Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen-Rhythmus

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen-Rhythmus

Cranberry0609

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Hallo :) ich habe noch einmal eine Frage zu meiner 15 Wochen alten Tochter, die ich voll stille. Seit ca. 4-5 Wochen schafft sie keine 3 Stunden mehr geschweige denn 2 Stunden am Tag. Es ist wirklich Hunger, ich lege sie nicht zu oft an. Sie trinkt dann auch immer sehr hastig. Da sie eh Bauchwehkind seit erster Stunde ist, muss ich immer sehr aufpassen was ich esse. Eine Kuhlmilchdiät die letzten 9 Tage hat sehr wenig Erfolg gezeigt. Ich habe auch schon homöopathische Kügelchen eingenommen um die Fette in der Milch besser zu binden, da mir gesagt wurde, dass sie nun langsam länger auskommen muss. Sie schläft in der ersten Phase der Nacht von 7-ca. 12.30. Auf 5,5 Stunden ist immer Verlass. Nach dem Stillen wird dann aber nachts wieder rumgedrückt und gewimmert. Auch da sind es meist 2,5 Stunden die sie schafft. Ist das ihr Rhythmus oder muss ich irgendetwas tun? Zufüttern bereitet mir Sorge, weil die Kinderärztin sagt, dass das noch mehr Bauchweh auslösen kann.Gibt es vielleicht irgendetwas, was ich noch essen könnte, damit die Milch fetter wird? Lieben Dank ;-)


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Liebe Cranberry0609, ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Lass dich einfach auf dein Kind ein. Du wirst sehen, der Alltag mit Baby ist viel einfacher, wenn frau sich nicht in irgendwelche Schemata pressen lässt und so anstrengend wie die ersten Wochen mit Baby oft sein können, so bleibt das Leben mit Kind nicht auf ewig. LLLiebe Grüße Biggi


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