Liebe Stillberaterinnen,
dass Stillen im Tragetuch/in der Trage geht, weiß ich. Ich habe es beim ersten Kind allerdings selbst nicht oder kaum ausprobiert. Nun erwarte ich in Kürze das zweite Kind – der Große wird dann ca. 23 Monate alt sein. Um die Zeit mit beiden effektiver zu nutzen dachte ich nun wieder an das Stillen im Tuch – denn Stillen hat bei ersten Kind generell schon sehr viel Zeit in Anspruch genommen.
Meine Frage ist aber, ob die Gefahr besteht, dass das im Tuch gestillte Kind sich genau an diese Situation gewöhnt und dann immer wenn es ins Tuch geht an die Brust möchte. Das Verhalten habe ich beim Kind einer Freundin gesehen, die eben im Tuch gestillt hat und ich war deshalb immer froh, nie Stillen im Tuch bei Kind 1 etabliert zu haben. Während mein Kind saß und guckte oder schlief, hat ihr Kleines im Tuch nur gebrüllt sobald sie aufhörte zu stillen...und wollte auch in keinen Kinderwagen und nix, es war also anstrengend…das fände ich gerade bei meiner Überlegung, wie der Alltag mit zwei so Kleinen entspannter gestaltet wird, eher kontraproduktiv.
Haben Sie Erfahrungen mit der Gewöhnung ans Stillen im Tuch?
von
amanita12
am 20.03.2018, 15:14
Antwort auf:
Stillen im Tragetuch – Gewöhnungseffekt
Liebe amanita12,
jedes Kind ist verschieden und es kann bei Euch ganz problemlos klappen. Ich würde das Baby nicht ausschließlich im Tuch stillen, dann kann es sich nicht zu sehr daran gewöhnen.
Gibt es die Möglichkeit, dass jemand Sie bei der Hausarbeit entlastet? Können Sie vielleicht einen zuverlässigen Teenager finden, der bereit ist sich stundenweise mit Ihrem älteren Kind zu beschäftigen, so dass Sie etwas Luft zum Ausruhen und Entspannen finden können?
Ihr älteres Kind kann mit Ihnen zusammen zumindest einen Teil der Stillzeiten zu „besonderen" Zeiten machen. Sie können die Stillzeiten dazu nutzen mit dem älteren Kind ein Buch anzuschauen z.B. Astrid Lindgren „Ich will auch Geschwister haben" oder ein Fotoalbum mit Babybildern des größeren Kindes, damit es sieht wie es war, als es so klein war.
Sie können auch eine „Stillkiste" zusammenstellen. In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto je nachdem, was für das große Kind besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen.
Bitten Sie Ihren Partner, Ihnen am Morgen einen Teller mit Häppchen zurechtzumachen, die Sie mit einer Hand essen können. So können Sie immer wieder einmal etwas aus dem Kühlschrank nehmen und essen.
Stellen Sie sich an die Plätze, an denen Sie stillen ein Flasche Mineralwasser, eine Flasche Saft und ein Glas. So können Sie bei jedem Stillen immer etwas trinken.
Fahren Sie den Haushalt radikal zurück. Ungeputzte Fenster verursachen keine Seuchen und nächstes Jahr fragt niemand mehr danach, wie oft Sie Fenster geputzt hast, aber eine ausgeruhte Mutter, fühlt sich besser. Tiefkühlgemüse ist nicht giftig und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss wirklich gebügelt werden.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 20.03.2018