Mitglied inaktiv
Liebe Frau Welter, ich habe meine erste Tochter per Notkaiserschnitt 3 1/2 Wochen vor dem Geburtstermin entbunden (wegen Plazentainsuffizienz). Meine Tochter war zu klein und zu schwach zum Saugen, und auch mir ging es sehr schlecht, so dass es mit dem Stillen nicht geklappt hat. ich habe dann 4 Monate lang abgepumpt, was natürlich sehr anstrengend war. Jetzt bin ich in der 33. SWS, und es ist durchaus möglich, dass wieder per Kaiserschnitt entbinden muß, auch wenn bis jetzt noch keine Anzeichen dafür vorhanden sind. Ich würde diesmal so gerne stillen und möchte gerne wissen, ob ich nach dem Kaiserschnitt irgendetwas tun kann, um das Stillen zu fördern? Milch war beim letzten Mal genug da, nur dass sie im recht dünnen Strahl kam. In welcher Stillposition kann ich mein Kind denn überhaupt halten? Auf dem bauch kann ich das Kind wohl wegen der Narbe nicht halten, auf der Seite liegen kann ich zumindest in der ersten zeit auch nicht. Wenn das Kind wieder so klein und untergewichtig ist (meine Tochter war 47 cm lang und wog 2190 g und wollte nur schlafen), habe ich wohl keine Möglichkeit, ihm die Brust schmackhaft zu machen, oder? Vielen Dank für Ihren Rat Ines
? Liebe Ines, selbstverständlich können Sie auch nach einem Kaiserschnitt stillen und auch kleine und zarte Kinder können gestillt werden. Es stimmt zwar, dass manchmal nach einem Kaiserschnitt der Milcheinschuss verzögert einsetzt, ABER: das liegt fast immer daran, dass die Mutter und das Kind getrennt wurden, das Kind nicht genügend Gelegenheit hatte frühzeitig und häufig an der Brust zu trinken und deshalb die Brust nicht genügend stimuliert wurde. Wenn Ihr Baby im Anschluss an die Kaiserschnittgeburt uneingeschränkten Zugang zu deiner Brust haben wird, dürfte alles genau so verlaufen, wie nach einer normalen Geburt. Sollte Ihr Baby nicht sofort und häufig angelegt werden können, dann bleibt immer noch die Möglichkeit, die Milchbildung mit Hilfe einer Pumpe in Gang zu bringen und aufrecht zu erhalten. Bei einem geplanten Kaiserschnitt, sind die Voraussetzungen für das Stillen um einiges besser als bei einem Notkaiserschnitt, denn Sie sind dann nicht durch stundenlange Wehen bereits erschöpft, wenn es zur OP kommt und Ihr Baby ist wahrscheinlich auch weniger gestresst. Falls Sie eine Periduralanästhesie haben werden, können Sie das Baby anlegen, sobald der Bauch wieder zu ist (Sie brauchen natürlich Hilfe dabei, aber mit etwas guten Willen von Seiten des Krankenhauspersonals oder der Hilfe Ihres Partners ist es machbar). Nach einer Vollnarkose können Sie das Baby anlegen, sobald Sie richtig wach sind und das Baby halten können. Wichtig ist, dass Sie das Baby von Anfang an häufig anlegen, damit die Milchbildung in Gang kommt und das Baby lernt gut und richtig an der Brust zu trinken. Wird nach einem Kaiserschnitt bald und oft angelegt, verläuft das Stillen in der Regel wirklich nicht anders als nach einer normalen Geburt. Sollte das Kind tatsächlich nicht in der Lage sein, an der Brust zu trinken, dann können Sie wie oben erwähnt abpumpen und Ihr Baby kann Ihre Milch über eine alternative Fütterungsmethode bekommen. Flasche kann ungünstig sein, da das Kind dann eine andere Trinktechnik lernt und Probleme haben kann, korrekt an der Brust zu trinken. Auch ist es keineswegs weniger anstrengend für ein Baby an der Flasche statt der Brust zu trinken, es sind lediglich unterschiedliche Techniken. Lassen Sie sich zeigen, wie Sie trotz Bauchschnitt bequem stillen können, wie Sie im Liegen stillen können und wie Sie sich mit dem Baby gemeinsam umdrehen können (ein Bett mit Seitengittern und vielen Kissen ist dabei sehr hilfreich). Gönnen Sie sich alle Ruhe, die Sie nach dem Kaiserschnitt bekommen können, solange niemand diese Ruhe dahingehende interpretiert, dass Siehe vor dem Kind bräuchten Nehmen Sie jede Hilfe, die Siefür den Haushalt bekommen können an, Sie erholen sich nicht nur von einer Geburt, sondern von einer großen Bauchoperation. Am besten wenden Sie sich möglichst bald bereits an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe, die Ihnen konkrete Tipps und Hilfestellungen geben kann. So kennen Sie dann auch schon vor der Geburt eine kompetente Ansprechpartnerin, falls es nach der Geburt zu Fragen oder Problemen kommen sollte. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Bei der La Leche Liga kannst können Sie sich auch ein Infoblatt „Stillen nach Kaiserschnitt" bestellen, entweder einzeln oder als Teil der Stillinformationsmappe mit weiteren Infoblättern. Ich wünsche Ihnen eine schöne restliche Schwangerschaft und eine gute Geburt (das kann auch ein Kaiserschnitt sein). LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo!! Ich wäre nach einem geplanten KS (Beckenendlage) fast ums Stillen gebracht worden, da mir in der Klinik meiner Meinung nach nicht genügend geholfen worden ist. Mein Baby wurde mir nach etwa 15 Stunden mitten in der Nacht von einer überforderten Nachtschwester -es war auch noch Wochenende- hektisch zum ersten Mal angelegt, aus dem Schlaf gerissen, die Kleine hat gebrüllt und wollte/konnte nicht saugen, das ging zwei Tage und Nächte so und ähnlich, ich habe alle 3 Stunden gepumpt und ihr die Milch mit der Flasche gefüttert, da ich sie nicht hungern lassen wollte... Schwestern und Hebammen waren überfordert und keine hatte länger als zwei Minuten Zeit, mir zu helfen, und wenn es nicht klappte, gingen sie eben raus oder in den Feierabend usw. Nach drei Tagen bin ich nach Hause und mit Hilfe einer engagierten Hebamme sind wir zum Stillen gekommen (inzwischen seit 7 Monaten). Wenn bei mir so etwas nochmal wäre, dann würde ich vor der Klinik 1) in Erfahrung bringen, ob es ein stillfreundliches Haus ist 2) nach der Entbindung darauf bestehen, dass das Baby so bald wie möglich angelegt wird und ich dafür in eine geeignete Position gebracht werde (zB Bett hochstellen) oder dass das Baby mir jemand hinhält oder mein Mann gezeigt bekommt, wie er es hinhalten kann 3) ich würde auch nicht davor zurückschrecken, mich in der Klinik für immer unbeliebt zu machen und so lange um Hilfe beim Stillen bitten, bis ich sicher sein kann, dass es klappt 4) sichergehen, dass mein Baby bei mir ist und von den Schwestern weder Schnuller noch Tee bekommt sondern wenn es weint an meine Brust gelegt wird!!! 5) mir nicht noch einmal weismachen lassen, ich hätte flache Brustwarzen und nach einem fünfsekündigen Versuch die Schwester mit dem Stillhütchen anrücken lassen. 6) Sobald ich aus dem Bett kann, nach Hause gehen, wo ich mir eine Betreuung und Haushaltshilfe organisiert habe und Hebamme, die täglich kommen kann. Wenn ich das alles vorher gewusst hätte, hätte ich meinem Kind und mir jede Menge Stress erspart. lg
Mitglied inaktiv
hallo ines, emilia wurde auch per ks entbunden. ich hatte das glück, dass meine hebamme gleichzeitig auch still -und laktationsberaterin ist und wir dadurch von anfang an die richtige ansprechpartnerin hatten. vielleicht kannst du dich auch mit einer beraterin in verbindung setzen? anfangs haben wir fast ausschliesslich in folgender position gestillt: emilia war quasi unter meinen arm geklemmt, kopf in meiner hand am busen, beine nach hinten richtung rücken. so lag sie nicht auf meinem bauch, und laut meiner hebamme wird in díeser position auch der milchfluss am besten angeregt. dann natürlich oft anlegen, kind nachts bei dir haben und das wichtigste: unwissende krankenschwestern ignorieren (c:. vielleicht gibt es ja bei dir in der nähe ein krankenhaus mit prädikat "stillfreundlich"? das wäre wohl ideal. und was ich nur empfehlen kann: ein stillkissen mit ins kh nehmen, ich fand es wirklich mehr als praktisch, gerade nach einem ks ist man ja nicht wirklich so beweglich. ich drück dir die daumen für die geburt und alles gute für eine schöne lange stillzeit, liebe grüsse sandra
Mitglied inaktiv
Hallo Ines! Ich hatte auch einen Kaiserschnitt (zwar kein Not-KS, sondern ein geplanter wg. Krankheit). Meine Kleine war 46 cm und 2700 g schwer (40. SSW). Ich hab 8 Monate lang gestillt. Mit der Narbe hab ich es so gemacht, ich hab das Kopfteil vom Bett hochgestellt und mein Kopfkissen (ist weicher als ein Stillkissen!) halb auf den Bauch gelegt. Die ersten Tage hab ich sie so gehalten, daß die Beine von ihr Richtung Rücken gezeigt haben also an der Hüfte entlang (weil mir das auf dem Bauch auch unangenehm war). Circa am 3.-4. Tag konnte ich sie dann auch am Bauch entlang legen. Bei mir kam überhaupt kein Strahl aus der Brust, sondern hat nur getropft, aber es war trotzdem genug Milch da. Ist halt bei jedem unterschiedlich! Meine Tochter ist jetzt 15 Monate alt... Ich hoffe, ich konnte dir helfen! Tschüssi Ines
Mitglied inaktiv
Mir wurde mein Kind 24 Stunden nicht zum Stillen überlassen aber ich habs dann trotzdem geschafft :-)
Mitglied inaktiv
o.t.
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