Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, was genau bedeutet Stillen nach Bedarf? Mir ist schon klar, dass meine Tochter entscheiden darf, wann und wie lange sie an der Brust trinkt. Ich lege sie immer dann an, wenn sie Hunger hat, aber manchmal auch schon früher, weil meine Brust so spannt. Also stille ich sie manchmal auch, wnn ich Bedarf habe. Ist das richtig so? Sie nimmt toll zu und gedeiht prächtig. Ich mache mir da überhaupt keine Sorgen, es ist mehr eine allgemeine Verständnisfrage. Dann noch eine Frage zum "Langzeitstillen". Ich möchte meine Tochter gern - wenn alles klappt - auf jeden Fall ein halbes Jahr voll stillen und dann noch möglichst lange mit dem Stillen zusätzlich zur Beikost weitermachen. Wie ist das aber, wenn ich wieder schwanger werde? Das neue Baby braucht ja nach der Geburt das Kolostrum. Wenn meine "Große" dann aber noch gestillt wird, wird das ja nicht gebildet, oder? Der Wunsch nach einem zweiten Kind ist zwar noch in weiter Ferne, aber nachdem ich den interessanten Vortrag gelesen habe, den du in den Beitrag "Was man alles erlebt" kopiert hast, habe ich mir das überlegt. Vielen Dank schon Mal für deine Antwort. LG, Traumtänzerle
Liebe Traumtänzerle, es ist völlig okay, wenn Du dein Baby anlegst, wenn deine Brust spannt. Wenn dein Baby nicht trinken wollen würde, würde es das auch nicht tun :-), keine Bange. Eine erneute Schwangerschaft ist kein Abstillgrund. Es ist möglich während der gesamten Schwangerschaft weiter zu stillen und sogar nach der Geburt des nächsten Babys beide Kinder zu stillen (das wird Tandemstillen genannt). Viele Kinder stillen sich allerdings im Laufe der erneuten Schwangerschaft ab, unter anderem deshalb, weil sich der Geschmack der Milch verändert. Bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf schadet das Stillen nicht. Die Mutter sollte jedoch auf eine gute und ausgewogene Ernährung achten, um Mangelerscheinungen bei sich selbst zu vermeiden. In der Regel kann eine gut ernährte Mutter, sowohl das ungeborene Baby als auch das gestillte Kind, wenn es älter als ein Jahr ist, ausreichend zu versorgen. Ist das Stillkind noch jünger als ein Jahr, sollte auf seine Entwicklung und seinen Gewichtsverlauf geachtet werden. Die Mutter sollte darauf achten, dass Sie angemessen zunimmt, gesund und nahrhaft isst und genügend Zeit zum Ausruhen hat. Manche Frauen brauchen deutlich mehr zusätzliche Kalorien, wenn sie schwanger sind und gleichzeitig stillen. In der Schwangerschaft kann die Milchproduktion nachlassen und es ist nicht immer möglich sie mit den üblichen Methoden zur Steigerung der Milchmenge wieder zu erhöhen. Deshalb sollte die Gewichtskurve des gestillten Kindes im Auge behalten werden. Einige Frauen haben Probleme mit sehr empfindlichen oder sogar wunden Brustwarzen, die auf die Hormonumstellung durch die Schwangerschaft zurückzuführen sind. Wie lange diese Empfindlichkeit und das Wundsein anhalten, lässt sich nicht vorhersagen. Leider helfen, die meisten Empfehlungen für wunde Brustwarzen in dieser Situation nicht. Es gibt keine bewiesenen Risiken für Mutter oder ungeborenes Kind, wenn die Mutter während der gesund verlaufenden Schwangerschaft stillt. Gebärmutterkontraktionen, die beim Stillen auftreten können, sind ein normaler Teil der Schwangerschaft. (Die Stimulation der Brustwarzen verursacht die Ausschüttung geringer Mengen des Hormons Oxytozin, das wiederum Kontraktionen der Gebärmutter und der Milchbläschen in der Brust verursacht). Auch während des Geschlechtsverkehrs, den die meisten Paare auch während der Schwangerschaft weiterhin haben, kann es zu Gebärmutterkontraktionen kommen. Selbst wenn einige stillende Mütter stärkere und häufigere Kontraktionen während der Spätschwangerschaft spüren, scheinen diese keine Gefahr für das ungeborene Baby im Verlauf einer normalen Schwangerschaft darzustellen. Eine Studie ergab, dass Stillen keine negativen Auswirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft zu haben scheint (Moscone und Moore, 1993). Außer dem Wunsch der Mutter abzustillen, gibt es nur wenige Gründe, während einer Schwangerschaft nicht weiterzustillen. Dazu gehören: o Schmerzen in der Gebärmutter oder Blutungen; o vorangegangene Frühgeburten; o ununterbrochener Gewichtsverlust der Mutter im Verlauf der Schwangerschaft. Dies kommt jedoch nur sehr selten vor. Stillen verursacht auch keine Blutungen. Es gibt auch keine Beweise dafür, dass eine vorangegangene Fehlgeburt ein Grund zum Abstillen sei. Die Zusammensetzung der Muttermilch richtet sich immer nach dem jüngsten Kind, das heißt bis zur Geburt wird wieder Kolostrum gebildet. Der Milcheinschuss und die Umwandlung des Kolostrums in reife Muttermilch werden genau so verlaufen wie nach jeder Geburt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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