wenden Sie sich an Ihre Hebamme oder einen entsprechend ausgebildeten Arzt. Viele Tipps zum Thema Stillen und Berufstätigkeit finden Sie in der aktuellen Ausgabe des „buLLLetin“. Das „buLLLetin - die andere Zeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag“ ist die deutschsprachige Zeitschrift der La Leche Liga. Die Märzausgabe beschäftigt sich unter dem Titel „Beruf und Berufung“ mit dem Thema Erwerbstätigkeit. Das buLLLetin kann im Abonnement oder als Einzelheft bestellt werden (siehe Literatur Link oben rechts auf der Stillberatungsseite). Bitte wenden Sie sich an Frau SEITZ, Edith, Edith.Seitz@lalecheliga.de , Tel.: 0941-2802491, sie kann Ihnen sagen, welche Beraterin für Sie die Nächste ist. Ich hoffe, Ihnen mit dieser Antwort weitergeholfen zu haben und wünsche Ihnen eine schöne Schwangerschaft und eine gute Geburt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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